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Schoeller-HalleAltes Fabrikgelände in Eitorf soll Industriemuseum werden

Lesezeit 3 Minuten
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Das Fabrikgelände von Schoeller in Eitorf. 

Eitorf – Ein neues „Kulturzentrum Sieg“ könnte auf dem mehr als 3000 Quadratmeter großen Schoellergelände entstehen. Eine entsprechende Projektidee mit einem Industriemuseum in den Gebäuden der früheren Firma Schoeller wurde jetzt in der Sitzung des Ausschusses für Kultur, Sport- und Vereinsleben, Veranstaltungen und Ehrenamt vorgestellt.

Kulturareal für Ausstellungen und Gastronomie

Im Fachausschuss gab es dafür viel Lob. Lothar Schmidt, Prokurist von der Scholler Eitorf AG sowie Dr. Dieter Eulenbach, der früher für die Boge-ZF Friedrichshafen AG tätig war, präsentierten die Ansätze für ein solches Kulturareal mit einem Industriemuseum im Mittelpunkt, mit Veranstaltungsräumen für Ausstellungen, Workshops, Konferenzen oder Seminaren sowie Gastronomie.

Für das Projekt hat sich eine private Arbeitsgruppe gebildet, der neben Schmidt und Eulenbach noch Alwin Müller, Vorsitzender des Eitorfer Heimatvereins, Architekt Markus Sandner sowie der Kulturbeauftragte der Gemeinde, Thomas Feldkamp, angehören.

Die Geschichte der Garnfabrik

Firmengründung

1888 eröffnete auf dem Fabrikgelände der Färberei Gauhe in Eitorf der sächsische Industrielle Karl Schäfer eine Kammgarnspinnerei. Nach wechselhafter Geschichte übernahm 1908 Arthur Schoeller die Spinnerei, die später durch Brände und Bombenangriffe schwer zerstört und immer wieder aufgebaut wurde.

Erfolgsjahre

1949 hatte das Unternehmen 800 Mitarbeiter, arbeitete in den 60er Jahren schon im Dreischichtenbetrieb und expandierte in den 70ern. Bis 1985 stieg die Produktion stetig an: 1200 Mitarbeiter produzierten bis zu viertausend Tonnen Garn im Jahr.

Der Niedergang

Die starke Konkurrenz auf dem internationalen Markt und neue Moderichtungen ließen den Stern von Schoeller verblassen. Die Produktion von Handstrickgarn wurde eingestellt, die Grobspinnerei stillgelegt und der Vertrieb verkleinert.

Im Januar 1992 wurde die Entlassung von 150 Mitarbeitern verkündet, ein Viertel der Belegschaft. 2005 kam das endgültige Aus.

Kunsthalle

Bis 2017 wurde die historische Schoeller-Werkshalle am Spinnerweg als Halle für die Eitorfer Kunstpunkte genutzt. Alanus-Hochschule, der Kunstverein Gedok sowie die Kunsthochschule Düsseldorf, die Bundeskunsthallen Bonn und Berlin bespielten die Halle. Ausstellende Künstler kamen aus Mexiko, Italien, Spanien und den Niederlanden.

Seit 2018 bleiben die Hallentüren geschlossen: Die Backsteinhalle ist renovierungsbedürftig. (seb)

Auch der Verband „Bund, Heimat und Umwelt“ sowie der Landschaftsverband Rheinland (LVR) haben bereits ihre Unterstützung signalisiert.

Wassermuseum als Leuchtturm für die Region

Im Mittelpunkt steht die Einrichtung eines Museums mit dem Thema „Starkes Wasser – die Sieg als Quelle von Industrie, Kultur und Siedlungsraum“. Eine solche Einrichtung, die auch pädagogischen Ansprüchen gerecht wird, gibt es laut Feldkamp bisher noch nicht in der Region. Allerdings müssten dafür die historischen Gebäude auf dem Schoellergelände umgestaltet werden.

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Die alte Werkshalle war 17 Jahre lang Austragungsort bei den Kunstpunkten. 

Zur Realisierung und Finanzierung hat die Arbeitsgruppe bereits verschiedene Modelle entwickelt. Zunächst soll abgeklärt werden, ob und wie sich der Landschaftsverband beteiligen könnte. Geprüft wird auch die Möglichkeit für einen Förderverein.

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Außerdem sollen Firmen oder Wasserverbände angesprochen werden, die einen Bezug zur Sieg oder zum Wasser haben. Die Projektgruppe sagte den Kommunalpolitikern zu, bei der weiteren Entwicklung Politik und Verwaltung frühzeitig zu informieren und sie auf dem Laufenden zu halten.