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Schluss des StraßenkarnevalsHunderte Jecken begeistern bei Veilchendienstagszug in Aegidienberg

Lesezeit 3 Minuten
Ein roter Traktor, der eine Holz-Rakete zieht, fährt an vielen kostümierten Zuschauern vorbei.

Machten viel Dampf, hoben aber nicht ab: Die Orscheider mit ihrer Rakete auf Sparflamme im Veilchendienstagszug.

Der Veilchendienstagszug in Bad Honnef-Aegidienberg bildete den Schlusspunkt des Straßenkarnevals im Siebengebirge. Das waren die schönsten Momente.

In Aegidienberg kam es an Veilchendienstag zu Verkehrsbehinderungen. Schuld daran waren aber keine Klimakleber der Letzten Generation. Die gibt's auf den Bergen nämlich nicht.

„Mir klääve am Lääve, nit op d'r Stroß“, verkündete beim Karnevalszug eine Gruppe von Nachbarn, die als „Letzte Generation vom Berch“ unterwegs war und auf deren Anhänger zwei Puppen mit den Händen fest an einem großen rosa Herz klebten.

Dorfjugend Aegidienberg baute einen riesigen Elefanten

Knapp 900 Jecke zogen laut Zugleitung gestern in 31 Gruppen vorbei an Hunderten Menschen und setzten damit traditionell den Schlusspunkt hinter die Karnevalsession im Siebengebirge. Es könnte auch ein Ausrufezeichen gewesen sein, denn die Jecken hatten großartige Ideen.

Alles zum Thema Letzte Generation

Einen riesigen Elefanten hatte die 50-köpfige Aegidienberger Dorfjugend auf einem knapp zwölf Meter langen Anhänger gebaut. Ihr „Zirkus Jilienberg“ versprach „Zauberspiel und Gaukelei“.

Zwei junge Frauen in blau-weiß gestreiften Pullovern neben einem Eiffelturm aus Holz.

Mit Eiffelturm im Zoch: der Cremant-Express.

„Volldampf auf Sparflamme“ hieß es bei einer Orscheider Gruppe, nach deren Einschätzung zu viel gespart wird. Die Folge im Zoch: Die bestimmt vier Meter lange Rakete aus Holz und Metall, die von den Steampunk-Jecken durch Aegidienberg gefahren wurde, machte zwar mächtig Dampf, konnte aber nicht abheben. Sparflamme halt.

„Zurück in die Zukunft“, war die Devise bei den Wenter Jecken, die einen Delorean (im Maßstab 1:2) gebaut hatten, in dem Marty McFly in den Kultfilmen auf Zeitreise ging. Das Motto der Windhagener Jecken lautet übrigens „Karneval ist das ganze Jahr“.

„Jillienberjer Jlöcksbodde“ kamen als Schornsteinfeger daher

Eine Menge Glück versprühte eine Gruppe von Nachbarn, die als „Jillienberjer Jlöcksbodde“ unterwegs waren und als Schornsteinfeger daherkamen. Als Frankreich-Fans erwiesen sich die rund 20 Jecken des Cremant-Express, die einen Eiffelturm (aus Holz) durch Aedigienberg rollten und gleich mehre Gründe für ihr Thema anführen konnten: 100. Todestag von Gustave Eiffel, Handball-Europameister, Olympische Spiele in Paris – und nicht zuletzt sei der Crémant einfach lecker: „Ob Jillienberg oder Paris, dat Cremantchen dat schmeckt niemals fies.“

„Wir holen uns die Natur zurück“, hatten die Hubertus-Schützen Aegidienberg als Motto ausgewählt, um ihre Naturverbundenheit deutlich zu machen. Als Wildtiere zogen sie durch den Berg-Stadtteil. Einen kleinen Fußballplatz samt Spieler und Tor hatten die Sportfreunde Aegidienberg auf einem Hänger installiert: „Europa spillt öm Dä Pokal – Om Berch sen de SFA eeschte Wahl.“

Kunterbunt wurde es derweil bei großen und kleinen Zwergen, vielleicht 70 an der Zahl, die das Jubiläum ihres Kindergartens „Die 7 Zwerge“ begingen: „30 Jahre 7 Zwerge – mit Herz und Freud erklimmen wir alle Berge.“ Ebenfalls schön bunt: Die Clowns des Circus Comicus waren mit einer stattlichen Truppe und unter anderem der Konfettikanone dabei, die schon beim Siebengebirgszug am Sonntag in Bad Honnef-Tal zum Einsatz gekommen war.

Während der Comicus auch in Aegidienberg ganz vorne im Zug unterwegs war, schlossen sozusagen die Gastgeber das Ganze ab: Die großen Gesellschaftswagen der KG Klääv Botz Aegidienberg mit der Ehrengarde, den Senatoren und den Ex-Prinzen, aber auch die Bergfunken, der Spielmannszug, der Elferrat und die Fünkchen zogen durch den Ort. Und nach dem Kinderprinzenpaar Toni I. und Maila I. brachten als krönender Abschluss Prinz Marc I. und Prinzessin He I. ihre Kamelle unters Volk.