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„Held der Corona-Zeit“Dieser Mann aus Troisdorf ist vom DFB ausgezeichnet worden

Lesezeit 3 Minuten

Siegerpose: Zuerst wusste er von nichts, dann war die Freude riesig. Luc de Witte freut sich auf das EM-Finale 2021.

  1. Luc de Witte ist von Volkswagen und dem Deutschen Fußball-Bund als „Held der Corona-Zeit“ ausgezeichnet worden.
  2. Der Belgier, der in Troisdorf lebt, darf sich über einen tollen Preis freuen: Er wird das Finale der Fußball-EM am 11. Juni 2021 live sehen.
  3. Was de Witte in der Corona-Zeit geleistet hat und wie er von seinem Gewinn erfuhr.

Troisdorf – Luc de Witte weiß schon heute ganz genau, was er am 11. Juni 2021 machen wird. Der 51-Jährige wird, wenn alles gut geht, einer der 90 000 Zuschauer im Londoner Wembley-Stadion sein und dort das Endspiel der Fußball-Europameisterschaft miterleben.

„Ich habe drei Tage gebraucht, bis ich realisiert habe, was ich da gewonnen habe. Dann sind mir die Tränen gekommen“, erzählt der Belgier. Er hat ein VIP-Ticket für das Finale gewonnen, im Paket mit Anreise, zwei Hotel-Nächten und einem Willkommensdinner.

Joachim Löw Teil der Jury

Luc de Witte ist einer von 23 „Helden der Corona-Zeit“, die Volkswagen und der Deutsche Fußball-Bund zum EM-Finale 2021 schicken. Fünf Wochen lang suchte der Autokonzern gemeinsam mit dem DFB Menschen, die während der Corona-Pandemie über sich hinaus gewachsen waren. Unter mehreren Hundert Nominierten wählte eine Jury mit keinem geringeren als Joachim Löw an der Spitze die Gewinner aus, die der Bundestrainer in einem offiziellen Video vorstellt.

Weitere Jury-Mitglieder waren neben den Volkswagen-Vorständen Jürgen Stackmann und Gunnar Kilian Bundestrainerin Martin Voss-Tecklenburg, Teresa Enke (Enke-Stiftung), Moderator Günther Jauch, Birte Kötter (terres des hommes) und Fußball-Nationalspielerin Alexandra Popp.

Der markante Imbiss soll bald wieder öffnen.

De Witte, der in der Nähe des Troisdorfer Bahnhofs den Imbiss „Die Fritte“ betreibt, hatte schon seit der Eröffnung im Jahr 2017 immer freitags an Hilfsbedürftige die frittierte Leckerei aus Belgien kostenlos verteilt. Als die Corona-Epidemie ausbrach, lud der dreifache Vater und bald vierfache Opa alle ein, die im Hilfsdienst im Einsatz waren. Dank seiner sehr großen Imbiss-Gruppe in den sozialen Medien wurde die Einladung rege angenommen.

Zur person

Als Valentinskind ist Luc de Witte am 14. Februar 1969 geboren. Der Belgier begann eine Ausbildung zum Kindererzieher und Altenpfleger. Im alter von 17 Jahren kam er als belgischer Soldat nach Troisdorf. Nach Beendigung seiner siebenjährigen Tätigkeit in der Armee war de Witte 32 Jahre als Discjockey DJ Skywalker unterwegs. Er war außerdem Inhaber von Schallplatten-Läden und Kneipen-Besitzer. Seit Oktober 2017 betreibt er den Imbiss „Die Fritte“ in Troisdorf in der Kronprinzenstraße.

Im Jahr 2000 stellte Luc de Witte als Kartoffelschäler drei Weltrekorde auf: Er schälte 24 Stunden lang, schaffte in dieser Zeit 700 Kilogramm und konnte 25 Kilo in 32 Minuten schälen. (que)

Stammkunde Thomas Schniedermann war so begeistert von der Aktion, dass er Luc de Witte Anfang Juni auf einer Aktionsseite des Volkswagen-Konzerns im Internet vorschlug – allerdings ohne dem Fritten-Verkäufer davon etwas zu erzählen. „Ich wusste davon nichts. Für mich war die Einladung an die Menschen aus dem Hilfsdienst eine Herzenssache“, beteuert de Witte.

Im Video erscheint der Name des Frittenbuden-Betreibers aus Troisdorf als Erster.

Nach dem Gewinn musste Schniedermann dem Fritten-Buden-Besitzer natürlich alles beichten. De Witte wollte es erst nicht glauben. Erst als ihn ein offizieller Anruf von Volkswagen erreichte, wurde ihm klar, was er gewonnen hatte. „Ich musste meine Trikot-Größe angeben“, berichtet er. Das hat ihn nun doch emotional ergriffen. „Dies ist einer der bewegendsten Tage in meinem Leben“, schrieb der 51-Jährige in den sozialen Medien. Sein Post endet: „Ich weine vor Freude, eine größere Ehre gibt es nicht!“

Imbiss ist seit Anfang Juni geschlossen

In seinem Alltag muss de Witte aber erst einmal seinen Imbiss wieder ans Laufen bekommen. Wegen eines Elektroschadens ist er seit Anfang Juni geschlossen. „Ich hoffe, dass ich in zwei Wochen wieder aufmachen kann“, sagt er.

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Dass er im Video als Pommesbuden-Besitzer bezeichnet wird, verzeiht er den Verantwortlichen. „Ich bestehe ja eigentlich darauf, dass es Fritte heißt, weil es frische Ware ist. Pommes ist Tiefkühlware“, erklärt er. Vor dem Deutschland-Trikot, das er im kommenden Jahr zum EM-Finale tragen soll, ist dem Belgier und Fan des 1. FC Köln nicht bange. Deutschland gegen Belgien wäre sein Wunsch-Finale in Wembley am 11. Juni 2021.