Eine Tochtergesellschaft der Verianos SE hatte eine Reihe prominenter Immobilien in der Altstadt erworben. Was das für Königswinter bedeutet.
ImmobilienSo bewertet der Bürgermeister die Folgen der Verianos-Insolvenz für Königswinter
„Kein dramatisch neues Bild“ ergibt sich nach Einschätzung von Königswinters Bürgermeister Lutz Wagner durch den Antrag der Verianos SE auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. Das Unternehmen – beziehungsweise offenbar eine Tochtergesellschaft – hatte in der Vergangenheit eine Reihe prominenter Immobilien in der Altstadt von Königswinter erworben.
Darunter waren das ehemalige Rheinhotel Loreley, das Drachenfelshotel am Markt, der ehemalige WWG-Sitz (eine Villa im Süden der Hauptstraße) oder das einstige Zera-Areal. Letzteres wird seit einer Weile im Rahmen der HOTSPOT-Aktionen kulturell und künstlerisch genutzt.
Kölner Rechtsanwalt ist der vorläufige Insolvenzverwalter
Der Verwaltungsrat der Verianos SE hatte laut einer Mitteilung des Unternehmens beschlossen, einen Antrag auf Insolvenz für die Verianos SE beim Amtsgericht Köln zu stellen. Vorläufiger Insolvenzverwalter der Muttergesellschaft der Verianos-Gruppe, der Verianos SE, ist inzwischen der Kölner Rechtsanwalt Dr. Felix Höpker (White & Case LLP).
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In der Pressemitteilung der Verianos SE hieß es: „Die Abwertung einzelner Projekte und Beteiligungen in Gruppengesellschaften sowie die Verschiebung erwarteter Projekterlöse führten zu einer Verschlechterung der kurz- bis mittelfristigen Finanz- und Liquiditätsplanung. Finanzierungsgespräche mit potenziellen Investoren führten nicht zu einer Lösung.“
Aber: „Die Verianos Capital Partners GmbH, welche als externe AIF-Kapitalverwaltungsgesellschaft fünf geschlossene Spezial-AIFs verwaltet, sieht sich in der Lage, ihre Verpflichtungen aus den Managementverträgen der verwalteten Investmentgesellschaften in uneingeschränktem Umfang erfüllen zu können.“
Mit Blick speziell auf die Zukunft der Immobilien in der Altstadt von Königswinter stellte Insolvenzverwalter Felix Höpker auf Anfrage dieser Zeitung klar: „Die Verianos SE hält selbst keine Immobilien.“ Die Immobilien in der Drachenfelsstadt stünden „im Eigentum einer mittelbaren, BaFin regulierten Tochtergesellschaft der Verianos SE. Diese Tochtergesellschaft hat selbst keinen Insolvenzantrag gestellt.“
„Insolvenz letztlich ohne Auswirkungen auf Immobilien in Königswinter“
Das deckt sich offenbar mit den Erkenntnissen des Bürgermeisters: „Nach den uns vorliegenden Informationen ist weder die Eigentümerin, der SMC3 Special AIF-Fonds noch die Kapitalverwaltungsgesellschaft Verianos Capital Partners GmbH von der Insolvenz betroffen.“
Die bisher in der Öffentlichkeit als Eigentümer wahrgenommene Verianos agiere tatsächlich als Finanzdienstleister für den Fonds und unterliege dabei den strengen Regulierungen der BaFin, also der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht. Die Insolvenz beziehe sich auf die Verianos SE, die als Service-Dienstleister agiere. „Je nach Ausgang des Insolvenzverfahrens müsste sich der Finanzdienstleister einen neuen Servicepartner suchen“, so Wagner auf Anfrage.
„Die Insolvenz hat unterm Strich letztlich keine Auswirkungen auf die Immobilien und den Umgang mit diesen. Nach Aussage von Vertretern des Finanzdienstleisters wird der Fonds seine Strategie, die Immobilien zu ertüchtigen und sie nach Fertigstellung zu verkaufen, nicht verändern.“
Das Stadtoberhaupt warnt vor einer „unnötigen Dramatisierung“. Allerdings sei die Tatsache, dass die allgemein schwierige Lage an den betroffenen Märkten die geplanten Investitionen in die Immobilien erheblich behindern und es bei diesen für die Altstadt wichtigen Objekten nicht weitergeht, „schon unerfreulich genug“.
Anfragen der Redaktion bei Verianos blieben zunächst unbeantwortet.