Das in die Bonner Kunsthalle geschmuggelte Gemälde „Georgia“ wurde für 2800 Euro ersteigert und hängt bald im Rheinisch-Bergischen Kreis.
Auktion in KölnBergisch Gladbacherin ersteigert geschmuggeltes Gemälde aus Bonner Kunsthalle
Am 30. November wechselte ein besonderes Gemälde den Besitzer. Beim Kölner Auktionshaus Van Ham wurde das Kunstwerk der Künstlerin Danai Emmanouilidis versteigert – und zwar an eine Sammlerin aus Bergisch Gladbach. Die Kölner Studentin hatte das etwa 20 mal 30 Zentimeter große Bild in ihrer Kleidung versteckt und in der Ausstellung „Wer Wir Sind“ aufgehängt.
Vier Wochen nach dem Schmuggel-Coup fiel beim Abbau der Ausstellung auf, dass jemand ein zusätzliches Bild aufgehängt hatte. Die Bundeskunsthalle bat den Künstler über Social Media, sich zu melden – er müsse keine Konsequenzen fürchten. Daraufhin meldete sich Danai Emmanouilidis, deren außergewöhnliche Aktion inzwischen durch die Medien gegangen war. Museumskuratorin Johanna Adam und die Künstlerin beschlossen gemeinsam, das Bild zu versteigern. Der Erlös sollte einem guten Zweck, dem Verein „ArtAsyl“, zugutekommen.
Gemälde Georgia hängt demnächst in Bergisch Gladbach
Die Sammlerin Angelika Schmidt-Molitor kommt aus Bergisch Gladbach und konnte sich bei der Versteigerung gegen andere Bietende durchsetzen. Bei 2800 Euro fiel der Hammer im Kölner Auktionshaus Van Ham.
Sie hatte sich einen Tag zuvor spontan entschlossen, das Bild zu ersteigern, als sie einen Bericht im Radiosender WDR 5 darüber hörte. „Kunst zu ersteigern, verbunden mit einer Spendenaktion, das gefällt mir sehr. Vor Jahren gab es in Bergisch Gladbach die Aktion „Kunst tut gut“, die mich schon damals begeistert hat.“
Die ganze Geschichte um das Bild „Georgia“ sei spannend, amüsant und etwas Besonderes. Ob sie glaube, dass die Aktion Nachahmer motiviere? „Ja, leider. Aber dann ist es nicht mehr amüsant und hätte aus meiner Sicht keinen Stellenwert mehr.“
Jetzt müsse sie das Bild erst einmal vom Auktionshaus Van Ham abholen und einen geeigneten Platz zum Aufhängen zu finden. Auf die Frage, ob Frau Schmidt-Molitor über einen Verkauf nachdenke, antwortet sie: „Erst einmal werde ich es behalten und mich an dem Kauf erfreuen!“