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KlimaschutzGrüne wollen Ausbau der A59 bei Sankt Augustin stoppen

Lesezeit 2 Minuten
Blick auf die Autobahn vor dem Ausbau auf acht Spuren.

Die Autobahn 59 soll zwischen den Anschlussstellen Dreieck Bonn-Nordost und Dreieck Sankt Augustin West auf je vier Spuren ausgebaut werden.

Klimaschutz und der Erhalt hochwertiger Böden sprechen gegen einen Ausbau der A59 zwischen Sankt Augustin und Bonn.

„Der Ausbau der A59 ist ein Plan, der aus der Zeit gefallen ist und nicht mehr in die heutige politische Landschaft passt“, urteilt Martin Metz, Sprecher der Grünen für Fahrrad-, Straßen- und Flugverkehr im NRW-Landtag im November 2022. Die Menschen sähen heute als Ziele den Klimaschutz, den Erhalt hochwertiger Böden sowie eine veränderte Mobilität. Sie seien eher gegen massive städtebaulicher Eingriffe. Die deutliche Verbreiterung der Autobahn passe heute nicht mehr ins Bild.

Derzeit laufe auf Ebene des Bundes noch die Überprüfung des Ausbaugesetzes, mit ungewissem Ausgang. Die Grünen in Sankt Augustin sehen hier Chancen und setzen sich dafür ein, dass das Ausbauprojekt doch noch entfällt oder zumindest verkleinert wird.

Die Autobahn 59 soll auf acht Spuren zwischen den beiden Dreiecken Sankt Augustin-West (A560) und Bonn-Nordost (A565) von derzeit 25 auf dann 45 Meter verbreitert werden. „An einigen Stellen kommen noch fünf bis sechs Meter an den bis zu neun Meter hohen Lärmschutzwänden hinzu“, berichtete Metz in seiner Funktion als Ortsvorsteher von Meindorf im Ratsausschuss für Umwelt und Stadtentwicklung.

In Meindorf schützt eine Lärmschutzwand die Menschen vor dem Lärm der Autobahn.

Die Autobahn A59 läuft schon jetzt in Meindorf nahe an den Häusern, ein Lärschutzwand schützt. Für den geplanten Ausbau sollen die obigen Gebäude abgerissen werden.

Die Bürger in diesem Stadtteil würden „unter dem Lärm leiden, den seit rund acht Jahren der Anlieferverkehr zum Ausbau der Bahnlinie S 13 verursache.„ Sollte die Autobahn ausgebaut werden, geht das bis mindestens 2031 oder länger weiter.“ Spätestens dann seien die Straßen dort durch den Schwerlastverkehr „völlig zerbröselt“.

Ein Verbreiterung weiterer Autobahnen in der Region droht ohne Mobilitätsplan

Auch der Technische Beigeordnete Rainer Gleß sprach sich in der Sitzung gegen den Ausbau aus. „Erst verbreitern wir die A59, dann kommt die neue Rheinbrücke, irgendwann die Verbreiterung der A 560.“

Wer eine Mobilitätswende wolle, dürfe nicht die Straßen immer weiter ausbauen, das ziehe eine Zunahme des Verkehrs nach sich. Er forderte, endlich einen regionalen Mobilitätsplan zu erstellen, der den öffentlichen Nahverkehr „sinnvoll einbinde“.

Eine Landschaftsbrücke über die A59 wird von allen Parteien gefordert

Einig waren sich die Ausschussmitglieder, dass eine Landschaftsbrücke über die A59 überfällig sei. Diese hatten auch Bundestagsabgeordneter Norbert Röttgen und Landtagsabgeordneter Sascha Lienesch (beide CDU) gefordert. Auch die Stadtverwaltung wies darauf hin, dass diese Brücke schon im Juni 2016 gefordert worden sei.