Aller guten Dinge sind eben nicht immer drei: Alexander Voigt ist als Trainer des Siegburger SV 04 zurückgetreten.
Fußball-MittelrheinligaSiegburger Trainer Alexander Voigt tritt zurück
Auch der dritte Coach des Siegburger SV 04 in dieser Saison hat es nicht über die Ziellinie geschafft. Nachdem sich der Fußball-Mittelrheinligist von Bünyamin Kilic (September 2022) und Thomas Klimmeck (Dezember 2022) getrennt hatte, räumte Alexander Voigt nun selbst den Trainerstuhl. Der erst Anfang des Jahres verpflichtete Ex-Profi legte sein Amt am Mittwochabend nieder (Bilanz: acht Spiele, sieben Punkte).
Aus zeitlichen Gründen, wie Oliver Bonato versichert. „Natürlich klingt das im ersten Moment blöd“, sagt der Sportdirektor. „Aber ob es die Leute glauben wollen oder nicht: Das ist der wahre Grund.“
Voigt hatte verhältnismäßig früh (18.30 Uhr, freitags sogar schon um 18 Uhr) trainieren lassen, um abends nicht so spät bei seiner Familie in Hürth zu sein. Seit der Sanierung (und Sperrung) des Rasenplatzes vor vier Wochen wurde dies jedoch zunehmend zum Problem. „Zum einen müssen ja auch alle Jugendmannschaften auf dem Kunstrasen trainieren“, sagt Bonato. „Zum anderen waren es einige Akteure offenbar leid sich abzuhetzen, um es pünktlich zum Training zu schaffen.“
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Voigt sagt nur so viel: „24 von 25 Spielern und auch der Verein haben bei meiner Ankunft beteuert, dass der frühe Trainingstermin kein Problem darstelle. Nun wurde mir nahegelegt, die Einheiten um eine Stunde nach hinten zu verlegen. Das kann ich schlichtweg nicht leisten, weil meine Partnerin im Schichtdienst arbeitet und jemand bei den Kindern sein muss.“ Demnach habe Voigt Prioritäten setzen und sein Amt niederlegen müssen. „Leider, denn ich war und bin vom Klassenerhalt dieser Mannschaft überzeugt.“
Das Walter-Mundorf-Stadion öffnet zwar am Sonntag voraussichtlich wieder seine Pforten, doch auf dem Rasenplatz soll nach der jüngsten Sanierung vorerst maximal einmal pro Woche trainiert werden.
Mehdi Reichert übernimmt
Im Duell am Sonntag (15 Uhr) mit Hohkeppel wird Mehdi Reichert (26) das Kommando an der Seitenlinie übernehmen. Der sich nach wie vor im Aufbautraining befindliche Spieler soll bis zum Sommer als Interimstrainer fungieren, denn Bonato betont: „In dieser Saison werden wir keinen neuen Coach mehr verpflichten.“ Der Regisseur war bereits nach Kilics Entlassung zwischenzeitlich eingesprungen; gemeinsam mit dem damals ebenfalls verletzten Christopher Mai führte er das Team zu einem 3:2-Erfolg in Königsdorf.
Reichert zur Seite stehen Co-Trainer Pascale Spies (31) und der kürzlich als neuer Sportchef installierte Mehmet Dogan (39). Letzterer glaubt noch an die Rettung, sendet aber eine klare Botschaft ans Team: „Es gibt keine Ausreden mehr. Was wir jetzt brauchen, sind Eier.“ Und Siege. Der Rückstand aufs rettende Ufer beträgt fünf Zähler. Aus den nächsten drei Partien gegen Hohkeppel, in Hürth und gegen Bonn fordert Bonato „sieben Punkte. Dann sind wir wieder dick im Geschäft.“