VeranstaltungstechnikTroisdorfer Firma baut Filmstudio für digitale Events
Troisdorf – Abgesagt, verschoben, ausgefallen. Praktisch leer waren die Auftragsbücher der Firma für Veranstaltungstechnik, Rheinland-Akustik, schon kurz nach Ausbruch der Pandemie. Und doch haben die Geschäftsführer Hendrik Brock und Philipp Suchau investiert: In einer Lagerhalle haben sie ein digitales Filmstudio eingerichtet, am 1. April gingen die Rheinland-Studios in Betrieb.
„Eine Plattform für Unternehmen, um mit ihren Kunden in Kontakt zu bleiben“, nennt das Mara Bösel aus der Marketingabteilung des Unternehmens. Beide Seiten sollten „das Gefühl von Veranstaltung und Beisammensein“ haben können. Bewusst habe man an der Godesberger Straße vor der Investition in mittlerer fünfstelliger Höhe zunächst abgewartet, sagt sie. Als aber keine Besserung in Sicht war, begann das Team im Januar mit den nötigen Umbauten.
107 Quadratmeter Rigipsplatten, 137 Meter Traversen und 311 Meter Rahmenholzlatten haben die Beschäftigten unter anderem verbaut, wie ein Schild im Cateringraum verrät. Außerdem gab es „literweise“ Kölsch, schließlich entstand das Studio innerhalb von drei Monaten wesentlich in Eigenleistung.
Man wolle möglichst jede Veranstaltung abbilden können, erklären Bösel und ihre Kollegin Selina Maaß die sparsame Möblierung des Studios: eine Wohnzimmerecke, eine Sitzgruppe zum Beispiel für Talkshows, Stehtische und ein digitales Flipchart.
Umso üppiger ist die Technik hinter den Kulissen ausgefallen. Bis zu sechs Personen sind auf der Regie-Empore im Einsatz, steuern Licht, Ton und Bild oder spielen vorbereitete Präsentationen ein. Für andere Perspektiven sorgen zusätzliche an den Lichtträgern montierte Kameras.
Viele Besichtigungen habe es nach dem Start gegeben, berichten Mara Bösel und Selina Maaß bei einem Rundgang, einige Veranstaltungen hat das Studio schon erlebt. Dass nun wieder zumindest kleine Veranstaltungen auch live wieder möglich sind, spürt das Team an den Buchungen: Derzeit gebe es ein „kleines Sommerloch“, für den Herbst rechnen die beiden Frauen mit einer erneut steigenden Nachfrage.
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Kurzfristig kommen viele Buchungen zustande – Reaktion auf die oftmals so ungewisse Pandemiesituation. Langfristig gehen Bösel und Maaß allerdings von einer guten Auslastung des Studios aus.
„Es wird mehr digital stattfinden“, sagt Selina Maaß. Dabei sparten die Kunden Zeit und Reisekosten, einfacher und nachhaltiger sei das ohnehin. Das Studio werde daher nicht wieder abgebaut, wenn die Pandemie vorüber ist. Und auf der Suche nach Personal ist das Unternehmen weiterhin.