Leben in einer SackgasseHapperschoßer ärgern sich über Doppelsperrung
- Die L 352 in Richtung Hennef-Allner bleibt während der Sommerferien gesperrt.
- Aber auch die Happerschoßer Straße Richtung Bröl ist bereits seit mehr als einem Jahr dicht.
- Für die Menschen aus Happerschoß bedeutet das: Umwege und Ärger.
Hennef – Unmut über den langen Umweg: Nachdem bekannt wurde, dass die L 352 hinunter nach Allner während der Sommerferien gesperrt wird, kochen einige der Dorfbewohner in Happerschoß vor Wut. Voraussichtlich sechs Wochen lang wird die Fahrbahndecke saniert, zugleich aber ist die Happerschoßer Straße Richtung Bröl, die viele Anwohner als Ausweichstrecke genutzt hätten, bereits seit 15 Monaten dicht. Sie müssen nun einen beträchtlichen Umweg über Ingersau, Neunkirchen und Wolperath fahren.
Aus der Zeitung erfahren
Bürgermeister Klaus Pipke, der am Donnerstagnachmittag eigentlich nur eine Spende an den Verein Dorfquelle für seinen während der Sperrung wöchentlich stattfindenden Hofmarkt überreichen wollte, musste sich den Klagen der Bürger stellen. Unverständnis herrscht vor allem wegen der Tatsache, dass viele Happer- und Heisterschoßer erst aus der Zeitung von der bevorstehenden Sperrung erfahren haben. „Die Stadt wurde von Straßen NRW erst vor rund zehn Tagen über die geplante Baumaßnahme informiert“, gab Pipke an.
Sonderfahrplan
Die Busse der Linie 578 fahren wegen der Sperrung der Straße nach Allner nach Sonderfahrplan. Ein Pendelbus ergänzt die Linie zwischen Neunkirchen und Happerschoß. Die genauen Fahrpläne sind auf der Webseite der RSVG einsehbar. (mfu)
Die Happerschoßer Straße eigne sich ohnehin nicht als Umleitungsstrecke. „Es mag sein, dass Sie als Anwohner das gewohnt sind. Busse und Krankenwagen müssten aber sowieso über Ingersau fahren, da die Happerschoßer Straße als Kreisstraße nicht für diese Art Verkehr ausgelegt ist“, sagte Pipke. Er versprach, dass die Straße nach Bröl im September oder Oktober geöffnet werden könne – also über einen Monat nachdem die Serpentinen Richtung Allner wieder frei sein sollen.
Bei Bedarf mit Rettungshubschrauber eingeflogen
Rettungskräfte sollen auch während der Sperrung rechtzeitig vor Ort sein. Sie kommen entweder aus Pohlhausen oder fahren über Wirtschaftswege Richtung Happerschoß und zurück nach Hennef. Wo genau diese verlaufen, wollen die alteingesessenen Dorfbewohner nicht verraten, um Rettungswege nicht zu blockieren und die Abkürzung selbst nutzen zu können. Notärzte werden bei Bedarf sogar mit dem Rettungshubschrauber eingeflogen.
Während die Stadt Hennef erst seit 15. Juni über die Baumaßnahme informiert gewesen sein will, informierte die Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft auf ihrer Website bereits am 3. Juni über die bevorstehende Sperrung und die entsprechenden Umleitung.
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Zwischen Happerschoß und dem Busbahnhof Neunkirchen soll während der Sommerferien ein Pendelverkehr eingerichtet werden. In Neunkirchen können die Menschen in die Linie 578 umsteigen, um nach Hennef zu gelangen.