Filialleiter Pascal Frangenberg versprach eine Autogrammstunde mit Mitinhaber Lukas Podolski zu einem späteren Zeitpunkt.
Sankt AugustinBesucher stehen stundenlang Schlange vor „Mangal-Döner“ – Podolski kommt nicht
„Ist Poldi schon da? Kommt er oder nicht?“ Seit 11 Uhr stehen Erik (11) und seine Freunde schon vor der neuen Filiale der Kette „Mangal Döner x LP10“ in Sankt Augustin an, wo um 13 Uhr der erste Döner über die Theke gehen soll. Ob dieser von Lukas Podolski persönlich zubereitet werden wird, ist zu diesem Zeitpunkt noch unklar.
Die Jungs haben sich einen der vordersten Plätze in der Schlange sichern können, die sich entlang des Einkaufszentrums Huma bildet. Ob er den Fußballstar sehen wird oder nicht - Erik freut sich auf seinen Döner: „Ich hab' den von Mangal noch nie probiert, aber nur Gutes gehört!“ Seine Eltern Xenia (40) und Alexander Batarin (38) sind gerade von der Arbeit gekommen, um ihren Sohn zur Eröffnung zu begleiten. „Die Kinder haben ja Ferien, da war es ihnen wichtig, früh hier zu sein und ganz vorne zu stehen“, sagt Xenia Batarin.
Mehrere Stunden standen die Menschen an, um einen der ersten Döner zu bekommen
Menschen aller Altersgruppen stehen am Freitag vor der neuen Mangal-Filiale im Huma an. Weder mit der Anwesenheit von Podolski noch mit stark vergünstigten Eröffnungspreisen wurde geworben. Was macht den Döner von Mangal so besonders, dass die Leute heute trotzdem mehrere Stunden zu warten bereit sind? „Der ist schon echt lecker, und es gibt eine große Auswahl, aber die meisten sind wahrscheinlich wegen des Namens Podolski und der Marke hier“, meint Joan von Natzmer (20).
„Ich hab' den Döner einmal am Flughafen Köln/Bonn probiert und war da eigentlich nicht so positiv überrascht – aber vielleicht waren die Zutaten da spätabends auch nicht mehr so ganz frisch. Deswegen geb‘ ich dem heute 'ne zweite Chance“, sagt Paul Kaim (60).
Vor allem durch die Soßen und das frisch gebackene, beim Verzehr noch warme Brot hebe sich der Mangal-Döner von anderen Dönern ab, erklärt Pascal Frangenberg, Inhaber der neuen Filiale. Starke Rabatte auf die ersten Döner, wie sie bei anderen Filialeröffnungen der Kette üblich waren, solle es generell nicht mehr geben: „Wir haben uns bewusst dagegen entschieden, da der Wert des Döners mit seinen qualitativ hochwertigen Zutaten im Vordergrund stehen soll.“
Darüber zeigt sich auch das nur durch wenige Mitarbeiter vertretene Ordnungsamt erfreut: „Wenn sie die Döner für zehn Cent herausgegeben hätten, wäre das hier ein ganz anderer Andrang gewesen, dann hätten wir Vorkehrungen treffen müssen“, sagt Außendienstmitarbeiter Bernd Sucker.
Für Bürgermeister Max Leitterstorf schließt die Filiale eine Lücke im Sankt Augustiner Stadtbild
Die Mangal-Kette gründete der Gastronom Metin Dag ursprünglich als Restaurant mit klassischer türkischer Küche in Köln, später verkaufte er auch Döner. Der ehemalige FC-Kicker Lukas Podolski aß oft und gern bei Dag, bis die Idee entstand, zusammenzuarbeiten. Heute ist der Fußballstar aus dem Prinzip der Kette nicht mehr wegzudenken. Auch in der Sankt Augustiner Filiale ist sein Gesicht überall zu sehen, zu kaufen gibt es unter anderem „Poldi’s Sandwich“, „Poldi’s Dürüm“ und „Poldi’s Weltmeisterteller“.
Für Besucher wie Noah Truntschka (21) ist Podolski ein wichtiger Grund, die Mangal-Eröffnung in Sankt Augustin nicht verpassen zu wollen: „Ich habe letzte Woche meinen Vater beerdigen müssen. Der 1. FC Köln hat mich immer stark mit ihm verbunden. Deswegen ist es mir wichtig, heute hier zu sein und hoffentlich Lukas Podolski zu sehen.“ Es sei das „kölsche Feeling“, was den Mangal-Döner besonders mache, findet Noah Trunschka.
Als um 13 Uhr alles bereit ist, die Dönerspieße sich schon drehen und ein DJ vor der Filiale Live-Musik spielt, fehlt von Podolski immer noch jede Spur. „Ob er es schafft, das behält Lukas Podolski bis in letzter Sekunde für sich“, erklärt Pascal Frangenberg, der wartenden Menge. „Wenn er heute nicht kommt, wird es hier noch eine Autogrammstunde mit ihm geben, die vorher angekündigt wird.“
Bürgermeister Max Leitterstorf schneidet jetzt das rote Absperrband zur Eröffnung durch: „Drei, zwei, eins“, zählt er laut mit der Menge herunter, dann werden die Hungrigen gruppenweise eingelassen. „Der Mangal-Döner schließt eine wichtige Lücke im Sankt Augustiner Stadtbild“, sagt Leitterstorf im Gespräch. „Das Stadtzentrum zu beleben ist seit Jahren eines unserer wichtigsten Anliegen. Jetzt sind alle Gastro-Plätze rund um den Huma wieder gut besetzt.“ Neben dem Café Extrablatt und dem Italiener „Nonna di Mia“ biete ein namhafter Dönerladen eine passende Ergänzung, um auch To-go-Kundschaft zu bedienen.
Nicolas Simmich, Centermanager des Huma, sagt, er sei froh über die „gemeinsame Linie“, die hier mit der Lokalpolitik gefunden worden sei: „Wir haben uns das Ziel gesetzt, die Stadtmitte rund um den Huma neu zu beleben. Deswegen schaffen wir hier Plätze für Außengastronomie mit Freiflächenbestuhlung. Eine belebte Stadtmitte verbessert die Lebensqualität der Menschen in Sankt Augustin.“ Hier sei in wenigen Jahren vieles erreicht worden.
Dem stimmt auch Filialleiter Pascal Frangenberg zu: „Die tolle Stadtentwicklung von Sankt Augustin in den letzten Jahren war einer der Hauptgründe, warum wir uns für diesen Standort entschieden haben.“