AboAbonnieren

Kitas, Müllabfuhr, Bus und BahnHier wird ab Mittwoch in Köln und der Region gestreikt

Lesezeit 5 Minuten
warnstreik

Ab Dienstag ruft die Gewerkschaft Verdi Mitarbeiter im öffentlichen Dienst zum Streik auf. (Symbolbild)

Köln/Region – Die Warnstreiks im öffentlichen Dienst werden am Mittwoch auch in der Region zu Beeinträchtigungen im öffentlichen Nahverkehr, bei Behörden sowie Kindertagesstätten führen. Wir haben die Aktionen in der Region zusammengefasst:

Köln

In Köln streiken die Beschäftigten der Rhein-Energie, der Abfallwirtschaftsbetriebe, der städtischen Kliniken sowie der Bundesagentur für Arbeit, des Jobcenters und der Verwaltung der Stadt Köln – und damit alle kommunalen Kindertagesstätten. „In den betroffenen Kitas hat Verdi die Eltern bereits vorab über den Streik informiert, auch in den Kliniken der Stadt haben wir Notdienst-Regelungen angeboten“, sagt Daniel Kolle, Verdi-Bezirksgeschäftsführer am Montag.

Hintergrund ist die kürzlich ohne Ergebnis beendete, zweite Verhandlungsrunde in den Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst in Potsdam. Der Ausstand soll 24 Stunden dauern, für den öffentlichen Nahverkehr bedeute das laut Kolle aber nicht, dass die Bahnen ab 0 Uhr am Donnerstag wieder fahren, vielmehr sei der reguläre Frühschichtbeginn der Termin für die Wiederaufnahme der Arbeit.

Verdi rechnet mit rund 8.000 Streikenden in Köln sowie mehr als 800 Teilnehmern aus dem gesamten Umland. (ck/ihi)

Leverkusen

In Leverkusen rechnet die Wupsi eigenen Angaben zufolge nicht mit Arbeitskampfmaßnahmen am Mittwoch, die direkte Auswirkungen auf die Fahrgäste haben. Betroffen sind jedoch die Straßenbahnen der KVB-Linie 4 nach Schlebusch.

Bonn

Da der Warnstreik am Mittwoch auch in Bonn stattfinden wird, verkehren die Stadtbahn-Linien 16 und 18, die gemeinsam von den Kölner Verkehrsbetrieben und der Stadtwerken Bonn (SWB Bonn) betrieben werden, ganztägig nicht.

Auch zehn Kindertagesstätten sind in Bonn bleiben am Mittwoch komplett geschlossen. 37 Kindertagesstätte haben Notgruppen eingerichtet. In 11 Kindergärten wird nicht gestreikt.

Rheinisch-Bergischer Kreis

Auch für den Rheinisch-Bergischen Kreis geht die Wupsi davon aus, dass ihre Strecken nicht von dem Streik betroffen sind. Die RVK rechnet ebenfalls damit, dass ihre Buslinien nicht bestreikt werden und Fahrgäste wie gewohnt alle Linien nutzen können. Die KVB-Linie 1 bis Bensberg wird voraussichtlich ganztägig nicht fahren.

Rhein-Erft-Kreis

Das Kinder- und Familienzentrum Vochem beteiligt sich am Warnstreik, zu dem die Gewerkschaft Verdi für heute aufgerufen hat. Laut Anna Wilms, Leiterin der städtischen Einrichtung, öffnet das Kinder- und Familienzentrum mit stark reduziertem Personal, etwa ein Drittel der Mitarbeiter wird kommen. Dadurch sei der normale Betrieb nicht aufrechtzuerhalten. Lediglich vier von acht Gruppen öffneten. Mit dem Streik unterstreicht die Gewerkschaft ihre Forderung nach Lohnerhöhung, mehr Personal und bessere Arbeitsbedingungen.

Streiks soll es auch in Kindergärten der Stadt Kerpen geben. Die Verwaltung geht davon aus, dass sechs Einrichtungen betroffen sein könnten. Die Eltern seien schon informiert worden, so Stadtsprecher Erhard Nimtz.

