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PrinzengardeVerfahren gegen Ex-Präsidenten nach Karnevalseklat in Sankt Augustin eingestellt

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Bei Karnevalssitzungen stehen manchmal auch Kinder auf der Bühne. (Symbolbild)

Bei Karnevalssitzungen stehen manchmal auch Kinder auf der Bühne. (Symbolbild)

Die Äußerungen gegenüber dem Mädchen seien zwar „grob geschmacklos“, würden den Straftatbestand aber nicht erfüllen, heißt es seitens der Staatsanwaltschaft.

Die Staatsanwaltschaft Bonn hat das Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs von Kindern ohne Körperkontakt gegen den ehemaligen Präsidenten der Sankt Augustiner Prinzengarde eingestellt. Das bestätigte Staatsanwalt Sebastian Buß auf Anfrage der Redaktion.

Der Moderator und Präsident der Prinzengarde hatte bei einer Karnevalssitzung im Januar gegenüber einem Mädchen im Grundschulalter anzügliche Bemerkungen gemacht. Der Vorfall hatte weit über Sankt Augustin hinaus für Empörung gesorgt, eine Bonner Rechtsanwältin stellte Strafanzeige.

Staatsanwalt hält Äußerungen für „grob geschmacklos“

„Endlich kann ich mit dir knutschen, ohne dass deine Mama mit mir schimpft“, hatte der ehemalige Präsident der Prinzengarde Sankt Augustin ins Mikrofon gesagt. Diese und andere Aussagen waren auf Videoaufnahmen festgehalten worden, die der Redaktion vorliegen. Die Sankt Augustiner Prinzengarde trennte sich nach Bekanntwerden des Falls umgehend von ihrem Präsidenten und distanzierte sich von dessen Aussagen.

Die Äußerungen seien zwar „grob geschmacklos“, würden den Straftatbestand aber nicht erfüllen, sagte Buß. „Die von der Rechtssprechung geltenden, hohen Hürden, sind damit noch nicht erreicht“, sagte der Staatsanwalt. Man könne, so Buß, die Äußerungen auch unter den Tatbestand der Beleidigung fassen. „Den hierfür erforderlichen Strafantrag haben die Eltern allerdings nicht gestellt.“