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Sorge um NatursteinShisha-Verbot nun auch auf Wesselinger Rheintreppen

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Auch nachmittags kommen mitunter bereits junge Leute zum Shisha-Rauchen auf der Rheintreppe zusammen.

Wesseling – „Der Konsum von Wasserpfeifen im Rheinpark und auf der Freitreppe führt zu Verschmutzungen und Beschädigungen“, sagte am Dienstagabend Bürgermeister Erwin Esser ziemlich zum Ende der Ratssitzungen den Ratsmitgliedern. In einer allgemeinen Verfügung soll deswegen in der kommenden Woche ein Verbot erlassen und im Amtsblatt der Stadt veröffentlicht werden. Das Rauchen von Wasserpfeifen ist dann an mehreren Stellen im Rheinpark untersagt.

Durch die heiße Kohle und den Tabak sei schon jetzt an einigen Stellen der Beton abgesplittert und dauerhaft verfärbt, berichtete Esser. „Shisha kann geraucht werden, aber in verschiedenen Bereichen des Rheinparks macht es uns das Erscheinungsbild kaputt.“

Anfrage vor einem Monat

Diese Zeitung hatte vor einem Monat bei der Stadtverwaltung nachfragte, was sie gegen das oft am Abend und in den Nachtstunden stattfindende Shisha-Rauchen auf der Freitreppe ausrichten wolle und wie sie die von der Glut der Wasserpfeifen entstanden Schäden dort beseitigen wolle. Zehn Tage später kam eine erste Antwort: Mehrere Fachbereiche seien jetzt mit der Sache befasst.

Derweil mussten sich Passanten und Anwohner weiter in Geduld üben. Dutzende Jugendliche treffen sich bei schönem Wetter mitunter schon nachmittags und dann bis in die Nacht hinein an der Freitreppe, um laut Musik zu hören, zu Klönen und Wasserpfeifen zu rauchen. Esser erinnerte auch an die Situation in Köln, wo das Shisha-Rauchen und das Hören von lauter Musik auf dem Kölner Rheinboulevard bereits im Frühjahr dieses Jahres verboten wurde.

Mehrfache Beschwerden eingereicht

Mehrfach haben sich in Wesseling in den vergangenen Jahren zum Beispiel die Eigentümer des Hauses, das unmittelbar vor der Freitreppe steht, bei der Stadt beschwert. „Ich war beim Bürgermeister, auf dem Ordnungsamt und auch beim Leiter des Ordnungsamtes“, berichtet zum Beispiel Michael Peters. Nichts passierte.

Auch die Anrufe bei der Polizei, wenn nachts vor dem Haus die Motoren aufheulten, laute Musik aus den Lautsprecher krachte und die Shishas qualmten, seien im Nichts verhallt. Zwar seien die Beamten immer angerückt, doch nachhaltige Verbesserungen gab es nicht. Hinzu komme der Dreck und die bereits sichtbaren Schäden an der Freitreppe. „Seit langem schon sind öfters morgens zwei bis drei Leute damit beschäftigt, den liegengebliebenen Müll einzusammeln“, berichtete Peters.

Ganz ähnlich äußerte sich auch Hanna Peters, die im selben Haus ein Stockwerk höher wohnt. Und auch Spaziergänger berichten, dass sie ab den Abendstunden den Rheinpark lieber meiden würden. Angst haben Anwohner wie etwa Karl-Heinz Hellwig zwar nicht, doch auch er hat in den vergangenen Jahren bereits mehrfach bei der Polizei und beim Ordnungsamt vor allem wegen des Lärms vorgesprochen.

Abends und nachts parkten dort 15 bis 20 Autos, die laute Musik schalle mitunter bis 3 Uhr morgens aus dem Boxen. „Drei- oder viermal bin ich auch selbst schon zu den Leuten gegangen und habe sie gefragt, ob sie die Musik leiser drehen könnten“, berichtete Hellwig. Und das hätten sie dann auch getan. Die seien nicht aggressiv, versichert Hellwig. Vandalismus und Prügeleien habe er dort noch nicht mitbekommen. „Und ich habe ja gar nichts dagegen, dass sich die jungen Leute dort treffen und wegen meiner auch Shisha rauchen“, sagte er.

Von einem Musikverbot war im Stadtrat noch nicht die Rede. Aktuell geht es laut Bürgermeister bei dem Erlass um den Schutz des Erscheinungsbilds. Wann das Rauchverbot in Kraft tritt, wird noch nicht mitgeteilt.