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Rhein-Sieg-KreisSo bereiten sich die Freibäder auf die zweite Corona-Saison vor

Lesezeit 5 Minuten
Oktopus_Siegburg

Ob ein Freibadbesuch – im Bild das Oktopus in Siegburg – möglich ist, steht noch nicht fest. 

Rhein-Sieg-Kreis – Die Freibäder stehen vor der zweiten Corona-Saison. Doch trotz der anhaltenden Pandemie bereiten sich viele Kommunen darauf vor, in diesem Sommer wieder Badegäste willkommen zu heißen, wenn auch nur in beschränktem Maß.

Siegburg

Der „Worst Case“, der schlechteste Fall, wäre für Rene Kienow, Betriebsleiter im Freizeitbad Oktopus, eine Öffnung erst zum 1. Juli. Sollte eine neue Verordnung allerdings einen früheren Beginn der Saison ermöglichen, sei das Bad „startklar“.

Bei einer Regelung wie im vergangenen Sommer könne man 500 Gäste pro Tag einlassen, die vorab Online-Tickets kaufen müssten. Zwischen 6 und 8 Uhr dürften dann, je nach Witterung, 20 Frühschwimmer ins Hallenbad oder 50 ins Freibad. Die Schließung wurde für Reinigungs- und Wartungsarbeiten genutzt.

Sankt Augustin

„Wir sind voll im Plan“, sagt die Pressesprecherin der Stadt Sankt Augustin, Carolin Trost. Im Keller des Freibades laufen zwar noch die Reparatur- und Sanierungsarbeiten, doch werden sie rechtzeitig erledigt sein. „Ende Mai/Anfang Juni ist die Öffnung vorgesehen“, berichtet Trost, vorausgesetzt, dass die dann geltende Corona-Schutzverordnung das zulasse. Davon geht man derzeit aus.

Freibad_Husarenstrasse

Das Freibad an der Husarenstraße in Sankt Augustin wird für die Saison vorbereitet.

Das Personal des Freibades ist dabei, die Saison vorzubereiten. Das große Becken wird kontrolliert, aus dem im vergangenen Jahr Teile des Wassers abgelassen worden waren. Kleinere Wartungsarbeiten müssen noch durchgeführt werden, für die Technik sind Testbetriebe vorgesehen. Nach der Komplettschließung in 2020 ist darüber hinaus einiges an Reinigungsarbeiten fällig.

Windeck

In Windeck-Rosbach haben Ralf Eibach und Katja Trapka die Becken des Freibades bereits gereinigt. Von den Algen, die sich im Winter auf den Fliesen ausgebreitet hatten, ist nichts mehr zu sehen.

Jetzt stehen Reparaturen an: Dichtungen müssen erneuert, Fliesen verfugt werden. Am 1. Juni könne der Badebetrieb „spätestens“ starten, sagt Eibach. Dass das pandemiekonform vonstatten gehe, sei selbstverständlich.

Freibad_Rosbach

Das Freibad Rosbach wird von Ralf Eibach und Katja Trapka sauber gemacht und für die Saison vorbereitet.

Zum letzten Mal könnten dann die Windecker das alte Nichtschwimmerbecken nutzen. Die in die Jahre gekommene Anlage wird zur Saison 2022 erneuert. „Während andere schließen, haben wir mit unserer Bürgermeisterin jemand, der sich kümmert“, betont Eibach. Er hofft für das nächste Jahr wieder auf einen Normalbetrieb.

Troisdorf

Das Troisdorfer Aggua-Freibad bleibt in diesem Jahr komplett geschlossen: Wie geplant, werden Becken und Außengelände vollständig umgebaut.

Much

Wer jetzt beim Mucher Waldfreibad anruft, hört einen automatischen Anrufbeantworter, der die Eröffnung für den 19. Juni um 10 Uhr ankündigt: „Wir freuen uns auf Sie!“ In einem normalen Jahr hätte der Badespaß schon im Mai begonnen.

