Erika Kaldemorgen, Jörg Terlinden und Daniel Sydow spielten Stücke ihrer Lieblingsmusiker.
Von Element of Crime bis Dave Van RonkTrio spielt seine Lieblingslieder im Wohnzimmer in Eitorf
Ihre aktuellen Lieblingslieder servierten Erika Kaldemorgen, ihr Mann Jörg Terlinden und Musikerfreund Daniel Sydow beim musikalischen Heimspiel im Wohnzimmer, zu dem das Ehepaar nach Eitorf eingeladen hatte. Drei Personen mit unterschiedlichen musikalischen Vorlieben, klare Form und schöne Texte über wechselnde Lebensphasen waren der rote Faden, zu dem die drei nacheinander ihre Liedauswahl vortrugen und mit Gitarre, E-Piano und Mundharmonika begleiteten.
Jörg Terlinden eröffnete das unaufgeregte Konzert in seinem Haus in Bitze mit eher leisen Tönen mit seiner Liedauswahl. Derzeit sind die Songs der deutschen Gruppe Element of Crime seine Favoriten.
Ein Programm mit eigenen Texten der Eitorfer Künstler gab es zuletzt vor der Corona-Pandemie
Die melancholische Stimmung, die Absurditäten in den Texten gefallen ihm. Mit „Im Himmel ist kein Platz mehr für uns zwei“ lud er zum Zuhören über die zerplatzten Liebesträume eines Paares ein. „Siehst Du, wie sich die Wolken zusammendrängen, als ob es sie da oben alleine friert“, oder solch‘ wundervolle Textzeilen wie im gleichnamigen Song „Seit der Himmel jeden Morgen Deine Augenfarbe trägt“ begeisterten auch die Eitorfer Zuhörer.
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Größter Fan nach jedem Vortrag war allerdings Schäferhund-Mischling Coco. Sobald geklatscht wurde, bellte die Hündin vor Freude jeden Besucher einzeln an, was sehr zur heiteren Stimmung beitrug.
Erika Kaldemorgen hat Germanistik und Literaturwissenschaften studiert, kommt ursprünglich vom Theater, auf der Literatur liegt der Schwerpunkt bei der Textauswahl zu den gemeinsamen Konzerten. „Normalerweise machen wir eigene Texte und mischen sie mit Fragmenten“, berichtete sie, und dass sie nach der Pandemie noch nicht wieder ein solches Programm neu geschrieben habe. Auch sie begann mit einem Titel von Element of Crime, „Damals hinterm Mond“.
Die Wohnzimmerkonzerte können auch von Gästen gebucht werden
Danach wechselte sie zu englischsprachigen Künstlerinnen, coverte „Lonely One“ und „Hours“ der Sängerin Anna Ternheim und „Do you remember“ von der norwegischen Liedermacherin Ane Brun.
Zwischendurch erzählten die Akteure „zum Anfassen“ von ihrer gemeinsamen Arbeit. Seit 2018 trifft sich das Eitorfer Ehepaar einmal in der Woche zum Musik machen mit dem Bonner Daniel Sydow. Der singt, spielt Gitarre und passt zu ihrem Konzept. Seine Auswahl waren Lieder US-amerikanischer Sänger. „Milk and Honey“, ein Stück des Folksängers Jackson C. Frank zum Thema Wechsel von Lebensphasen und Jahreszeiten. Weil auch Sydow melancholische Stücke mag, sang er den Gospel-Western-Mix „Hang me, oh hang me“ von Dave Van Ronk, einem verstorbenen Weggefährten von Bob Dylan.
In größeren Abständen lädt das Trio zu Wohnzimmerkonzerten ein. Diese können auch von Privatleuten fürs eigene Wohnzimmer gebucht werden.