Troisdorf – „Gerade sind die für euch ausgerastet, jetzt rastet mal so richtig für sie aus!“ Moderator Lukas Wachten wusste, was die 5000 Festival-Besucher der Brassband Querbeat nach deren explosivem Auftritt schuldig waren. Die Gäste ließen es sich nicht zweimal sagen und entfachten ein Jubelinferno, wie man es aus Fußballstadien her kennt.
Zum zweiten Mal traf sich das Who’s Who der kölschen Pop- und Rockmusik zum Rheinbrand-Festival auf dem Open-Air-Areal hinter der Stadthalle, deren Bühne ja sowohl nach außen wie innen eingesetzt werden kann.
Mit Querbeat, Cat Ballou, Kasalla und final Brings waren vier der ganz Großen angereist. Dazu hatten die Macher Fiasko und Stadtrand verpflichtet – zwei Bands die von der Qualität indes voll auf Augenhöhe mit den Top-Acts agierten. Wobei in den Stadtrand-Reihen mit Roman Lob einer steht, der als ESC-Teilnehmer von 2012 („Standing Still“) wüsste, auch mit ungleich größerem Publikum umzugehen.
45 Minuten spielte sich Querbeat die Seele aus dem Leib. Die Musiker ließen sich und den vielen Fans kaum Zeit zum Atemholen. Die Bühnenshow der Truppe um Frontmann Jojo Berger war spektakulär, gleichwohl entstand das Gewusel auf der Bühne keineswegs nur dem Zufall. Hinter den rasanten Abfolgen der Tanzeinlagen oder Dreingaben wie dem legendären Kuhglocken-Solo und dem ständigen Wechsel der einzelnen Positionen der „Querbeatles“ steckt eine ausgeklügelte Choreografie.
Die ließ freilich immer noch Platz genug für spontane Intermezzi und Reaktionen auf Situation und Publikum. Denn „grenzenlosen Spaß“ hätten sie nach wie vor, betonte Jojo Berger.
„Festivals sind für uns essentiell“, sagte er zum Ambiente, dem das durchwachsene Wetter nichts anhaben konnte. „Und das hier ist superfett.“ Die Musik der orangefarbenen Truppe ist schon lange ganzjahrestauglich, aber auch umgekehrt funktionierte etwa ihr „Nie mehr Fastelovend“ und fand in Troisdorf genauso viele Mitsänger wie „Dä Plan“ oder „Guten Morgen, Barbarossaplatz!“.
Das gefiel auch der dreijährigen Nele Pawlowski, die mit den Eltern Sascha und Sarah aus Lohmar gekommen war. „Wir waren im letzten Jahr schon hier, und es ist wieder genauso toll“, freute sich der Vater.
Das entsprach dem Ansinnen des Veranstalters Five-Entertainment, der im „Sommer-Open-Air“ ein Event „für die ganze Familie“ sieht, wie es Geschäftsführer Stefan Wolter ausdrückte. Diesem Anspruch wurde die Veranstaltung durchaus gerecht, mit Hüpfburg und anderen Kinderaktionen sowie mit freiem Eintritt für Kinder bis zehn Jahren.
Nach den gefeierten Auftritten der beliebten Bands Cat Ballou, Kasalla und Brings, die ein Füllhorn an Hits ausschütteten, gab es für die „treuen Ticketkäufer“ mit einem 15-minütigen Feuerwerk noch ein extra Dankeschön obendrauf.