Booking.com reagiertSchotte geht mit Bildern von „Verlies“-Unterkunft für EM bei Köln viral

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Zwei Männer mit blau-grünen Kilts und Wanderschuhen stehen in der Kölner Innenstadt, man sieht ihre Beine und Füße von hinten.

Booking.com, über die die Unterkunft gebucht wurde, äußert sich zu dem Vorfall. (Symbolbild)

Statt Gastfreundschaft wartete in Düren eine Unterkunft auf die Schotten, die mehr als unseriös daherkam. Videos und Fotos gingen viral.

Wie in einem „Verlies“ sehe die Unterkunft aus, in der der Schotte Rory Bradley aus Glasgow mit drei Freunden in Düren hätte übernachten sollen, als er für die EM ins Rheinland reiste.

Bradleys Erlebnisse mit seiner Buchung über das Portal „Booking.com“, eine Suchmaschine für Hotels und Ferienwohnungen, wurden inzwischen mehr als eine Million mal angezeigt, als er seine Erfahrungen auf X (ehemals Twitter) schilderte. Er postete Fotos von der Unterkunft und vor allem dem beschädigten Bett aus Pappe. Zunächst hatte der Express berichtet

„Gegen halb neun gestern kamen wir an der originalen Unterkunft an, die wir durch Booking.com gebucht hatten, und sie war absolut chaotisch. Eines der Betten war aus Pappe gemacht und außerdem mit Panzertape zusammengehalten. Das zweite Bett war ein Sofa-Bett, das kaputt und ekelhaft war“, schreibt er in einem Tweet zu den ersten Bildern.

Schotten reisten ins Rheinland zur EM – Zweite Unterkunft ein „dungeon“

Danach habe man sich mit dem Support der Website auseinandergesetzt, schreibt Bradley. Nach intensiver Kommunikation wurde den Schottland-Fans eine neue Unterkunft angeboten, die sich jedoch ihrer Schilderung nach als noch schlimmer herausstellte. Bradley bezeichnete die zweite Unterkunft als „Verlies“ und verglich sie mit einer „verlassenen medizinischen Einrichtung“.

Enttäuscht verließen sie auch diese Unterkunft und buchten eigenständig ein Hotelzimmer für die folgende Nacht. 

Booking.com reagiert auf Kritik, zahlt Hotelzimmer für Schotten

Booking erklärt auf Anfrage dieser Zeitung: „Wir waren sehr betroffen, als wir von der Erfahrung dieses Kunden gehört haben.“ Eine Sprecherin des Unternehmens bestätigte, dass nach den Problemen mit der ersten Unterkunft zusammen mit einem Kundendienstmitarbeiter nach einer Alternative gesucht worden war.

Offenbar durch die hohe Nachfrage wegen der EM sei es aber nicht möglich gewesen, die vier Schotten bei einem der „Unterkunftspartner“ unterzubringen. Der Mitarbeiter hätte dann – entgegen üblicher Prozesse – eben jene zweite Unterkunft aufgetan, die zwar einem Unterkunftspartner gehöre, aber auf der Seite nicht buchbar gewesen sei. 

„Diese Unterkunft entspricht nicht den Erwartungen, die wir an die Unterkünfte auf unserer Plattform haben“, so Booking. Man werde „eng mit den Kundendienstmitarbeitern zusammenarbeiten“, um diese Art von Abweichungen zum Protokoll zu vermeiden. Booking erklärte außerdem, man habe Bradley den Betrag für die erste Buchung zurückerstattet und werde auch die Kosten für die Unterkunft, die die Schotten dann selbst suchen mussten, übernehmen.

Generell würden inserierte Unterkünfte durch Sicherheits- und Kundenservice-Teams überprüft. Booking.com betont, dass die meisten Unterkünfte Fotos in den Inseraten anbieten, anhand derer Reisende sich einen Eindruck verschaffen können. Das Unternehmen verweist außerdem auf die Metrik der Kundenbewertungen.

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