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Co-ProduktionSiegburger Chor und Jazz-Ensemble nahmen gemeinsames Musikvideo auf

Lesezeit 3 Minuten

Auf einen Blick: alle neun Sängerinnen und Sänger, Hans-Peter Herkenhöhner (am Keyboard), Uli Poth am Schlagzeug, Wendel Biskup am Bass und der Dirigent Stefan Wurm (oben, Zweiter von rechts).

Siegburg – Eine wunderschöne Co-Produktion des Siegburger Chors Swingphonie und des Jazz-Ensembles Baroque in Blue aus Sankt Augustin ist auf dem Internetkanal Youtube zu bestaunen. Hans-Peter Herkenhöhner, musikalischer Kopf von Baroque in Blue und Leiter der Engelbert-Humperdinck-Musikschule, hat das Musikvideo „Hark! The Herald Angels Sing“ auf der Internetplattform veröffentlicht.

Die hohe musikalische Qualität des Sechs-Minuten-Clips verwundert umso mehr, als wegen Corona Stimmen und Instrumente von 14 Mitwirkenden einzeln einzuspielen waren. Die insgesamt 40 Tonspuren wurden zusammengefügt und, ohne dass dies zu hören wäre, zu einem schlüssigen Ganzen von Johnny Hohenleitner im Tonstudio verschmolzen.

Mit virtuosen Soli glänzt die Flötistin Karen Fälker-Herkenhöhner im gemeinsamen Musikvideo.

Bereits im Sommer hatte Herkenhöhner die Instrumentalspuren seiner Bearbeitung des englischen Weihnachtsevergreens arrangiert und aufgenommen. Im November bannte er die Stimmen von fünf Sängerinnen und vier Sängern des insgesamt 60 Mitglieder zählenden Chors auf Datenträger. Wegen Corona wäre eine Einspielung in voller Stärke zu aufwendig gewesen, da jeder einzeln zu den Aufnahmen hätte erscheinen müssen.

Mitwirkende

Swingphonie: Agnes Turhan, Claudia Borneburg, Nora Luks, Rabea Steffen, Lucy James, Dietmar Wagner, Ingo von Ameln, Klaus Gemünd und Achim Klaus

Baroque in Blue: Hans Peter Herkenhöhner, Keyboard; Karen Fälker-Herkenhöhner, Flöte; Martin Benderscheid, Gitarre; Wendel Biskup, Bass; Uli Poth, Schlagzeug

Abmischen, Endbearbeitung: Johann Johnny Hohenleitner

Eine „große Herausforderung“ sei für die von ihrem Dirigenten Stefan Wurm vorbereiteten Choristen das Aufnahmeprozedere gewesen, berichtet Herkenhöhner. Denn jeder und jede musste einzeln vors Mikrofon treten und singen, ohne das unterstützende Miteinander eines Chores im Rücken zu haben.

Das Ergebnis verblüfft hinsichtlich der synchronen Dynamik, der punktgenauen Einsätze und Endungen sowie der Textverständlichkeit. Vor allem aber durch das enorme Klangvolumen, das die neun Stimmen erreichen.

Musikalische Ursprünge werden feinnervig vereint

Das Video veranschaulicht, zu welch fesselnder Harmonie ein Lied mit Ursprüngen im 18. Jahrhundert und moderner Jazz finden kann, wenn beide Ursprünge derart feinnervig vereint werden. Wobei Herkenhöhner die kennzeichnenden Eigenheiten der beiden Genres in keiner Phase beschnitt.

So finden luftiger Jazz Waltz und geschmeidiger Chorgesang schnell ins Ohr. Die Bilder, als Kacheln wohldosiert über den Bildschirm huschend, fügen sich prima zur Musik. Glanzlichter sind die virtuosen Soli von Flötistin Karen Fälker-Herkenhöhner und Organist Hans-Peter Herkenhöhner sowie die kristallklaren Höhen und die geschmeidige Intonation der Swingphonie.

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Hans-Josef Bargon, Vorsitzender der Germania Siegburg, zu der die Swingphonie gehört, schwärmt vom „professionellen Niveau“. Für alle Mitwirkenden und die gesamte Swingphonie, „die vielleicht nicht stimmlich, aber mit dem Herzen das Projekt begleitet hat, war das ein bisschen das musikalische Wunder von Siegburg“. Herkenhöhner freute sich, dass die Musiker ohne Honorar arbeiteten, „auch jene, die das Corona-Dilemma ohnehin wirklich hart erwischt hat“.