AboAbonnieren

Schulcampus HennefBei der Abschlusspräsentation zum Rahmenplan wurde eifrig diskutiert

Lesezeit 3 Minuten
Zwei Frauen und ein Mann sitzen vor einer auf eine Leinwand geworfenen Präsentation.

Planungsamtsleiterin Gertraud Wittmer, Planerin Regina Stottrop und Beigeordneter Martin Herkt (v.l.) zeigten die Abschlusspräsentation.

Im Pädagogischen Zentrum des Städtischen Gymnasiums kamen noch einmal Planer, Politik, Verwaltung, Schulen und Anwohner zusammen.

Gut besucht war die Abschlusspräsentation zum Rahmenplan für den Schulcampus. Regina Stottrop vom gleichnamigen Planungsbüro drehte noch eine Ehrenrunde, ursprünglich war die Abstimmung in den politischen Gremien schon im vergangenen Jahr vorgesehen. Doch die Mehrheitsfraktionen CDU, FDP und Unabhängige hatten sich im Stadtplanungsausschuss eine weitere Bürgerbeteiligung gewünscht.

Also stellte Stottrop das Gesamtpaket erneut vor. Der Prozess hatte schon 2019 begonnen, war durch die Corona-Pandemie aber auseinandergerissen worden. Das führte zu der ungewöhnlichen Situation, dass der Rahmenplan, der zunächst nur eine Zielvorgabe sein soll, ein informelles Planungsinstrument, in einigen wesentlichen Teilen schon umgesetzt wurde. Im Mittelpunkt steht dabei der Verkehrsversuch, der zur dauerhaften Abbindung der Fritz-Jacobi-Straße führte.

Im Rahmenplan sind sieben Handlungsfelder ausgewiesen

Stottrop erkläuterte noch einmal den Beteiligungsprozess mit vier Planungswerkstätten und zusätzlichen Gesprächen mit einzelnen beteiligten Gruppen. Sie präzisierte die sieben Handlungsfelder, unter anderem Parkplätze, Freiraumgestaltung, Fußverkehr und ÖPNV.

In der anschließenden Diskussion waren sich zwar alle einig, dass der Rahmenplan als Instrument gut und wünschenswert sei. Doch an einzelnen Punkten gab es vehemente Kritik. Denn die bereits erledigten Veränderungen haben Folgen für die unterschiedlichsten Nutzer.

Im Pädagogischen Zentrum des Städtischen Gymnasiums Hennef wurde die Abschlusspräsentation für den Schulcampus gezeigt.

Im Pädagogischen Zentrum des Städtischen Gymnasiums Hennef wurde die Abschlusspräsentation für den Schulcampus gezeigt.

Drei Aspekte vor allem kristallisierten sich heraus: die Parkplatzsituation für die von der Gesamtschule Hennef-West pendelnden Lehrer, die Elterntaxis in der Königstraße und die teils gefährlichen Situationen an der Kreuzung Königstraße/Fritz-Jacobi-Straße sowie der zu schmalen Bushaltestelle.

Tatsächlich sind die Probleme rund um Schulbeginn und -ende bekannt, die Schulen arbeiten mit Aufklärung und Kampagnen dagegen an. Unter anderem wollen sie erreichen, dass Eltern ihre Kinder nicht bis an die Schranke heranfahren. Vorschläge kamen, die Königstraße abzupollern, um Durchfahrtsmöglichkeiten zu unterbinden. Auch der Kreuzungsumbau ist ein Thema - doch das wird dauern, ist nach der Absichtserklärung ein langer Weg durch die politische Beschlussfassung.

Der Verkehr durch die Fahrradstraße Königstraße sei nach einem ersten Anstieg und anschließenden Polizeikontrollen mit 150 Verwarngeldern wieder auf das Niveau vor dem Verkehrsversuch abgesunken, erklärte Planer Michael Baier. Gleichwohl erlebten Anwohner, dass immer wieder Autofahrer die Strecke nutzten. Elterntaxis erschwerten das Durchfahren für Radler, diese wiederum wichen auf den Gehweg aus und gefährdeten Fußgänger.

Lehrer der Gesamtschule Hennef-West zeigten sich bei aller Freude über den Rahmenplan unzufrieden mit den ihnen zur Verfügung stehenden Parkplätzen. Denn sie müssen pendeln zwischen den beiden Standorten, und das werde oftmals zeitlich sehr eng. Es gebe zwar ausreichend Stellplätze, aber oft stünden dort Autos ohne Ausweis. Bürgermeister Mario Dahm versprach, sein Ordnungsamt zu schicken.

Ein Plan hängt an einer Stellwand.

Im Pädagogischen Zentrum des Städtischen Gymnasiums Hennef wurde der Rahmen- und Maßnahmenplan für den Schulcampus gezeigt.

Deutlich wurde, dass noch einiges zu tun ist, das Projekt aber trotz aller Kritik auf so breite Zustimmung trifft, dass es nicht mehr umkehrbar ist. Viele der Kritikpunkte habe es schon vorher gegeben, betonte Stottrop, gesellschaftliche Probleme und rechtswidriges Verhalten zu ändern, brauche aber Zeit.