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Skandalöses KZ-VideoAfD-Youtuber vergleicht Corona-Impfung mit Zyklon B

Lesezeit 2 Minuten
KZ Dachau

Ein Zaun und ein Wachturm sind an der Gedenkstätte des Konzentrationslagers Dachau zu sehen. 

Berlin – Der bayerische AfD-Youtuber Stefan Bauer hat in der österreichischen KZ-Gedenkstätte Mauthausen ein Video gedreht, in dem er Corona-Impfstoffe mit dem Giftgas Zyklon B vergleicht. Zyklon B wurde von den Nationalsozialisten für den industriellen Massenmord eingesetzt. Die österreichischen Behörden ermitteln gegen Bauer.

In dem einminütigen Video, das er auf seinem Telegram-Kanal veröffentlichte, sagt Bauer, er hoffe nicht, „dass jemand vorhat, hier wieder Konzentrationsläger (sic) einzurichten, auch nicht für Leute, die die Impfung verweigern oder die sich nicht testen lassen wollen“.

Bauer ist in der Querdenken-Szene aktiv und gut vernetzt. Er war zudem Schriftführer im AfD-Kreisverband Rosenheim und Stadtratskandidat., zuletzt noch einfaches AfD-Mitglied.

Nach dem Mauthausen-Video hat die Partei ihn nun ausgeschlossen. “Nach Bekanntwerden eines Videos, das von einem AfD-Mitglied auf dem Gelände der Gedenkstätte des KZ Mauthausen gedreht wurde und dessen Inhalt auf anstößige Weise Vergleiche der NS-Zeit mit heutigen gesellschaftlichen Gegebenheiten anstellt, hat der Vorstand der AfD Bayern umgehend beschlossen, das besagte Mitglied aus der Partei auszuschließen und die Sache dem Landesschiedsgericht Bayern übergeben”, teilte der AfD-Landesverband am Dienstag mit.

Parallel ist auch die Bundespartei aktiv geworden. AfD-Chef Jörg Meuthen sagte dem RND: „Wer solche vollkommen absurden und zutiefst abstoßenden Vergleiche zieht, noch dazu an einer Gedenkstätte der Gräueltaten der Nationalsozialisten, kann und darf in unserer Partei nicht geduldet werden. Es muss nun ein zügiger Ausschluss dieses Mannes aus der Partei erfolgen.“

In Österreich schlägt der Clip hohe Wellen

In Österreich schlägt der Clip des AfD-Mannes hohe Wellen: „Der Vergleich des Covid-19-Impfstoffs mit dem Gift Zyklon B, das Millionen von Menschen den Tod gebracht hat, ist nicht nur das Verbreiten von Verschwörungs­theorien, sondern widerwärtig und kriminell“, erklärte Innenminister Karl Nehammer (ÖVP). „Wir sehen hier eine Form des Geschichts­revisionismus, die dazu beiträgt, die Verbrechen des National­sozialismus zu relativieren und zu verharmlosen.“

Es ist nicht das erste Mal, dass Bauer die Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie mit dem Holocaust vergleicht und Parallelen zu Konzentrationslagern zieht. In einem Video einer Demonstration in Berlin vom Oktober 2020 kommentierte Bauer einen Polizeieinsatz mit den Worten: “Wahrscheinlich geht es bald ins Konzentrationslager. Oranienburg ist schon vorbereitet, wahrscheinlich ist Dachau schon bald offen.”

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Eine Mitarbeiterin Bauers gehörte im November 2020 zu den Youtubern, die von der AfD in den Bundestag eingeschleust wurden.