Der Troisdorfer Ausschuss für öffentliche Einrichtungen fällte eine Entscheidung über den Standort des neuen Feuerwehrhauses im Ortsteil Bergheim.
2,8 Millionen EuroNeues Gerätehaus für die Troisdorfer Feuerwehr kommt neben Supermarkt
Das neue Feuerwehrgerätehaus für die Löschgruppe Bergheim entsteht an der Straße Zum Kalkofen neben dem dortigen Rewe-Supermarkt. Das beschloss am Dienstagabend der Ausschuss für öffentliche Einrichtungen in einer Sondersitzung. Für diesen Plan votierten die Ausschussmitglieder von SPD, Grünen und FDP. Die CDU-Vertreter stimmten dagegen, Kai Huneke (Die Fraktion) enthielt sich.
Die Stadt Troisdorf ist Eigentümerin des Baugrundstücks
Damit bestätigte der Ausschuss im Grunde ein Votum vom Mai 2022: Damals hatten die Kommunalpolitiker einstimmig beschlossen, das alte Gerätehaus am Paul-Schürmann-Platz aufzugeben. Maßgebliches Argument für eine Verlegung war die Tatsache, dass ein neuer Einsatzwagen nicht in das derzeitige Gerätehaus passen würde. Gegen den nun gewählten Standort hatte es damals keinen Widerspruch gegeben.
In der Zwischenzeit aber seien Investoren mit Vorschlägen zur Entwicklung der Nachbarschaft an die Stadt herangetreten, begründete der für die Feuerwehr zuständige Beigeordnete Horst Wende die seither eingetretene Verzögerung. Ihr Vorschlag: Bau eines Discounters auf dem städtischen Grundstück neben dem Supermarkt und Errichtung des Gerätehauses auf einem Tauschgrundstück schräg gegenüber.
2,8 Millionen Euro stehen für Baukosten im Troisdorfer Haushalt
Aus städtebaulicher Sicht mache diese als Variante 2 zur Beratung vorgelegte Lösung Sinn, so der Beigeordnete: Wenn Bergheim wachsen solle, sei ein zweiter Nahversorger wichtig. Eine entsprechende Planung sei geprüft und auch mit der Bezirksregierung besprochen worden, „erst dann konnten wir eine vernünftige Zeitplanung aufstellen.“
Vermutlich im Frühjahr 2027 werde das neue Feuerwehrhaus der Löschgruppe zur Verfügung stehen, hatte die Verwaltung unter Verweis auf weitere notwendige Verfahrensschritte mitgeteilt. „Sehr sportlich“ sei dieser Zeitplan zudem, sagte Horst Wende. Diese Lösung sei auch die teurere. Für den Bau stehen 2,8 Millionen im Haushaltsentwurf; hinzu kämen die Aufwendungen für den notwendigen Ausgleich für Eingriffe in Natur und Landschaft.
Die CDU stellte sich hinter die Argumentation der Verwaltung. Mit der als Variante 2 vorgelegten Lösung wäre, so sagte Friedhelm Herrmann, wäre „die Versorgungssicherheit für Bergheim auf die besten Füße gestellt worden.“ Ob die Umsetzung des ursprünglichen Votums tatsächlich schneller gelinge, sei „sehr spekulativ“.
„Der Beschluss schadet dem Stadtteil enorm“, hielt Herrmann den Vertretern der Mehrheit vor – eine Kritik, die Arnd Burgers (Grüne) scharf zurückwies. Schließlich habe die CDU vor zwei Jahren selbst das einstimmige Votum mitgetragen. „Weil wir sehen, dass hier die schnellste Umsetzung möglich ist“, so ihr Sprecher, stimmte auch die FDP für die ursprünglich beschlossene Variante.
Troisdorfer SPD sieht Zeitvorteil bei gewählter Variante
Zwei Gesichtspunkte führten für die SPD zum selben Schluss, sagte deren Fraktionsvorsitzender Harald Schliekert. So gebe es einen kleinen zeitlichen Vorsprung im baurechtlichen Verfahren, der aber mit Blick zum Beispiel auf Fristen für die notwendige Rodung deutlich wachsen könne, bis das Gebäude in Betrieb gehe.
Einen kleinen Zeitvorteil sehe die SPD auch bei der Anfahrt der Freiwilligen zum Gerätehaus: Wenn die nach der Fahrt durch das verwinkelte Bergheim in der Straße Zum Kalkofen angekommen seien, müsste sie noch links abbiegen, um auf den Feuerwehrhof zu kommen. Und dazu je nach Verkehrsaufkommen nicht unerheblich lange warten. Bei der von der SPD unterstützten Variante bögen sie nur nach rechts ab.
Neubauten auch in anderen Troisdorfer Ortsteilen
Neue Feuerwehrgerätehäuser sind auch für die Troisdorfer Ortsteile Kriegsdorf und Oberlar geplant. Für diese Neubauten sind ebenfalls je 2,8 Millionen Euro an Baukosten in der städtischen Finanzplanung verankert.
Für den Standort Oberlar sei mit Baurecht für das Ende des laufenden Jahres zu rechnen, sagte im Ausschuss der Technische Beigeordnete Walter Schaaf. Für Kriegsdorf werde gerade die Entwurfspräsentation abgestimmt, mit Baurecht rechnet Schaaf für das Frühjahr 2025.