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Steg für Radler und PassantenStadt Lohmar öffnet Aggerbrücke nach 19 Monaten Sperrung

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Die Sperrung wird am Freitag aufgehoben. 

Lohmar – Eine kleine Brücke wurde zum Zankapfel: Lange schwelte der Streit um den Steg in der Aggeraue in Lohmar-Donrath, um die Reparaturkosten, um den Naturschutz, um das Naherholungsgebiet. Jetzt, nach 19 Monaten Sperrrung, wird die Flussquerung am Freitag, 4. November, wieder geöffnet.

Auf diesen Zeitpunkt haben nicht nur die Anwohner aus Donrath lange gewartet. Die Brücke ist Teil des Agger-Sülz-Radweges und eine wichtige Verbindung auch für Spaziergänger und Wanderer. Der Seniorenbeirat trommelte für die Öffnung, der Fahrradclub ADFC, die FDP machte Dampf und fand sogar einen örtlichen Bauunternehmer, der den Steg zum Nulltarif reparieren sollte.

Hinter den Kulissen verhandelt

Doch die Stadt nahm die Offerte nicht an, was wiederum für Streit sorgte. Zu sensibel, hieß es im Rathaus, seien die Arbeiten in dem besonders geschützten europäischen FFH-Gebiet (Flora-Fauna-Habitat), einem extrem wertvollen Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Hinter den Kulissen verhandelte die Verwaltung mit den übergeordneten Behörden in Bezirksregierung und Rhein-Sieg-Kreis. Erst als die Bagger anrollten, wurde der Reparaturstart öffentlich.

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Kurze Zeit später meldete sich der BUND Rhein-Sieg und verlangte den Stopp der Arbeiten und den Rückbau. Der Naturschutzverband, so das Argument, hätte gehört werden müssen. Das Verfahren sei nicht rechtens. Die Stadt widersprach.

Nach rund einer Woche war die Brücke instand gesetzt, doch die Sperrzäune blieben noch mehr als einen Monat stehen, was nicht wenige Bürger verwunderte. Die Stadt musste das Bauwerk noch prüfen lassen durch einen Statiker, und dieser habe einen vollen Terminkalender gehabt, sagte jetzt auf Anfrage der Erste Beigeordnete Bernhard Esch.

Nach dem Statiker nahm ein Gutachter die Aggerbrücke in Augenschein, musste die Stadt noch kleinere Ausbesserungen am Belag und am Geländer vornehmen. Nur fünf Personen gleichzeitig dürfen den in den 1950er Jahren gebauten Steg begehen, für Radfahrer heißt es absteigen, die Geländer sind zu niedrig.

Reparatur der Aggerbrücke kostete nur 10.000 statt 120.000 Euro

Rund 10.000 Euro verschlang die Instandsetzung, einst war im Stadtrat noch von 120.000 Euro für eine „notdürftige Reparatur“ die Rede gewesen und dass sich das für ein Provisorium nicht lohne. Eine breitere Brücke, für die Mittel vom Land fließen könnten, ist an dieser Stelle nicht möglich, wegen des strengen Naturschutzes. Die soll 100 Meter weiter außerhalb des Wäldchens errichtet werden, in die Planung sind die Umweltverbände miteinzubeziehen.

Der BUND hat schon seinen Widerstand angekündigt. Ob, wie mal geplant, im Sommer 2024 die neue 3,50 Meter breite Brücke in Donrath steht, kann mit einem Fragezeichen versehen werden. Am Bau selbst liegt es nicht: Der könnte dankt der vorgefertigten Holzteile schnell über die Bühne gehen.