Die Bundestagswahl rückt näher. Kandidatinnen und Kandidaten im Rhein-Sieg-Kreis stellen ihre Positionen zu fünf Fragen vor.
Wahlkreis 96/Rhein-Sieg IRebecca Stümper (Grüne) setzt auf klimaneutrale Mobilität
![Eine Frau mit Brille und Sakko grinst vor einem grauen Hintergrund in die Kamera.](https://static.ksta.de/__images/2025/02/10/803e28c1-69d3-4a15-8b9d-7f787eca0b2f.jpeg?q=75&q=70&rect=0,31,640,360&w=2000&h=1334&fm=jpeg&s=53b3e9403f2a5c54108231e023d82030)
Rebecca Stümper ist Direktkandidatin der Grünen im Wahlkreis 96.
Copyright: Hanna Witte.
Am 23. Februar wählen die Bürgerinnen und Bürger der Bundesrepublik einen neuen Bundestag – früher als vorgesehen, nachdem die Ampelkoalition aus SPD, Grünen und FDP geplatzt ist. Vor der Wahl haben wir Kandidaten aus Wahlkreis 96/Rhein-Sieg I (Eitorf, Hennef, Lohmar, Much, Neunkirchen-Seelscheid, Niederkassel, Ruppichteroth, Siegburg, Troisdorf und Windeck) um Antworten auf fünf Fragen gebeten.
1. Welches Projekt würden Sie als erstes in Angriff nehmen wollen, sollte Ihre Partei an der Regierung beteiligt sein?
Meine erste Priorität ist eine gerechtere Finanzierung der Zukunftsinvestitionen. Das bedeutet: eine Reform der Schuldenbremse und die Einrichtung eines Deutschlandfonds, um dringend notwendige Investitionen in Bildung, Klimaschutz, Verkehrsinfrastruktur und Digitalisierung zu ermöglichen. Ohne diese Reform bleibt unser Land in alten Strukturen gefangen, während der Investitionsstau weiterwächst.
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2. Was kann der Bund tun, um die finanzielle Lage der Kommunen im Allgemeinen zu verbessern? Und wie könnte das bei der Unterbringung und Versorgung von geflüchteten Menschen geschehen?
Wir wollen eine strukturelle Entlastung der Kommunen durch eine faire Altschuldenregelung und eine bessere finanzielle Ausstattung für kommunale Aufgaben. Außerdem müssen Bundesmittel direkt an die Kommunen gehen, ohne Umwege über die Länder.
Bei der Versorgung geflüchteter Menschen setzen wir auf eine Integrationsoffensive: schnellere Arbeitsmarktintegration, vereinfachte Anerkennung von Abschlüssen und gezielte Investitionen in bezahlbaren Wohnraum. Eine nachhaltige Finanzierung für Kommunen muss sicherstellen, dass Integration gelingt, statt sie zur Belastung zu machen.
3. Wie wollen Sie die medizinische Versorgung im ländlichen Raum sicherstellen?
Wir brauchen neue Versorgungsmodelle, um den Ärztemangel auf dem Land zu bekämpfen: Kommunale Gesundheitszentren, in denen Ärzte, Pflegekräfte und Therapeutinnen zusammenarbeiten, mobile medizinische Teams sowie bessere Anreize für Landärzte. Zudem müssen wir die Möglichkeiten der Telemedizin und digitale Gesundheitsanwendungen konsequent ausbauen.
4. Welche Schwerpunkte wollen Sie beim Thema Verkehrsentwicklung setzen und welche Lösung haben Sie für eine bessere Mobilität in Ihrem Wahlkreis?
Ich setze auf eine klimaneutrale Mobilität, bei der die Bahn und der ÖPNV das Rückgrat bilden. Ein Deutschlandticket von 49 Euro muss bezahlbar bleiben. In meinem Wahlkreis braucht es einen Ausbau des Busangebots, insbesondere durch flexible Rufbus-Systeme, sowie sichere Radwege und eine bessere Verzahnung zwischen Fahrrad, Bus und Bahn, um auch ländliche Regionen besser anzubinden.
5. Worin sehen Sie die Energieversorgung der Zukunft?
Die Zukunft gehört den erneuerbaren Energien. Sie machen uns unabhängig von fossilen Importen, senken langfristig die Kosten und stärken den Wirtschaftsstandort Deutschland.
Der konsequente Ausbau von Wind- und Solarenergie muss mit modernen Speichersystemen, einem verbesserten Stromnetz und einem Wasserstoff-Kernnetz für die Industrie kombiniert werden. Ziel ist es, dass Deutschland bis 2035 eine klimaneutrale Stromversorgung hat.
Hintergrund von Rebecca Stümper
Rebecca Stümper wurde 1986 in Bonn geboren. Nach einer Zeit im Einzelhandel studierte sie an der Universität Bonn Englisch und Sozialwissenschaften auf Lehramt. Als Lehrerin an einer Gesamtschule und Mutter eines Sohnes setzt sie ihre politischen Schwerpunkte in den Bereichen Schulpolitik, Kinder, Jugend und Familie sowie Sozialpolitik. Sie trat 2018 den Grünen bei.