Torsten Sterzel führte bei der Prunksitzung straff durch ein Programm, das mit Hochkarätern des Kölner Karnevals ebenso gut gespickt war wie mit Kräften aus Troisdorf.
Troisdorfer AltstädterDer Präsident ist ein Meister der Rakete
Klare Haltung gegen rechts, damit stieg Sitzungspräsident Torsten Sterzel von der KG Troisdorfer Altstädter ein, nachdem die Bürgergarde Blau-Gold auf die Bühne der Stadthalle in Troisdorf gezogen war. Da wurde es richtig eng da oben, Tanzoffizier und Tanzmariechen hatten nur einen schmalen Streifen Platz für ihren Tanz. Am Aufschlag seines Sakkos prangte ein Button: „Kein Kölsch für Nazis“. Und er kam mehrfach darauf zurück in seinen souveränen Moderationen.
Zum zweiten Mal erwies er sich als Meister der Rakete. Nicht nur, dass er sie nach fast jedem Auftritt zündete, sondern auch, weil er eine eigene Turboversion entwickelt hat - kurz und knackig. Schade, er war noch nicht am Mikrofon, als die Tänzerinnen von Blau-Weiß Troisdorf ihr Können zeigten. So blieben sie ohne.
Prunksitzung der Altstädter: Das Publikum schenkte den Rednern hohe Aufmerksamkeit
Das Programm war gut komponiert, ohne Kondition ging es im Publikum nicht. Denn ziemlich oft standen die bunt kostümierten Jeckinnen und Jecken, um den Künstlern und natürlich dem Dreigestirn ihre Aufwartung zu machen. Erstaunlich auch die hohe Aufmerksamkeit, die die Redner genossen. Marc Metzger profitierte als Erster davon.
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Und da hatte das Dreigestirn aus Prinz Christian I., Bauer Ralph und Jungfrau Josie den Saal schon auf Hochtouren gerockt. Josi hatte die Gäste aus Usedom begrüßt und mit ihnen „Hummel, hummel, mors, mors“ zum Besten gegeben. Die Troisdorfer haben Glück in diesem Jahr, ihr Trifolium hat sich im höchsten Maße dem Spaß verschrieben.
Metzger aber auch. Eine Handyfilmerin fragte er, ob sie eine WhatsApp-Gruppe aufmachen sollten. Als Politcrasher outete er sich. Im Vorjahr habe er über Robert Habeck geschimpft, zack, weg. Gleiches sei ihm schon gelungen mit Franz-Peter Tebarz von Elst, dem Bischof von Limburg, mit Bundespräsident Christian Wulf oder Karl-Theodor zu Guttenberg - alle weg. Den Kölner gab er ebenfalls einen mit: „Wenn uns was nicht gefällt, bauen wir es einfach nicht zu Ende.“
Im Wechsel gab es anschließend die knackigen Töne von den Klüngelköpp mit ihrem inzwischen legendären „Niemols ohne Alaaf“, dem ruhigeren Zweigespräch von Willi und Ernst sowie den rockigen Hits von Brings. Da wurde es nicht auf, sondern vor der Bühne eng. Das Publikum drängte im Mittelgang zum Tanzen nach vorn.
Die Fidelen Sandhasen zeigten in ihrer Heimat einmal mehr ihre herausragenden Choreografien, Guido Cantz bot nochmal Momente des Zuhörens, bevor es mit Cat Ballou und Domstürmer ins furiose Finale ging.