Die Lockdown-Maßnahmen machen das undenkbar. Der Vorsitzende des Waldfreibades, Holger Friedrich, erklärt, dass eine spätere Saisoneröffnung auch für Einsparungen nötig sei. Laufende Kosten, wie etwa die für den Stromverbrauch beim Betrieb der Wasserpumpen, fallen bei einem geschlossenen Bad nicht an.

In Absprache mit der Gemeindeverwaltung ist zunächst eine Öffnung von Mitte Juni bis Ende August anvisiert: „Wir wollen, so schnell es geht, öffnen, müssen aber die Pandemie-Lage beobachten“, sagt Friedrich.

Im vergangenen Jahr sei es trotz der Gäste-Obergrenze möglich gewesen, die Kosten für das von Ehrenamtlichen betriebene Waldfreibad zu tragen: „In einem normalen Jahr haben wir an einem warmen Tag im Sommer 1000 und mehr Besucher. Im letzten Jahr gab es eine Einlassbegrenzung, da waren es maximal 300.“

Er hoffe darauf, dass in diesem Jahr aus Angst vor der Pandemie nicht noch weniger Gäste den Weg ins Mucher Freibad finden. Bis die ersten Gäste überhaupt begrüßt werden können, bleibt den rund 80 Mitarbeitern des Waldfreibades aber nichts übrig, als zu warten.

Königswinter

Der Schwimmtreff, der das Königswinterer Lemmerz-Freibad auf halber Höhe zum Drachenfels für die Stadt managt, könnte theoretisch „mit einem Vorlauf von einer knappen Woche den Betrieb starten“, sagt Ingolf Pott. Zumindest im großen Schwimmerbecken, das bereits gefüllt sei und in dem Umwälzpumpen schon arbeiteten.

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Im kleinen Becken müssten noch Reparaturen an den Fliesen erledigt werden, aber auch das könne nach Freigabe durch die Handwerker in rund fünf Tagen betriebsbereit sein. Die Saisonkräfte stünden ebenfalls in den Startlöchern. Hinzu kommen die drei Gesellschafter der Schwimmtreff GmbH und zwei städtische Mitarbeiter, die die Startphase ebenfalls mit stemmen könnten.

Im vergangenen Jahr durften maximal 500 Gäste gleichzeitig im Freibad sein, was der Schwimmtreff durch ein Online-System und den natürlichen Wechsel – also ohne festes Stundenkontingent – geregelt bekam. Ingolf Pott vermutet, dass sich dieses Mal weniger Badegäste im Bad aufhalten dürfen und nach Freigabe des Bad-Betriebs durch Bund oder Land nur geimpfte Besucher oder solche mit einem negativen Schnelltest ins Freibad dürfen.

Bad Honnef

Auf Grafenwerth sind Grünflächen und Beete gepflegt worden. Die Rinnenabdeckung für die Umrandung der Wasserbecken wurde aus Altersgründen ausgetauscht; zurzeit werden neue Solarwärmekollektoren auf dem Dach der Betriebsgebäude installiert, da auch hier der Austausch der alten Module erforderlich wurde.

Da das Freibad vorerst nicht geöffnet werden kann, sind die Beschäftigen seit dem 3. Mai in Kurzarbeit. Ist ein Öffnungstermin in Aussicht, werden die Becken gereinigt und neu befüllt, außerdem wird das Wasser kontrolliert. Im vorigen Jahr hatte das Bad erst Ende Juni und damit zwei Monate später als geplant eröffnen können.

Besucher mussten Tickets online kaufen und sich für eine Frühschicht (10 bis 14 Uhr) oder Spätschicht (15 bis 19 Uhr) entscheiden. Maximal durften pro Zeitfenster 400 Gäste ins Freibad, höchstens 77 Schwimmer durften gleichzeitig in den beiden Becken sein. Zum Vergleich: In Vor-Corona-Zeiten kamen an sonnigen Tagen bis zu 4000 Besucher ins Freibad auf Grafenwerth.