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Sanierung der ViktoriabrückeBonner Bahnverkehr wird in mehreren Nächten unterbrochen

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Die halbe Brücke wird neu gebaut, auf der anderen Hälfte fließt noch der Verkehr. Im kommenden Jahr soll die erste Hälfte fertig sein.

Bonn – Schon seit 2016 wird die Viktoriabrücke bei laufendem Betrieb saniert. Nun geht das Projekt in die nächste Phase: Am Dienstag, 29. Oktober, wird mit der Montage des neuen Brückenüberbaus begonnen. Die Arbeiten werden in mehreren Bauabschnitten durchgeführt. Das Gesamtprojekt soll Ende 2021/Anfang 2022 abgeschlossen sein.

Der Neubau der Brücke samt Verbindungsrampe zur Thomastraße, Fußgänger- und Fahrradunterführung sowie Kreisverkehr am Alten Friedhof wird zirka 45 Millionen Euro kosten und damit gut 20 Millionen mehr, als ein externes Büro im Jahr 2012 geschätzt hatte. Die Stadt hatte die Kostenexplosion mit der sehr langen Laufzeit des Projekts, gravierenden Änderungen in der Planung und der konjunkturelle Lage begründet, die zusammen mit dem öffentlichen Vergaberecht dafür sorge, dass Firmen zum Teil überhöhte Preise verlangen würden.

Vom 29. bis 31. Oktober jeweils zwischen 0.40 bis 5.15 Uhr stehen die nächsten Sperrpausen der Deutschen Bahn AG (DB AG) zur Verfügung. In diesen drei Nächten werden die ersten vier Brückenträger der neuen Viktoriabrücke über den Bahngleisen eingebaut.

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Sondertransport

Für die Arbeiten wird in den nächsten Tagen zuerst ein Kran mit einer Traglast von 500 Tonnen auf Endenicher Seite des Baustellengeländes aufgebaut. Für das Ungetüm musste zuvor ein eigenes Fundament errichtet werden. Er soll die rund 1,30 Meter hohen und 40 Meter langen Stahlträger mit einer Betonfertigteilplatte am Kopf, die jeder etwa 48 Tonnen schwer sind, einbauen. Die Betonfertigteile sind nach Angaben der Stadt Teil der späteren Brückenfahrbahn und werden in den weiteren Zwischenbauzuständen als Gerüst genutzt. Die Träger werden wegen ihre Länge und wegen ihres Gewichts als Sondertransport in der Nacht vom 27. auf den 28. Oktober angeliefert. Ein Brückenteil wird auf der fertiggestellten Brückenrampe abgestellt, die anderen werden in einer Sperrfläche auf der Endenicher Straße zwischen Bahngleisen und Kreuzung Wittelsbacher Ring zwischengelagert.

Weitere drei Trägerelemente im Brückenmittelfeld werden in den Nächten vom 6. auf den 8. November jeweils zwischen 0.40 Uhr und 5.20 Uhr über den DB-Gleisen bei gesperrtem Bahnbetrieb montiert. Am 3. und 4. November sowie am 11. und 12. November werden dann sieben Brückenträger im Randfeld installiert. Das ist der Bereich zwischen Brückenrampe Endenicher Straße und dem bereits montierten Mittelbereich. Für diese Arbeiten werden laut Stadt keinen Sperrpausen der Bahn benötigt; sie können tagsüber erledigt werden.

Brückendeck knapp 95 Meter lang

Um den Kran für die Montage des dritten Brückenfeldes über der Thomastraße aufstellen zu können, muss die Straße für sechs Tage teilweise gesperrt werden. Die Montage vom Baustellenareal aus ist aufgrund der großen Ausladung nicht möglich. Den Termin der Sperrung will die Stadt bekanntgegeben, wenn alle Transport- und Sondergenehmigungen vorliegen.

Nach diesen Schritten wird das rund zwölf Meter breite und knapp 95 Meter lange Brückendeck montiert. Anschließend werden dann die Fugen zwischen den Fertigteilplatten abgedichtet, die tragende Bewehrung auf den Fertigteilplatten verlegt, Übergangskonstruktionen montiert und die Brückenplatte betoniert. Der Asphaltaufbau der Fahrbahn sowie die Betonkappen der Geh- und Radwege und der Geländer ergänzen den Brückenaufbau. Im Sommer 2020 soll die erste fertiggestellte Brückenhälfte in Betrieb genommen werden. Fußgänger und Radfahrer können sich dann freuen, da sie dann auf dieser Seite dann einen mit rund drei Metern wesentlich breiteren Weg als derzeit gemeinsam nutzen können. Im Anschluss folgt der Abbruch und Neubau der zweiten Brückenhälfte. (wki)