Pulheim – Acht Stunden lang feierten mehr als 2000 Menschen auf dem Marktplatz zur Musik, die sie auf den Karnevalsbühnen so lange schon vermissen mussten. Neben den Domstürmern spielten die Bands Miljö, Klüngelköpp und in einem langen Auftritt zum Schluss auch die Paveier für Lieder zum Schunkeln, Tanzen und Mitsingen.
Freilich stieg die Festival-Party hinter den Absperrungen für all jene, die sich Karten gesichert hatten. Aber auch in den Stichstraßen herrschte am Samstag oft in Sicht-, auf jeden Fall immer in Hörweite der Bühne reges Treiben.
Wie sonst auch zum Karnevalszug hatten viele Bewohner in den umliegenden Häusern ihre Fenster geöffnet, um ebenfalls am Festival der „Ahl Häre“ teilzuhaben.
Domstürmer-Frontmann war in Pulheim in Plauderlaune
Die Dame, die aus dem Fenster über der Barbara-Apotheke zuschaute, war dem Domstürmer-Frontmann Micky Nauber allemal einen persönlichen Gruß wert. Mehr noch, er motivierte die vielen hundert Menschen vor der Bühne, der Frau im Fenster einmal zuzuwinken.
Überhaupt traf der Sänger wohl den richtigen Tonfall im Umgang mit den Fans schon mit den ersten Worten: „Was für Zeiten, wir werden noch bekloppt. Wie es dennoch gehen könnte, führte Nauber in seinen Songs aus.
Da erinnerte er in „Karneval zesamme“ daran, dass es nur miteinander gehe. Der Karnevalsgesellschaft „Ahl Häre“, der er sich verbunden fühle, widmete er das Lied „Liebe statt Wein“ – wegen des Refrains „Meine Liebe, meine Stadt, mein Verein“.
Oder er forderte die Zuhörerinnen und Zuhörer auf, den oder die nächste einmal anzustupsen mit den Worten „Ohne dich ist alles doof“, ein anderes mal mit den Worten „Du hast ja einen an der Waffel“. Das seien die Momente, die uns so lange gefehlt hatten, glaubt Nauber.
Konzert wurde mehrfach verschoben
Als Exot im Reigen der kölschen Bands begrüßte der Moderator Tim Toupet, der auch Mitglied der Gesellschaft ist. Bekannt geworden ist er durch den Titel „Du hast die Haare schön“.
Noch bevor es richtig losging, sagte Sitzungspräsident Rainer Iven die Tänzer und Tänzerinnen der „Ahl Häre“-Stadtgarde an und Bürgermeister Frank Keppeler. Der zeigte sich angesichts der vielen Leute, die dicht an dicht standen, froh. Er fand es toll, dass die Party für die Pulheimer endlich stattfinden konnte.
Das Programm zum vierten großen Festival habe die Karnevalsgesellschaft „Ahl Häre“ schon 2019 mit den Bands eingetütet, sagte ihr Sprecher Markus Leroy. Jahr für Jahr habe die Gesellschaft es verschoben.