Es tut sich etwas an der Aggerbrücke zwischen Naafshäuschen und Honsbach: Arbeiter haben die Brücke mit einem schweren Autokran zerlegt. Doch ist dies kein Zeichen eines bald beginnenden Neubaus, vielmehr war die Brücke inzwischen so marode, dass Einsturzgefahr drohte.

Am Donnerstag war der Kran auf einer Wiese unmittelbar neben dem rechten Brückenkopf aufgestellt worden. Schwere Stahlplatten sollten verhindern, dass er im Boden einsank. Seit dem Morgengrauen am Freitag machten sich Arbeiter daran, die mehr als 80 Meter lange Brücke in drei Teile zu zerlegen. Der Kran hob sie nacheinander auf die Wiese, wo sie auseinandergesägt wurden. Pflanzen haben sich auf dem feuchten Gehölz ausgebreitet, einzelne Bohlen sind morsch. Beim nächsten Hochwasser hätte die Brücke einstürzen können.

Nicht nur die Brücke in Naafshäuschen, auch zwei weitere Fußgängerbrücken, beide in Donrath, sollen neu errichtet werden. Die Redaktion hat den Stand der Planungen zusammengefasst.

Neubau der Brücke in Heppenberg verzögert sich weiter

Bis Ende dieses Jahres, so lauteten optimistische Pläne, sollte die neue Brücke in Heppenberg stehen. Doch der Neubau wird sich weiter verzögern. „Erst müssen der Bebauungsplan beschlossen und die wasser- und naturschutzrechtlichen Anträge genehmigt werden“, teilt Stadtsprecherin Elke Lammerich mit. Doch die Behörden hätten Änderungen an den Plänen eingefordert, was eine weitere, vorgeschriebene öffentliche Auslegung der Baupläne notwendig mache.

„Mit Blick auf die Rechtssicherheit des Bebauungsplanes waren hier deutlich umfangreichere Abstimmungen mit den Fachbehörden erforderlich, die zu einer Verzögerung geführt haben“, so Lammerich. Die Abriss- und Neubauarbeiten sollen nun im Spätsommer kommenden Jahres beginnen. Die Querung, die Donrath mit Heppenberg verbindet, weist Konstruktionsmängel auf und soll auf 3,50 Meter verbreitert werden.

Neubau der Brücke am Dornheckenweg wegen Reparatur zurückgestellt

Vom Tisch ist der Neubau der Brücke am Dornheckenweg in Donrath. Auch sie wurde 2021 für mehr als anderthalb Jahre gesperrt, da sie als marode galt. Die Stadt favorisierte einen Neubau an anderer Stelle. Doch die Umgebung liegt in einem sogenannten FFH-Gebiet, in dem strenger Naturschutz gilt. Der Stadt war es deswegen nicht möglich, ein geeignetes Grundstück zu finden.

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Cordula Orphal

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„Aufgrund dessen ist im Ausschuss für Bauen und Verkehr im Mai 2023 beschlossen worden, von einem Neubau der Brücke abzusehen und eine grundhafte Erneuerung der Bestandsbrücke durchzuführen“, sagt Stadtsprecherin Lammerich. Da die Brücke aufgrund der Reparaturarbeiten als standsicher gilt, liege der Fokus zunächst auf den beiden anderen Querungen. „Ein Neubau wird sehr wahrscheinlich nicht erfolgen.“

Neubau der Brücke in Naafshäuschen könnte 2025 beginnen

Nach dem Abriss der Brücke in Naafshäuschen laufen nun die Planungen für den Neubau, sagt Stadtsprecherin Elke Lammerich. „Das Verfahren für den Bebauungsplan haben wir bereits angestoßen, aktuell werden die umweltfachlichen Gutachten erarbeitet, um die Pläne wie vorgeschrieben öffentlich auslegen zu können.“ Neben dem Bebauungsplan seien wasser- und naturschutzrechtliche Genehmigungen erforderlich. Bebauungsplan und Genehmigungsanträge liefen daher parallel.

Die Stadt wolle die Erkenntnisse aus der Auseinandersetzung mit anderen Behörden bei der Brücke in Heppenberg auf die Brücke in Naafshäuschen übertragen. So solle Zeit aufgeholt werden. „Wir verfolgen das Ziel, in der ersten Jahreshälfte 2025 alle Genehmigungen vorliegen zu haben“, sagt Lammerich.

Der Neubau kann also frühestens in rund einem Jahr beginnen. Es entsteht eine trogartige, dreieinhalb Meter breite und rund 82 Meter lange Holzbrücke mit Belag aus Natursteinplatten und schrägem Stahlgeländer.