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Fußball-MittelrheinligaSiegburg siegt, Sportchef Mehmet Dogan tritt zurück

Lesezeit 3 Minuten
Mehmet Dogan

Sportchef Mehmet Dogan verlässt den Siegburger SV 04 mit sofortiger Wirkung.

Der Siegburger 4:1-Erfolg über den FV Bonn-Endenich gerät nach dem Abpfiff zur Nebensache. Hennef entführt drei Punkte aus Merten.

Siegburger SV 04 – FV Bonn-Endenich 4:1 (1:0). Nach dem Abpfiff ließ Mehmet Dogan die Bombe platzen. Nachdem der Sportchef des Fußball-Mittelrheinligisten Siegburger SV 04 bereits die Klubführung informiert hatte, verkündete er auch der Mannschaft seinen Abschied. „Ich habe meine Ausstiegsklausel gezogen“, sagte der 40-Jährige. Eine Klausel, die ihm im Falle eines höherklassigen Angebots einen sofortigen Wechsel ermöglicht. „Für mich hat sich eine Tür geöffnet, durch die ich einfach durchgehen musste“, sagte Dogan. Ohne vorerst einen Verein zu nennen, wohlgemerkt.

Dieser Verein hat mir die Möglichkeit gegeben, mich auf allerhöchstem Amateurniveau zu beweisen – und dafür bin ich ihm sehr dankbar
Mehmet Dogan, Sportchef des Siegburger SV 04

Obwohl mit dem Sprung ins Profi-Geschäft ein Traum in Erfüllung gehe, sei ihm die Entscheidung „brutal schwergefallen. Denn der SSV ist mir ans Herz gewachsen. Dieser geile Verein hat mir die Möglichkeit gegeben, mich auf allerhöchstem Amateurniveau zu beweisen – und dafür bin ich ihm sehr dankbar.“ Bei seiner Abschiedsrede seien nicht nur bei ihm Tränen geflossen, betonte Dogan: „Es war extrem emotional in der Kabine. Umso schöner ist es, dass ich nach einem Heimsieg Ade sagen konnte.“

Ishak Adahchur

Ishak Adahchur (am Ball) vom Siegburger SV 04 trifft nach seiner Einwechslung zum 4:0.

Den besagten Erfolg über den FV Bonn-Endenich hatten Haruto Idoguchi (29., 48.), Startelf-Debütant Idir Zerrouk (50.) und Ishak Adahchur (86.) herausgeschossen. Das 1:4 durch Ertugrul Ünal (90./+3) war hinterher nur eine Randnotiz. „Unser ganzer Fokus im Training lag auf der Defensivarbeit“, sagte Trainer Alexander Otto angesichts der elf kassierten Gegentore in den letzten drei Heimspielen. „Die Jungs haben die Inhalte nahezu perfekt umgesetzt und nichts anbrennen lassen. Das war ein extrem abgeklärter Auftritt.“

SSV: Vogel – Athanasiadis (70. Siregar), Weingarten, Yamato, Jo – Giulio Multari (70. Kardan), Hammouda – Tomson, Vinci (62. Adahchur), Zerrouk (76. Balte) – Idoguchi (57. Ojesanmi).


SSV Merten – FC Hennef 05 1:2 (0:1). Der FC Hennef 05 lebt. Und wie: Nach dem erlösenden 3:1-Erfolg beim FC Schafhausen legte die Mannschaft von Trainer Fatih Özyurt direkt drei Punkte nach. „Natürlich war der Sieg in der Summe etwas glücklich, aber auch nicht unverdient. Die Jungs wurden für einen unglaublich emotionalen Auftritt belohnt“, bilanzierte der Hennefer Coach.

Nachdem Kyrylo Mohylevets die 05er mit einem trockenen 22-Meter-Flachschuss in Führung gebracht hatte (42.), führte ein abgefälschter Versuch von Abdenbi Oubelkhiri nur wenige Sekunden nach der Pause zum Ausgleich (46.). Die anschließende Reaktion der Gäste bezeichnete Özyurt als „sagenhaft. Die Jungs haben sich von diesem Rückschlag überhaupt nicht aus dem Konzept bringen lassen.“

Hennefer Joker „sticht“

Trotzdem hatte man Glück, dass ein Schuss von Oubelkhiri nur ans Lattenkreuz klatschte (85.). Auf der Gegenseite nutzte der kurz zuvor erst eingewechselte Kai Schusters eine Kopfballverlängerung von Luah Mahessa eiskalt zum 2:1 (90./+1). Kurz darauf sah Oubelkhiri noch „Rot“ wegen einer Notbremse gegen Shahin Biniazz.

FCH: Wilsing – Cubukcu, Camara, Bouchafrati, Kokot (54. Wybierek) – Mahessa, Shala, Pflüger – Ballicalioglu (76. Biniazz), Pinchuk (90./+3 Rznic), Mohylevets (82. Schusters).