Gymnasium NonnenwerthLandrätin würde für Schulbetrieb Duldung erteilen
Bad Honnef/Remagen – In einem offenen Brief hat die Landrätin für den Kreis Ahrweiler, Cornelia Weigand, den Geschäftsführer des privaten Gymnasiums Nonnenwerth, Peter Soliman, kritisiert, nichts für den Fortbestand der Schule zu unternehmen.
Im November des vergangenen Jahres hatte Soliman das Aus der Schule wegen fehlenden Brandschutzes angekündigt. Zahlreiche Rettungsversuche seitens der Politik sind seitdem gescheitert.
Kritik an Geschäftsführer
„In den vergangenen Monaten haben Sie immer wieder auch in der Öffentlichkeit betont, dass Sie bereit sind, mit neuen Trägern eine Lösung für den Fortbestand des privaten Franziskus Gymnasiums Nonnenwerth zu finden. Gleichwohl kann ich bis heute nicht erkennen, dass Sie ihren Beitrag hierzu leisten“, heißt es in dem Schreiben der parteilosen Landrätin.
Im weiteren betont sie, dass Peter Soliman es derzeit einzig und alleine in der Hand habe, mit der Beantragung einer Duldung über das laufende Schuljahr hinaus den Schulbetrieb im Klostergebäude sicherzustellen. Der Kreis Ahrweiler habe stets deutlich gemacht, dass er zu einer Verlängerung der teilweisen Nutzung des Klostergebäudes für den Schulbetrieb über den bestehenden Duldungszeitraum hinaus unter Beibehaltung der aktuellen Maßnahmen ausdrücklich bereit sei. Diese Voraussetzungen zu erfüllen, sei ohne Weiteres möglich.
Gutachter für Brandschutzkonzept soll Zutritt erhalten
Die Landrätin macht deutlich, dass der Schulbetrieb aus ihrer Sicht weiterlaufen könne, Soliman müsse nur reagieren. In ihrem offenen Brief fordert sie ihn auf, so schnell wie möglich einen Antrag auf Duldung für das Schuljahr 2022/2023 unter Vorlage der entsprechenden Unterlagen bei der Kreisverwaltung Ahrweiler zu stellen.
„Mit einer Duldungsverlängerung würden Sie die Zeit gewinnen, die für eine dauerhafte Sicherung des Schulstandorts notwendig ist“, so Weigand. Weiterhin fordert sie den Geschäftsführer dazu auf, einem vom Verein „Rettet Nonnenwerth“ beauftragten Brandschutzsachverständigen Zugang zum Gebäude zu gewähren, damit dieser die notwendige Grundlage für ein eigenes Brandschutzkonzept für den zukünftigen Schulbetrieb erhält.
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Weil zuletzt ein unabhängiger Gutachter keinen Zutritt zu dem Gelände erhalten hatte, waren Mitte März die Verhandlungen gestoppt worden. Soliman begründet die Schließung mit einer nicht wirtschaftlich vertretbarer Investition in den Brandschutz von mindestens zehn Millionen Euro.
„Es ist aus meiner Sicht unabdingbare Voraussetzung für die Übernahme der Schule durch einen anderen Träger, dass dieser die bestehenden Brandschutzmängel am Klostergebäude selbst bewerten und die erforderlichen Schlussfolgerungen daraus ziehen kann“, so Weigand. Es sei nicht nachvollziehbar, aus welchem Grund Soliman das Betreten des Klostergebäudes zu diesem Zweck bis heute nicht gestatte.
Die Landrätin appelliert im Interesse aller Schülerinnen und Schüler und der gesamten Schulgemeinschaft eindringlich, „diese notwendigen Schritte zu unternehmen, um den Fortbetrieb der Schule zu ermöglichen“.