Ärger in HapperschoßStraßensanierung hat begonnen – Umwege durchs Bröltal nötig
- Die L 352 in Richtung Hennef-Allner bleibt während der Sommerferien gesperrt.
- Die Dorfbewohner müssen nun über Neunkirchen und Ingersau ausweichen.
- Das sorgt für Ärger.
Hennef – Einen rund zehn Kilometer langen Umweg durch das Bröltal müssen die Anwohner in Happerschoß und Heisterschoß seit Montagmorgen in Kauf nehmen: Wegen Sanierungsarbeiten ist die L 352 Richtung Allner sechs Wochen lang gesperrt, ebenso und bereits seit Mitte März, die Happerschoßer Straße Richtung Bröl. Die Dorfbewohner müssen nun über Neunkirchen und Ingersau ausweichen.
Betroffen sind aber auch die, die unten im Tal wohnen und arbeiten, in Bröl. Seinen ganz persönlichen Ärger mit der Sperrung hat Andreas Knippling, der einen Reiterhof an der Happerschoßer Straße betreibt – jenseits der Sperrung. Bisher sind er und seine Kunden über die Straße Rennesberg ausgewichen, im letzten Abschnitt ein Wirtschaftsweg.
Doch seit Mittwoch ist der Weg durch Poller versperrt – ohne Vorwarnung. „Ich bin wie jeden Morgen dorthin und kam nicht mehr durch“, sagt er. Und nicht nur das: „Jeder, der zu mir will, muss nun einen Umweg über Ingersau, Wolperath und Heisterschoß fahren. Wer nicht ortskundig ist, verfährt sich hier“, sagt Knippling. Die meisten seiner Kunden kämen aus dem Ausland. Etwa drei bis vier seien es pro Tag, oft kommen sie mit einem Transporter.
Umleitung über Knechtsberg nicht möglich
Ein Umleitung über die Straße Knechtsberg sei ebenfalls nicht möglich. „Da brauchen Sie einen Geländewagen“, meint Knippling, der wie viele Happerschoßer mit der Terminierung der zweiten Baustelle hadert. „Die Kanal- und Straßenarbeiten an der Happerschoßer Straße müssen ja sein. Aber jetzt ist auch noch die Allner Straße dicht. Warum findet das alles gleichzeitig statt?“, fragt auch er.
Bürgermeister Klaus Pipke zeigte sich des Problems auf Nachfrage bewusst. „Die Poller stehen dort für den Rettungsdienst – es soll verhindert werden, dass Gegenverkehr auf dieser Strecke entsteht. Die Rettungskräfte haben für diesen Fall einen Schlüssel“, sagt er. Auch Knippling könne als Landwirt einen bekommen. „Damit darf er aber nur selbst dort durchfahren, seine Kunden müssen den Umweg in Kauf nehmen“, sagt er.
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Knippling, der bei der Eröffnung seines Reiterhofs schon vor neun Jahren mit der Stadt im Argen lag, fühlt sich verschaukelt: „Wirklich nachvollziehbar ist das nicht.“ Offenbar aber ist er nicht der einzige Anwohner, der so denkt – am Samstagmorgen fand er die beiden Poller bereits im Graben liegen.