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Rocksänger Marco SiciliaAus einem Eiscafé in Pulheim auf die große Bühne in New York

Lesezeit 3 Minuten

Auf der Bühne ist Marco Sicilia ganz in seinem Element.

Pulheim-Sinnersdorf – Was ist wohl gerade mehr gefragt, ein Selfie mit Marco Sicilia oder ein italienisches Eis? „Bei dem Wetter doch eher ein Eis“, gibt er lachend zu. „Banane-Nuss mit Hafermilch geht super. Habe ich selbst kreiert.“ Kreativ ist er, der 29-jährige Musiker mit dem Charme des jungen Eros Ramazotti. Selbst wenn er im elterlichen Eiscafé San Marco Eisbecher serviert. Doch vor allem ist er musikalisch.

Mit 16 schenken ihm seine Eltern eine Gitarre. Mit der tritt er wenige Wochen später in der Schulband der Papa Giovanni Schule in Stommeln auf. Ein Jahr danach spielt er bereits in verschiedenen Bands als Leadgitarrist. Er bringt sich selbst Klavierspielen bei, Schlagzeug, Bass. Und er singt, sehr gefühlvoll und meist italienisch. 2013 nimmt Marco Sicilia sein erstes Album auf, „Eternitá“, das heißt Ewigkeit. Es geht um Träume, ganz große Gefühle und kleine Unglücke des Lebens. „Vor allem geht es um amore, Liebe“, sagt er. „Das ist es doch, was uns Menschen am meisten bewegt.“

Pulheimer Musiker ist bald Coach in italienischer Casting-Show

Die Texte schreibt sein Bruder Paolo, der auch Lyrik-Bände verfasst. Unterstützt wird er auch vom Brühler Musikproduzenten Uwe Baltrusch. Mittlerweile laufen seine Songs und Balladen, die an Gianna Nannini, Guns ’n’ Roses und Bon Jovi erinnern, im Radio, und es kommt tatsächlich vor, dass er auf der Straße erkannt wird. Manchmal in Köln, aber vor allem in Italien.

Daheim in der Eisdiele seiner Eltern ist Marco Sicilia (li.) der nette Kellner, der das Eis serviert. Sein Bruder Paolo (r.) schreibt die Texte für seine Lieder. Die Eltern sind stolz auf ihre Kinder.

Dort ist er auf dem besten Weg, ein Rockstar zu werden. Im Juli geht’s nach Bologna, wo er als einer der Coaches der Musik-Castingshow „Grandi talenti“ im italienischen Fernsehen auftritt. „Da bin ich ganz gechilled“, sagt Marco Sicilia. „Aber ich freu’ mich. Dann bin ich endlich mal wieder unter Menschen.“

Marco Sicilia freut sich auf großen Auftritt in New York

Im Oktober hat er einen großen Auftritt in New York. Dort singt er, begleitet von einem Live-Orchester, einen seiner unveröffentlichten Songs. „Vielleicht bekomme ich dann einen Vertrag der Universal Music Group, das wäre schon nice.“ Er hat große Pläne, die jetzt wieder Fahrt aufnehmen. Denn Corona hat auch ihn ausgebremst. Etliche Auftritte in Italien wurden abgesagt. Was blieb, waren Studio-Engagements als Gitarrist in den bekannten Stommelner Dierks-Studios und anderswo. Außerdem machte er sich als Songwriter einen Namen. Im Oktober veröffentlicht Marco Sicilia sein neues Album. „Ich habe ein gutes Gefühl. Das ist das Level, was ich erreichen wollte“, sagt er.

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Seine Eltern nicken stolz. Sie unterstützen ihn. Und er sie auch. Wenn er nicht auf Tournee ist, steht er hinter der Theke mit den von seinem Vater Vincenzo Sicilia selbst gemachten Eissorten und bedient die Gäste. Seit 17 Jahren macht er das und auch heute ohne Star-Allüren. „Früher war das manchmal nicht so cool, wenn ich sonntags im Eiscafé helfen sollte und meine Freunde gingen ins Schwimmbad“, erinnert er sich. Aber „va bene“, na gut, sagt er. „Das gehört eben dazu. Die Familie hält zusammen.“ Als Musiker hat Marco Sicilia ein Ziel vor Augen, und er ist auf dem besten Weg, es zu erreichen. „Es fängt an wie ein Traum“, sagt er. „Aber es darf kein Traum bleiben. Ich gehe Schritt für Schritt meinen Weg weiter.“