Das Phänomen hat in der Nacht für Verwirrung bei Nachtschwärmern gesorgt. Das steckt hinter der Erscheinung.
Phänomen sorgt für VerwirrungHeller Lichtschweif am Himmel über NRW – Bundeswehr klärt auf
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Ein Lichtschweif ist in der Nacht zum Mittwoch (19. Februar) im Himmel zu sehen.
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Viele Menschen, die in der Nacht zum Mittwoch (19. Februar) in den Himmel geschaut haben, werden sich wohl über einen hellen Lichtschweif im Nachthimmel gewundert haben. Ersten Erkenntnissen zufolge handelte es sich um einen Satelliten, der in der Atmosphäre verglüht ist. Auch von den Behörden gab es unklare Angaben. Später stellte sich heraus, dass es wohl eine Raketenstufe unkontrolliert heruntergekommen war.
Demnach soll die auffallend helle Erscheinung in der Nacht mehrfach gesichtet worden sein, erklärte die Leitstelle der Polizei Köln. Auch andere Leitstellen in Nordrhein-Westfalen bestätigten das Phänomen auf Anfrage.
Satellit verglüht in der Erdatmosphäre – Spektakuläre Bilder
Die Bundeswehr habe die Polizeidienststellen kurz zuvor über das Phänomen informiert, sagte ein Pressesprecher der Polizei Düsseldorf dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Demnach handelte es sich um einen Satelliten, der in der Nacht in der Erdatmosphäre verglüht ist.
Zu einem vermehrten Aufkommen besorgter Anrufer unter dem Notruf sei es aber nicht gekommen, so die Polizei weiter.
Video zeigt Lichtschweif am Himmel
Ein kurzes Video, das Kachelmannwetter auf X postete, zeigt den Lichtschweif am Himmel über Deutschland. „Vermutlich verglühen hier die Überreste der Falcon 9 Träger-Rakete oder der Starlink-Satellit 1834 von SpaceX“, heißt es hier.
Die Vermutung, es handele sich um einen amerikanischen Satelliten, lag nahe. In den vergangenen Monaten traten mehrfach Satelliten vom US-Unternehmen Starlink in die Atmosphäre ein. Aufgrund vieler sternenklarer Nächte konnte man den Lichtschweif des verglühenden Weltraumschrotts in vielen Fällen gut beobachten.
Weltraumkommando der Bundeswehr klärt auf – Raketenstufe von SpaceX
Wie die Bundeswehr wenig später auf Nachfrage erklärte, handelte sich aber doch nicht um einen Satelliten, sondern um eine Raketenstufe. Wie ein Sprecher des Weltraumkommandos der Bundeswehr mitteilte, habe es sich um einen unkontrollierten Wiedereintritt eines Teils einer Falcon-9-Rakete in die Atmosphäre gehandelt.
„Während dieses Prozesses zerfällt das Objekt aufgrund der enormen thermischen Belastung in Fragmente“, so ein Presseoffizier der Luftwaffe gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Dieses als „Verglühen“ wahrnehmbare Phänomen trete in der Regel in Höhen von etwa 80 bis 120 Kilometern auf und ist bei klarem Nachthimmel in weiten Teilen Deutschlands sichtbar. „Es stellte jedoch keine Gefahr für die Bevölkerung dar“, so der Sprecher weiter.
Auf seiner Internetseite gab das Raumfahrt-Unternehmen SpaceX von Tech-Milliardär Elon Musk bekannt, dass eine Falcon 9 um 0.21 Uhr deutscher Zeit 23 Starlink-Satelliten in die erdnahe Umlaufbahn brachte.
In Wuppertal kam es unterdessen zusätzlich zu dem Spektakel am Himmel Verwirrung um Kirchenglocken, die mitten in der Nacht läuteten. Gleich mehrfach sollen die Glocken das Geläut angefangen haben – und hörten nicht mehr auf.