Ein Lastwagen lag nach einem Unfall quer auf den Fahrbahnen der A3.
Zehn Kilometer StauLaster kippte auf A3 in Sankt Augustin um – stundenlanges Verkehrschaos

In der Böschung an der Autobahn kippten die Zugmaschine und der Auflieger um.
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Wegen eines schweren Unfalls war die Autobahn 3 in Richtung Köln am Mittwoch mehrere Stunden gesperrt. Kurz vor dem Kreuz Bonn/Siegburg waren zwei Lkw und zwei Autos zusammengestoßen, einer der Lastwagen kippte um. Bis in den Nachmittag hinein war meist nur ein Fahrstreifen offen.
Fahrer eines Lastwagens bemerkte bremsendes Auto zu spät
Der Unfall geschah gegen 8.45 Uhr in Höhe von Haus Oelgarten in Hennef auf Sankt Augustiner Stadtgebiet. Ein 18-Jähriger am Steuer eines VW Passat musste der Polizei zufolge aufgrund eines Stauendes bremsen. Der 32-jährige Lkw-Fahrer bemerkte das offenbar zu spät und prallte in das Heck des Fahrzeugs. Zuvor hatte er noch versucht, auszuweichen. Dadurch geriet der Lkw samt Sattelauflieger in den Grünstreifen und schaukelte sich am Hang hoch. Das Fahrzeug kippte schließlich auf die Fahrerseite.
Hinter dem ersten Lkw fuhr ein zweiter, der 42-jährige Fahrer touchierte bei seinem Ausweichmanöver einen neben ihm fahrenden Audi. Beide Fahrzeuge wurden beschädigt. Andere Verkehrsteilnehmer alarmierten die Feuerwehr. Dabei kam es offenbar zu einem Missverständnis. Die Leitstelle ging davon aus, dass sich der Unfall in Höhe der Raststätte Siegburg-Ost einige Kilometer weiter ereignet hatte. Entsprechend sandte sie die Freiwillige Feuerwehr Sankt Augustin los.
Unfall A3: Feuerwehr kämpft sich durch enge Rettungsgasse
Doch die Einsatzkräfte fanden keinen auf der Seite liegenden Lkw und funkten diese Information zurück. Um 9 Uhr wurde die richtige Feuerwehr alarmiert: die aus Königswinter. „Wir mussten uns durch die Rettungsgasse kämpfen. Die war zwar da, aber sehr eng. So ein Lkw fährt nicht mal eben zur Seite, das war Spiegel an Spiegel. Teilweise waren auch schon Menschen ausgestiegen und liefen auf der Fahrbahn herum“, sagte Einsatzleiter Marc Neunkirchen.
„Zum Glück waren bei Eintreffen schon alle Personen aus ihren Fahrzeugen.“ Die Feuerwehr habe nicht mehr eingreifen müssen. Der 18-Jährige habe mittelschwere Verletzungen erlitten, der Lkw-Fahrer leichte. Sie kamen ins Krankenhaus.
„Der Autofahrer ist zur Untersuchung ins Krankenhaus gebracht worden, der Lkw-Fahrer hat die Schäden auf dem nächsten Rastplatz begutachtet“, sagte Neunkirchen. Zwischendurch habe es einen medizinischen Notfall im Stau gegeben. „Der Rettungswagen, der zur Unfallstelle wollte, hat die Person ins Krankenhaus gebracht. Zu uns ist dann ein neuer entgegen der Fahrtrichtung aufgefahren.“
Erst am späten Nachmittag wurde der Lastwagen in Sankt Augustin abgeschleppt
Die Autobahn war für eine Stunde voll gesperrt, um 9.45 Uhr gab die Polizei den linken Fahrstreifen wieder frei. Die Autobahn GmbH übernahm die Sperrung. Der Lkw hatte Ölfässer geladen, die Neunkirchen zufolge aber sehr gut gesichert waren. Für die Bergung musste die A3 für eine halbe Stunde erneut gesperrt werden, danach war wieder ein Fahrstreifen frei. Erst am späten Nachmittag war der Lkw schließlich abgeschleppt. Der Verkehr staute sich zeitweilig auf mehr als zehn Kilometer. Auch auf umliegenden Straßen kam es zu erheblichen Behinderungen.