In Bergheim soll es keine Einschränkungen bei städtischen Angeboten geben, sagte die Pressesprecherin der Stadtverwaltung, Christina Conen. Auch Kitas seien nicht betroffen.

Auf den öffentlichen Nahverkehr im Kreis haben die Streiks nur geringen Einfluss. Betroffen sind lediglich die Stadtbahnlinien der KVB, die Busse fahren zu ihren regulären Zeiten. (red)

Rhein-Sieg-Kreis

Berufspendler und Schüler müssen sich an diesem Tag auf Behinderungen im Bus- und Bahnverkehr einstellen. Die Gewerkschaft Verdi hat unter anderem die Beschäftigten der Bonner Stadtwerke (SWB) zu Warnstreiks aufgerufen. Busse und Bahnen der SWB werden voraussichtlich ganztägig stillstehen. Betroffen sind auch die Verbindungen aus der Bundesstadt in den Rhein-Sieg-Kreis, darunter die Stadtbahn-Linie 66. Die SWB gehen davon aus, dass sie den regulären Linienbetrieb erst am Donnerstag, 22. März, mit Betriebsbeginn wieder aufnehmen können.

Bei der Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft (RSVG) geht man davon aus, nicht bestreikt zu werden. Zu Ausfällen werde es aber auf Linien kommen, die die RSVG mit anderen Verkehrsunternehmen betreibe, so Geschäftsführer Michael Reinhardt. So werde die Buslinie 640 „sicher vom Ausfall betroffen sein“. Zahlreiche Fahrten werden bei der Schnellbus-Linie SB 55 ausfallen, vereinzelte Fahrten auch bei der Linie 550. Welche Fahrten im Detail betroffen sind, veröffentlicht die RSVG im Internet. Nicht betroffen sind S- und Regionalbahn-Verbindungen sowie die Verbindungen der Deutschen Bahn.

„Die Arbeitgeberseite hat kein Angebot vorgelegt und provoziert damit Warnstreiks“, begründet Daniel Kolle, Geschäftsführer des Verdi-Bezirks Köln-Bonn-Leverkusen, den Arbeitskampf. Verdi hat außer den Beschäftigten der SWB auch die Mitarbeiter der Kreisverwaltung und der Stadtverwaltungen in Troisdorf und Hennef zum Arbeitskampf aufgerufen. Die Folge dürften Service-Einschränkungen und längere Wartezeiten bei den Behörden sein.

Auch in den Troisdorfer und Hennefer Kindertagesstätten werden Eltern und Kinder voraussichtlich die Folgen des Streiks zu spüren bekommen. Ebenfalls zum Warnstreik aufgerufen sind die Beschäftigten der Siegburger Helios-Klinik.

Noch unklar ist nach Angaben der Rhein-Sieg-Abfallwirtschaftsgesellschaft, ob auch die Müllabfuhr vom Streik betroffen ist. Ob und wo Mülltonnen geleert werden, könne erst im Laufe des Mittwochvormittags auf der RSAG-Internetseite bekanntgegeben werden.

www.rsvg.de

www.rsag.de

Oberberg

Der ganztägige Warnstreik im öffentlichen Dienst, zu dem die Gewerkschaft Verdi für Mittwoch aufgerufen hat, betrifft auch das Oberbergische. Die Gewerkschaft hat am Montag neben anderen auch die Mitarbeiter der Kreisverwaltung sowie der Stadt Gummersbach zur Arbeitsniederlegung aufgerufen.

Bestreikt werden können damit auch die insgesamt sechs Kindertageseinrichtungen im Gummersbacher Stadtgebiet. „Der Streikaufruf betrifft auch die Mitarbeiter in den Sozial- und Erziehungsberufen. Damit sind natürlich auch die Kitas betroffen“, sagt der bei Verdi für den Bereich des Oberbergischen Kreises und der Kommunen zuständige Gewerkschaftssekretär Stephan Dreesbach. (kmm)