Gymnasium NonnenwerthStreit über Schließung – Runder Tisch versucht Schule zu retten
Bad Honnef – Nach viel Streit über die Zukunft des Gymnasiums Nonnenwerth reden Eltern und der Schulträger Peter Soliman wieder miteinander. Auf Einladung von Remagens Bürgermeister Björn Ingendahl trafen sich Delegierte der Elternschaft, der Schulleitung und Behördenvertreter mit Soliman zu einem Runden Tisch.
Mit dabei war auch der Verein „Rettet Nonnenwerth“. Das Gespräch habe in einer „konstruktiven Atmosphäre“ stattgefunden, teilte Ingendahl im Anschluss mit. Die Teilnehmer seien sich einig gewesen, „dass man weiter miteinander im Dialog bleiben wolle, um zu eruieren, wie der Schulbetrieb auf der Insel Nonnenwerth auch in Zukunft gesichert werden kann“.
Verein will Träger werden
Dafür will der Verein sorgen, der die Trägerschaft übernehmen und alle von Soliman zu Ende März beziehungsweise Ende Juni 2022 gekündigten Lehrerinnen und Lehrer arbeitsrechtlich vertreten will. Knackpunkt der Rettungsmaßnahmen ist der Brandschutz in den denkmalgeschützten Gebäuden der Schule und des ehemaligen Klosters.
Schulträger Soliman hatte die Sanierungskosten mit 10 bis 20 Millionen Euro angegeben und deswegen angekündigt, das Franziskus-Gymnasium zum Schuljahresende zu schließen. Die von ihm genannte Summe wird vor allem von den Elternvertretern angezweifelt. Die Verwaltungen der Kreise Ahrweiler und Neuwied haben in dem Gespräch ihre Hilfsbereitschaft bei der Sanierung angeboten.
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Der Schulbetrieb ist wegen des unzureichenden Brandschutzes zurzeit nur geduldet. Die Schulaufsicht des Landes Rheinland-Pfalz wolle die Eignung des Vereins als Schulträger prüfen, so Remagens Bürgermeister. Soliman, seit 2020 Eigentümer der Schule und der Insel, will sich im Laufe dieser Woche zum Ergebnis des Runden Tisches äußern.
CDU appelliert an den Insel-Eigentümer
Unterdessen kommen aus der Politik weitere Appelle an den Schulträger. So riefen die CDU-Kreisvorsitzenden von Bonn und des Rhein-Sieg-Kreises, Christos Katzidis und Oliver Krauß, Soliman dazu auf, die Schule „dauerhaft fortzuführen“. „Von vielen Seiten gibt es das gemeinsame Bestreben, eine gute und zukunftssichere Lösung zu finden. Gerne unterstützen wir im Rahmen unserer Möglichkeiten die Aktivitäten, insbesondere von Eltern und ehemaligen Schülern“, so die beiden Landtagsabgeordneten.
Peter Soliman betreibt mit der „International School on the Rhine“ (ISR) neben Nonnenwerth am Niederrhein eine Privatschule und zwei private Kindergärten. Der Bundesfinanzhof in München hat nach einem sieben Jahre dauernden Rechtsstreit der ISR GmbH die Gemeinnützigkeit aberkannt.
Spenden an die ISR können nun nicht mehr steuerlich abgesetzt werden. Grund für die höchstrichterliche Entscheidung sind die hohen Schulgebühren der ISR; Eltern müssten zwischen 950 und 1450 Euro pro Monat zahlen, so der Gerichtshof.