Der Förderverein Historisches Rosbach erinnert an das Bombardement vor 80 Jahren.
Vor 80 JahrenBombenangriff auf Rosbach mit 62 Toten
Nachdem britische Flugzeuge am 2. Februar 1945 drei Bombenteppiche über der Ortschaft Rosbach abgeworfen hatten, lag fast die Hälfte des Dorfes in Schutt und Asche. 62 Menschen kamen bei diesem Luftangriff vor 80 Jahren ums Leben.
Außerdem wurden 95 Wohnhäuser zerstört, darunter das Rathaus und zwei Schulen, weitere 252 Wohnungen sowie die beiden Kirchen im Dorf wurden schwer beschädigt. Der Förderverein Historisches Rosbach erinnert jetzt an das Bombardement vor 80 Jahren.
Familien aus Köln und Düren in Rosbach untergebracht
„Mit dem russischen Überfall auf die Ukraine sollte uns bewusst sein, wie wertvoll die lange Zeit des Friedens war und dass dieser Frieden in Freiheit nicht selbstverständlich für uns ist“, mahnt Rolf Schmidt vom Förderverein.
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Rosbach beherbergte Anfang 1945 viele Familien aus Köln und Düren, weil es als wesentlich sicherer galt als diese Städte. Schon am späten Vorabend des 2. Februar hatten britische Flugzeuge mit Leuchtkugeln die Ortslage von Rosbach erkundet und so den Luftangriff vorbereitet.
Der erste Bombenteppich fiel am nächsten Tag zwischen den Ortsteilen Rüddel und Sieg und beschädigte mehrere Häuser. Es gab dort aber keine Todesopfer. Der zweite Bombenteppich fiel auf den Ortskern und traf auch das Bürgermeisteramt. Aus dessen Luftschutzkeller konnten anschließend alle Menschen gerettet werden, die sich dort in Sicherheit gebracht hatten.
Die katholische und auch die evangelische Kirche wurden schwer beschädigt. Die Zeiger der Kirchenuhr blieben auf 11.43 Uhr stehen. An das Bombardement erinnert heute noch eine kleine Gedenkstätte neben der evangelischen Kirche.
Die Apotheke und weitere Häuser neben der evangelischen Kirche wurden verwüstet, das Hotel zur Post auf der anderen Straßenseite schwer beschädigt. In Trümmern lag die Tankstelle neben dem Hotel Zur Bahn. Auch das Haus mit der Funkstation wurde getroffen. Nur ein Soldat überlebte dort, weil er vom Luftdruck weggeschleudert worden war.
Angriff dauerte nicht länger als zwei Minuten
Ein Mann konnte erst nach zwei Tagen unter den Trümmern befreit und gerettet werden. Er hatte zwei Tage und Nächte lang gesungen, um bei Bewusstsein zu bleiben.
Der dritte Bombenteppich fiel auf den Bahnhof und die Stahlbaufirma Hermes, wo Menschen im Luftschutzkeller starben, weil dessen Eisentüren den Detonationen nicht standhalten konnten.
Der gesamte Angriff dauerte nicht länger als zwei Minuten. Anschließend glich Rosbach einem Trümmerhaufen. Bei den Beerdigungen einige Tage später musste ein Teil der Toten in einem Massengrab beigesetzt werden. Bei den Lösch- und Bergungsarbeiten spielten die Frauen der Freiwilligen Feuerwehr Dattenfeld eine wichtige Rolle.
Die Feuerwehrspritze musste damals noch von einem Pkw zum Einsatzort gezogen werden. Von den 16 Frauen, die damals in Rosbach im Löscheinsatz waren und Menschen unter den Trümmern retteten, lebt mit der heute 101-jährigen Vera Lwowski nur noch eine Frau.