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Ausstellung im KunsthausNeunkirchen-Seelscheiderin zog für die Kunst nach Lissabon

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Elisa Regnier zog von Neunkirchen-Seelscheid in die Nähe von Lissabon. Jetzt  gestaltet sie  eine Ausstellung im Kunsthaus.

Neunkirchen-Seelscheid – Was mitunter kaum beachtet am Wegesrand blüht, birgt womöglich ungeahnte Kräfte in sich. „Wenn man die Blüte des Johanniskrauts im Knopfloch trägt, kann man leichter Freundschaften schließen, das behauptet jedenfalls der Volksglaube“, sagt Elisa Regnier. „Bei Kräutern ist der Übergang von Wissen zu Aberglauben oft fließend, und das interessiert mich.“

Kräuter und die Mythen und Legenden, die sich um sie ränken, stehen auch im Mittelpunkt einer Ausstellung, die die in Neunkirchen-Seelscheid aufgewachsene Künstlerin im Kunsthaus Seelscheid präsentieren wird. Dafür will sie eigens aus Oeiras bei Lissabon anreisen, wo sie seit 2003 mit ihrer Familie lebt.

Mehrere Kulturen akzeptieren

Die 1980 geborene Kommunikationsdesignerin kam während ihres Studiums in Düsseldorf mit dem Erasmus-Programm an die Kunstakademie in Lissabon – und blieb. Die Verbindungen nach Neunkirchen-Seelscheid hat sie jedoch nicht gekappt. „Ich komme regelmäßig zu Besuch, weil hier auch meine Eltern sowie viele Freunde und Bekannte leben.“ Das brauche sie auch als Ausgleich, erläutert Elisa Regnier. „Ich komme gut in Portugal zurecht, aber es ist nicht das Land, in dem ich mich wirklich entspannen kann.“

Linolschnitte bilden einen Schwerpunkt der künstlerischen Arbeit Elisa Regniers.

Deshalb kann sie auch mit dem Wort „Heimat“ nicht allzu viel anfangen. „Den Begriff mag ich nicht so gern, ich verbinde damit die Verherrlichung eines Landes.“ Sie selbst ist zweisprachig aufgewachsen, ihr Vater ist Belgier. „Für mich ist es daher normal, dass man mehrere Kulturen akzeptiert. Man kann zusammenleben, ohne dass man eine andere Kultur komplett annehmen muss.“ Dies sei auch wichtig für eine Gesellschaft, die friedlich miteinander umgehen wolle.

Regnier betreibt Hostel

In Corona-Zeiten ist auch in Portugal das Leben für Künstlerinnen und Künstler schwierig. Eigentlich betreibt Elisa Regnier dort neben ihrer kreativen Arbeit ein Hostel, in dem sie zusätzlich auch Kunstkurse für ihre Gäste anbietet. Das alles ist wegen der Pandemie-Einschränkungen derzeit nicht möglich.

Regnier entdeckte diese Technik während ihres Studiums an der Kunstakademie Lissabon für sich. Auch in Neunkirchen-Seelscheid werden sie im Mittelpunkt stehen.

Andererseits entstehen so Kapazitäten für die Arbeit an den zehn für Seelscheid bestimmten Werken. „Von meiner Ausbildung her kann ich auch Homepages und Zeitungsseiten gestalten. Aber was mir wirklich am Herzen liegt, ist die Illustration.“ Einen Schwerpunkt bilden dabei Linolschnitte, die Regnier an der Kunstakademie in Lissabon für sich entdeckt hat.

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Sie stehen auch im Mittelpunkt des Kunstprojekts, das sie mit den Kunsthaus-Gastgebern Brigitte und Burkard Sondermeier durchführen wird und das voraussichtlich im Mai die neue „Denkwerkstatt“ in der ehemaligen Dorfschänke eröffnen wird. „Jeder von uns hat seinen eigenen Zugang zum Thema Kräuter. Brigitte Sondermeier destilliert sie, ihr Mann kennt sie indirekt über seine Arbeit als Restaurator“, erklärt Regnier.

Sie selbst macht den Volksglauben um viele Kräuter zum Thema, der in den sorgfältig ausgearbeiteten, zweifarbigen Drucken eine eigene Ästhetik gewinnt. Diese Zweifarbigkeit ermögliche die Gestaltung eines Farbkontrasts, erläutert die Künstlerin, ob hell-dunkel oder Ton-in-Ton, zwischen den zwei Farben entstehe so eine Spannung. „Die Farben wirken auf den Betrachter und, wer weiß, vielleicht haben nicht nur die Kräuter eine heilende Wirkung, sondern auch die Bilder.“

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