Insektenhotel, Wildblumenwiese und Benjeshecke: Der Wildpark im Eischeider Tälchen soll ansprechender werden, für Insekten und Besucher.
Themen-Erlebnis-PfadSchulkinder gestalten Wildpark in Neunkirchen-Seelscheid um
![Kinder stehen vor einem Insektenhotel, den sie befüllen.](https://static.ksta.de/__images/2023/11/29/cbf31231-0034-487f-a4c0-1683fa84cf72.jpeg?q=75&q=70&rect=0,319,4000,2250&w=2000&h=1334&fm=jpeg&s=c1022b2eda9872c542a7a3afa5a25fd3)
Grundschüler aus Neunkirchen dürfen den ersten Kasten im Insektenhotel befüllen.
Copyright: Jonathan Schmitt
Zwei Schulklassen haben den Wildpark Neunkirchen im Eischeider Tälchen ordentlich aufgemischt. Und das soll so bleiben! Xenia Scherz von der biologischen Station im Rhein-Sieg-Kreis hat das Projekt „Natur–Bildung–Partner schaffen“ zusammen mit Bürgermeisterin Nicole Berka und Landrat Sebastian Schuster offiziell gestartet. Der Name sei natürlich etwas sperrig, aber im Grunde ginge es genau darum.
Die Natur soll durch ein Insektenhotel und eine Wildblumenwiese gestärkt werden. Ein ansprechender Lebensraum für Wildbienen und -wespen entsteht. Bildung finde statt, indem die Schülerinnen und Schüler der Grundschule und der Gesamtschule Neunkirchen mit anpacken. Die Kinder sollen die Natur aktiv kennenlernen und mitgestalten.
20.000 Euro für Themen-Erlebnis-Weg in Neunkirchen
Partnerschaften wurden durch das Projekt auch gebildet: Der Naturpark Bergisches Land ist als Kooperationspartner mit an Bord. Der Verschönerungsverein Neunkirchen (VVN) pflegt das Gelände. Fördergelder in Höhe von 169.000 Euro für zwei Jahre kommen vom Landschaftsverband Rheinland (LVR).
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Bei der Einweihungsfeier waren Förderer und Kooperationspartner dabei, sowie die Schulklassen, die sofort die Arbeit aufgenommen haben.
Copyright: Jonathan Schmitt
20.000 Euro davon werden in einen Themen-Erlebnis-Weg investiert, der bis Ende 2024 stetig wachsen soll. „Wir haben hier vieles vor, alles unter dem Oberthema Insekten“, erklärt Scherz. Die Obstwiese auf dem Gelände soll im nächsten Jahr deutlich erweitert werden. Vielfalt ist der Diplom-Biologin wichtig. „Wir werden erstmal die ganzen Apfelsorten bestimmen und dann neue, vor allem regionale Sorten pflanzen.“ Auch Birnen und Kirschen hat sie im Sinn.
Schulkinder sollen Natur spielerisch kennen lernen
Als ganz spezielles Exemplar soll sich die Sorte „Dönissens gelbe Knorpelkirsche“ auf der Obstwiese etablieren, eine essbare Süßkirsche. Die Besucher sollen nämlich auch mal gelbe Kirschen kennenlernen, ein seltener Anblick.
„Das Tolle ist, dass wir die Kinder natürlich in einem Alter begeistern, in dem sie sich noch sehr für die Umwelt interessieren und man so auch spielerisch Dinge lernen kann“, betont Martina Gelhar vom Landschaftsverband Rheinland (LVR).
Beim Einweihungstermin konnten es die Kinder kaum erwarten, aktiv zu werden. Die Siebtklässler der Gesamtschule marschierten den Hang des Eischeider Tälchens hinauf, um zum Start die ersten drei Pflanzen einzusetzen und zu gießen; heimische Felsenbirne, Schneeball und Hundsrose sollen den Naturpark künftig verschönern.
Schottische Soay-Schafe grasen auf dem Gebiet des Wildparks in Neunkirchen
Die Pflanzen müssen allerdings eingezäunt werden, damit sie nicht von den 29 Soay-Schafen auf dem Gelände abgefressen werden. Die Tiere sollen die große Rasenfläche des Parks kurzhalten. Direkt daneben schneiden einige Mitschüler mit Gartenscheren und großen Astscheren Totholz zurecht, um die geplante Benjeshecke anzulegen.
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Die siebte Klasse der Gesamtschule Neunkirchen packt tatkräftig mit an. Sie schneiden etwa Totholz für die Benjeshecke.
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Das Herzstück des Naturparks ist aber das Insektenhotel, wobei Xenia Scherz lieber von einer Insektennisthilfe spricht. Die Kinder der siebten Klasse haben die Holzkisten dafür gebaut, und zwar in ihrer Mittagspause. Alle Beteiligten dieses Projekts sollen die Kästen nun nacheinander füllen, darunter die Schulen, der Naturpark Bergisches Land, aber auch die Gemeinde Neunkirchen-Seelscheid.
Die Kinder der Grundschule Neunkirchen machten den Anfang. Kleine Bündel von Schilf- und Bambusröhrchen platzierten sie in dem Kasten. In den kleinen Röhrchen können die Bienen optimale Möglichkeiten für ihre Brut finden. „Diese Nisthilfe ist eigentlich der krönende Abschluss“, erklärt Scherz. Alles andere, was die Bienen zum Leben brauchen, sei auf dem Gelände schon zu finden. Dazu soll auch bald die 500 Quadratmeter große Blumenwiese gehören.