Gymnasium NonnenwerthViele Schüler wechseln von der Rheininsel nach Bad Honnef
Bad Honnef/Remagen – Am städtischen Siebengebirgsgymnasium haben sich 83 Schülerinnen und Schüler des von der Schließung bedrohten Franziskus-Gymnasiums auf Nonnenwerth angemeldet. 56 von ihnen kommen aus Bad Honnef, 27 aus den umliegenden Gemeinden in Rheinland-Pfalz. Das teilte der Erste Beigeordnete Holger Heuser am Dienstag im Bildungsausschuss mit. Die Stadt hatte für Nonnenwerther Schüler ein zusätzliches Anmeldeverfahren angeboten.
Laut Heuser sollen am SIBI in den Stufen 6 bis 9 insgesamt vier „Mehrklassen“ eingerichtet werden; dafür würden zwei Klassenräume benötigt. Anfang nächster Woche soll geklärt werden, ob die Räume im SIBI selbst oder im Feuerschlösschen, das zum Schulareal gehört, geschaffen werden können.
Notfalls stünden Räume in der ehemaligen Konrad-Adenauer-Schule zur Verfügung; sie liegt rund 500 Meter vom SIBI entfernt. Die Bezirksregierung habe den vier zusätzlichen Klassen inzwischen zugestimmt.
Anmeldungen auch am Hagerhof
Die Bad Honnefer Privatschule Schloss Hagerhof hat nach Angaben einer Sprecherin 17 Anmeldungen von Schülerinnen und Schülern von Nonnenwerth und könne sie auch unterbringen. An der Erzbischöflichen Gesamtschule St. Josef haben sich laut Schulleiter Stefan Rost bislang ebenfalls etwa 17 Schülerinnen und Schüler angemeldet, die in den vorhandenen Klassen untergebracht werden könnten. „Wir hätten noch mehr Platz in der Oberstufe“, sagt Rost.
„Intensive Suche nach neuem Schulträger“
Der Schulträger Peter Soliman hat die Schließung des Gymnasiums auf Nonnenwerth zum Ende dieses Schuljahres angekündigt, weil für den Weiterbetrieb Millionen-Investitionen in den Brandschutz nötig seien, die er nicht stemmen könne. Gegen die Entscheidung gab es mehrere Demonstrationen. Gespräche über eine Rettung beziehungsweise den Weiterbetrieb führten bislang offenbar zu keinem Ergebnis.
Auf eine Anfrage dieser Zeitung zum Stand der Dinge schickte die Medienkanzlei Brost Claßen (Köln), die nach eigenen Angaben Peter Soliman medienrechtlich vertritt, am Mittwoch ein elfseitiges Schreiben, in dem die gesamte Vorgeschichte (etwa mit Übernahme der Trägerschaft 2020 und dem Aufkommen der Brandschutzproblematik) dargestellt und auf eine Vielzahl von Gesprächen (unter anderem mit dem Verein Rettet Nonnenwerth, der Stadt Remagen, dem Kreis Ahrweiler, dem Schloss Hagerhof oder dem Schulträger Carpe Diem) verwiesen wird, die das Ziel gehabt hätten, „einen neuen Träger für das Gymnasium zu gewinnen“.
Kölner Medienkanzlei antwortet für Eigentümer
Peter Soliman war und ist demnach „intensiv auf der Suche nach einem neuen Schulträger, der bereit und im Stande ist, die erheblichen Investitionen für die Beseitigung der Brandschutzmängel am Schulgebäude zu tragen“. Zuletzt hat Ende März der Remagener Stadtrat einstimmig beschlossen, „Gespräche über eine Minderheitsbeteiligung der Stadt Remagen an der Trägerschaft des Gymnasiums Nonnenwerth nach dem Privatschulgesetz Rheinland-Pfalz zu führen“.
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Während eine Sprecherin von Bürgermeister Björn Ingendahl am Mittwoch auf Anfrage erklärte, dass es „zu diesem Sachstand noch nichts Neues“ gebe, heißt es im Schreiben der Kanzlei Brost Claßen: „Für eine entsprechende Lösung ab dem Schuljahr 2022/2023 wäre aber noch ein weiterer Partner notwendig, der die Mehrheitsbeteiligung an der Trägergesellschaft übernimmt. Die Suche nach einem solchen geeigneten Investor verlief bislang aber offenbar ergebnislos.“