Keramikmarkt SiegburgAussteller und Besucher lobten die hohe Qualität und die tolle Organisation

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Vor dem Stadtmuseum war ein Stand mit Keramiken eines Südkoreaners platziert.

Der Keramikmarkt in Siegburg zog mehrere tausend Menschen an. Aussteller, Der Südkoreaner Mi Sook Hwang stellte vor dem Stadtmuseum aus.

88 professionelle Keramikerinnen und Keramiker waren in die Kreisstadt gekommen, um ihre Arbeiten zu zeigen und zu verkaufen. Sie hatten sich alle einem Bewerbungsverfahren stellen müssen.

Eine heitere, gelöste Atmosphäre herrschte auf dem Marktplatz, obwohl ihn am Wochenende gut 15.000 Menschen belebten. Ein fachkundiges Publikum schob sich an den Ständen der 88 Aussteller vorbei. Die Besucherinnen und Besucher erfreuten sich an der durchweg hohen Qualität der angebotenen Objekte, Schalen, Schüsseln und Tassen.

Viele Kunden schauten nicht nur, sondern ließen auch Geld da

Die Künstlerinnen und Künstler wiederum waren positiv überrascht von der perfekten Organisation und den vielen Kunden, die nicht nur Blicke schweifen ließen, sondern auch bereit waren, Geld dazulassen. Die Mitglieder des Keramik-Teams um die künstlerische Fachberaterin Ines Rother, Projektkoordinatorin Alexandra Apfelbaum und Tourist-Info-Chefin Miriam Rousseau liefen mit einem zufriedenen Lächeln an beiden Tagen über den Markt. 

Der Keramikmarkt in Siegburg zog mehrere tausend Menschen an. Aussteller, Veranstalter und Besucher waren gleichermaßen zufrieden mit der zweitägigen Veranstaltung.

Die künstlerische Fachberaterin zeigte ihren Stammkunden Christa und Dieter Diehl ihre neuen Arbeiten.

Der Siegburger Keramikmarkt ist nach zehn Jahren endgültig dort angekommen, wo ihn Rother hin haben wollte. Sie ist 2014 eingestiegen und hatte Änderungen eigefordert. Dazu gehörte die Entkopplung von Siegtal pur und die Ausweitung auf zwei Tage. Auch das Bewerbungsverfahren, das alle Anbieter durchlaufen müssen, sorgte zunächst nicht nur für Freude, letztlich aber für eine enorme Aufwertung.

Apfelbaum hob drei besondere Merkmale für die aktuelle Auflage hervor: Hohe Qualität, Diversität und Internationalität. „Wir legen Wert auf ausgebildete Keramikerinnen und Keramiker“, sagte sie. Kein Wunder also, dass die Fraktion aus Höhr-Grenzhausen, wie Nicole Thoss, sehr groß war. Aber es waren zudem Niederländer, Belgier, Tschechen, Briten, Südkoreaner, Italiener, Japaner und Polen vertreten. Einen Schwerpunkt bildeten die Franzosen. 

Das finde ich ganz super, da habe ich gleich eine Idee, wo ich hingehe.
Gabriele Glomb, Besucherin aus Brühl zum gedeckten Tisch

„Der gedeckte Tisch“, an dem zahlreiche Aussteller jeweils eines ihrer Exponate präsentierten, kam gut an. „Das finde ich ganz super, da habe ich gleich eine Idee, wo ich hingehe“, lobte die 87 Jahre alte Gabriele Glomb, die eigens mit der Bahn aus Wesseling gekommen war. „Wir sind jedes Jahr hier, uns interessiert die unterschiedliche Machart sehr“, ergänzte ihre Tochter Christine Hilbers, die in Siegburg lebt und sich stets etwas gönnt.

Nicole Thoss aus Höhr-Grenzhausen zeigte große Vasen mit außergewöhnlicher Zeichnung.

Nicole Thoss aus Höhr-Grenzhausen zeigte große Vasen mit außergewöhnlicher Zeichnung.

Rousseau war überrascht, vom enormen Besucherandrang. „Sonst ist der Sonntag der stärkere Tag.“ Was ihr besonders gefiel: „Wir sehen schon viele Leute mit Tüten hier rumlaufen.“ Zu ihnen gehörte Lisa Schrader. Sie hatte sich von Elena Arosio aus dem Pustertal eine Vase gekauft. „Ich hatte da schon einen Blick drauf, jetzt in der zweiten Runde habe zugschlagen.“ Sie lebt jetzt in Bonn, war aber schon in Siegburg heimisch. „Es ist von der Art her etwas Besonderes und jedes Stück ist ein Unikat.“

Ines Rother hatte die Aussteller wie zu einem Blumenstrauß arrangiert

„Es ist alles so persönlich, so herzerwärmend“, begeisterte sich Rother über den Blumenstrauß, den sie geschnürt hatte. Wie ein Puzzle hatte sie die unterschiedlichen Formen, Glasuren, Materialien und Oberflächenstrukturen zu einem runden Bild zusammengesetzt. Die Stammkunden Christa und Dieter Diehl aus Brühl nickten zustimmend. „Etwas kaufen wir jedes Mal“, verriet sie und nahm einen Teller mit. „Da kommen die kleinen Torten drauf, die ich beim Eifelbäcker kaufe. “

Gegenüber stellte Christiane Wilhelm aus, die Münchnerin hatte beim Keramikpreis einen Zuschlag bekomme, musste aber wegen eines defekten Autos die Verleihung sausen lassen.  Stellt sie sonst nur am Ammersee aus, hat sie 2024 entschieden, nach Siegburg zu kommen. „Die tun hier so viel für uns, wir werden sehr umhegt“, lobte sie die Veranstalter.

Harm van der Zeeuw hat ein Ruderboot mit drei Menschen, die hohe Hüte tragen, getöpfert.

Gleichermaßen kunstvoll wie amüsant waren die Ruderer des Niederländers Harm van der Zeeuw.

Nicht bei allen klingelte es im Portemonnaie. Atsushi Kitahara, Japaner aus Halle an der Saale, etwa meinte am Samstag: „Ich habe mein Publikum noch nicht gefunden.“ Am Sonntag aber wurde es besser. Dabei sind seine Objekte von außerordentlicher Güte. Das Stadtmuseum hat eines angekauft. Ein schönes Resümee lieferte Besucherin Hedi Klapperich: „Ich fand das in diesem Jahr besonders vielfältig, die Qualität ist ganz besonders hoch.“