Trotz Corona-KriseWohnen im Rhein-Sieg-Kreis wird weiterhin teurer
- Die Immobilienpreise steigen in fast allen Städten und Gemeinden des Rhein-Sieg-Kreisen an.
- Das zeigt ein jetzt veröffentlichter Marktbericht von KSK-Immobilien.
- Trotz der Corona-Krise hat die Nachfrage nach Immobilien, laut Bericht, schon jetzt wieder „Vorkrisenniveau“ erreicht.
Rhein-Sieg-Kreis – Die Immobilienpreise in den 19 Städten und Gemeinden des Kreises kennen ungeachtet der Corona-Pandemie – von wenigen Ausnahmen abgesehen – nur eine Richtung: nach oben. Das geht aus dem jetzt veröffentlichten Marktbericht der Kreissparkassen-Tochter KSK-Immobilien hervor. Zwar wechselten zum Höhepunkt der Krise zwischen Mitte März und Mitte April nach Angaben der Immobilienexperten vorübergehend deutlich weniger Häuser und Wohnungen den Besitzer. Doch bereits vor Beendigung des Lockdowns habe die Nachfrage nach Immobilien wieder das „Vorkrisenniveau“ erreicht.
Nähe zu Bonn entscheidet
Grund für die im Kreisgebiet weiter steigenden Immobilienpreise ist außer dem anhaltenden Zuzug in die Region, die kürzlich die Marke von 600 000 Einwohnern geknackt hat, vor allem die Nähe zu Bonn. Wie hoch die Immobilienpreise im Rhein-Sieg-Kreis seien, hänge stark von der Nähe zum Bonner Stadtzentrum ab, heißt es im Preisreport des Marktberichtes.
Da die Immobilienpreise im Bonner Umland im Verhältnis zur Stadt noch vergleichsweise erschwinglich und besser verfügbar seien, wichen immer mehr Haushalte unter anderem nach Sankt Augustin und Königswinter aus, was gerade dort zu besonders hohen Preisanstiegen führe. Die Kommunen im Osten des Kreises sind nach Beobachtung der Experten nur begrenzt von dieser Entwicklung betroffen. Dennoch sind die Preise für baureife Eigenheimgrundstücke in allen Kreiskommunen seit 2015 um mindestens 25 Prozent gestiegen.
Besonders hoch sind die Quadratmeterpreise für Grundstücke in mittleren Lagen in Alfter und Bad Honnef (380 Euro) sowie in Bornheim, Niederkassel und Sankt Augustin (340 Euro). Schlusslicht ist Windeck, wo ein Quadratmeter baureifes Bauland schon für 65 Euro zu haben ist.
Freistehende Einfamilienhäuser sind besonders teuer in Wachtberg (503 190 Euro), Alfter (488 700) und Sankt Augustin (483 811 Euro). Nur knapp die Hälfte dieser Spitzenpreise müssen Immobilienkäufer dagegen in den Gemeinden Ruppichteroth (282 689 Euro) und Windeck (221 196 Euro) bezahlen.
Niedrigste Mieten in Windeck
Für Eigentumswohnungen muss man in den Rhein-Sieg-Kommunen pro Quadratmeter im Durchschnitt 2639 Euro zahlen, deutlich weniger als in Bonn, wo dieser Wert bei rund 3400 Euro liegt. Allerdings gibt es zwischen den Rhein-Sieg-Kommunen auch auf diesem Segment des Immobilienmarktes ein deutliches Preisgefälle. Für einen Quadratmeter Wohnfläche werden in Bad Honnef 3213 Euro fällig, in Siegburg 2988 und in Niederkassel 2951. In Windeck sind es nur 2583 Euro. In der Gemeinde Ruppichteroth ist das Angebot an Eigentumswohnungen so gering, dass die Immobilienexperten keinen Durchschnittspreis ermitteln konnten.
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Bei den Mieten sind – anders als in Bonn – in den Rhein-Sieg-Kommunen bislang Preise von deutlich unter zehn Euro pro Quadratmeter üblich. Besonders teure Pflaster für Mieter sind Siegburg (8,81 Euro) und Bad Honnef (8,80 Euro). Besonders preiswert ist Wohnen für Mieter in Windeck, wo Vermieter im Durchschnitt eine Quadratmeter-Miete von 5,71 Euro verlangen.
Weil aber auch außerhalb der großen Metropolen Köln und Bonn die Zahl der Einpersonenhaushalte und damit die Nachfrage nach Wohnungen mit bis zu 60 Quadratmetern steigen dürfte, erwarten die Experten auch für dieses Segment schon bald, dass die Preise deutlich steigen.