Damit die S-Bahn Verlängerung zwischen Troisdorf und Bonn-Beuel in diesem Jahr fertig wird, bündelt die Bahn die Bauarbeiten vom Sommer an.
Ausbau der S13Der Endspurt der Strecke zwischen Troisdorf und Bonn wird zum Hindernislauf

Vom Sommer an will die Deutsche Bahn die Arbeiten an der Neubaustrecke für die S 13 zwischen Troisdorf und Bonn-Beuel bündeln.
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Die Deutsche Bahn will die Bauarbeiten zur Fertigstellung der neuen, rund 13 Kilometer langen S-Bahn-Strecke zwischen Troisdorf und Bonn bündeln und noch in diesem Jahr weitgehend abschließen. Das hat das Verkehrsunternehmen angekündigt. „Wir nehmen Anlauf für den Endspurt und haben in diesem Jahr eine Menge vor“, kündigte Jens Sülwold, bei der DB Projektleiter für den Ausbau der S13, am Mittwoch bei einer Pressekonferenz an.
Vom Sommer an sollen im Streckenabschnitt zwischen Bonn-Beuel und Troisdorf Gleise verlegt, Weichen ausgetauscht, Brücken gebaut und saniert und moderne Stellwerkstechnik installiert werden. Der Abschluss der meisten Arbeiten ist für Ende Dezember 2025 terminiert.
Auf der To-do-Liste des S 13-Teams steht in diesem Jahr noch der Bau von rund 1,5 Kilometern Schallschutzwänden zwischen der Überführung Ahrstraße und dem Bahnhof Friedrich-Wilhelms-Hütte, zwischen Ahrstraße und Mendener Straße sowie zwischen den Überführungen Willy-Brandt-Ring und Ahrstraße. Um einen möglichst wirksamen Lärmschutz zu erreichen, sollen die Wände teilweise zwischen der Güterstrecke und den neuen S-Bahn-Gleisen gebaut werden.
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Ein neues elektronisches Stellwerk in Bonn-Beuel
In Sankt Augustin werden die Brückenarbeiten an der Autobahn 560 fortgesetzt. Der südliche Brückenteil soll im August fertiggestellt werden. Im Anschluss starten der Abriss des nördlichen Brückenteils und der Neubau. Die Arbeiten an der Brücke sollen nach jetzigem Stand 2027 beendet sein. Bis dahin bleibt die Baustelle ein Nadelöhr für den Autoverkehr.
Ebenfalls auf Sankt Augustiner Stadtgebiet startet im August auf einer Länge von rund drei Kilometern der Neubau des dritten und vierten Gleises. Zeitgleich geht die Bahn die Erneuerung von rund zwei Kilometern der bestehenden Gleise an und beendet die Schallschutzarbeiten auf der Westseite der Strecke in der Siegaue und in Meindorf.
Wichtige Arbeiten für den künftigen Betrieb der S13 stehen vom Sommer an auch auf Bonner Stadtgebiet an. Besonders wichtig ist dabei der Bau des neuen elektronischen Stellwerks, mit dem der Zugverkehr südlich von Troisdorf bis nach Königswinter-Niederdollendorf gesteuert werden soll. Es soll bereits im August in Betrieb gehen.
Wir nehmen Anlauf für den Endspurt und haben in diesem Jahr eine Menge vor
Bereits ab Mai wird in Bonn-Vilich am neuen Kreuzungshaltepunkt gearbeitet. Dort soll der S-Bahn- und Regionalverkehr der Deutschen Bahn künftig mit der Stadtbahnlinie 66 verknüpft werden. In Betrieb gehen soll der neue Haltepunkt im Dezember 2026. Alle Bauarbeiten sollen, wo immer dies möglich ist, „unter rollendem Rad“, also im laufenden Betrieb stattfinden. Vor allem für die Bauarbeiten im Gleisbereich muss die Strecke allerdings immer wieder mehrere Tage oder sogar mehrere Wochen lang komplett für den Bahnverkehr gesperrt werden. Bei einer Teilsperrung können die Züge der Linien RE 8 und RB 27 nur eingeschränkt, das heißt mit ausgedünntem Fahrplan verkehren.
Bei den Komplettsperrungen, die überwiegend in den Monaten Juli und August geplant sind, werden Busse als Schienenersatzverkehr eingesetzt. Über Details zu den Sperrungszeiten und den Ersatzfahrplänen will die Deutsche Bahn ihre Fahrgäste kurz vor Beginn der Bauarbeiten noch gesondert informieren.
Fünf Monate Vollsperrung wegen Generalsanierung
Bereits in 2026 beeinträchtigt eine weitere Streckensperrung erneut den Bahnverkehr in den rechtsrheinischen Teilen der Stadt Bonn und des Rhein-Sieg-Kreises und weit darüber hinaus. Für eine Generalsanierung wird die Strecke zwischen Troisdorf und Wiesbaden in der zweiten Jahreshälfte 2026 für fünf Monate komplett gesperrt. Zwischen Juli und Dezember wird auf der Strecke dann kein Zug fahren.
Allein im Streckenabschnitt zwischen Troisdorf und Unkel sollen auf einer Länge von 16 Kilometern die Oberleitungen erneuter, mehr als 18 Kilometer Gleise erneuert oder instandgesetzt, und 54 Weichen erneuert werden. In dieser zeit sollen auch die Bahnhöfe in Niederdollendorf, Königswinter, Rhöndorf und Bad Honnef modernisiert und mit neuer Technik ausgestattet werden.
Die Komplettsperrung der rechtsrheinischen Bahnstrecke wird erhebliche Folgen für den gesamten Bahnverkehr zwischen Bonn, dem Rhein-Sieg-Kreis, Köln und darüber hinaus haben. Fern- und Güterverkehrszüge werden während der Generalsanierung vor allem über die linksrheinische Strecke umgeleitet. Das wiederum führt zu erheblichen Beeinträchtigungen im Nahverkehrsangebot der Bahnunternehmen.