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Nach Fehlstart des 1. FC KölnDenis Huseinbasic ist überzeugt, dass der Knoten jetzt beim FC platzt

Lesezeit 4 Minuten
Kölns Mittelfeldspieler Denis Huseinbasic gibt gut gelaunt Anweisungen.

Auf Denis Huseinbasic und sein Kölner Team kommt am Samstag ein bereits wegweisendes Spiel in Bremen zu.

Gegen Hoffenheim konnte Denis Huseinbasic seine Startelf-Chance nicht nutzen, doch der FC-Mittelfeldspieler gibt sich kämpferisch.

Führungsspieler und Dauerläufer Ellyes Skhiri ist bekanntlich zu dieser Saison ablösefrei zu Eintracht Frankfurt gewechselt. Neuzugang Jacob Christensen braucht laut Trainer Steffen Baumgart noch Anpassungszeit. U21-Kapitän Eric Martel und Mathias Olesen fallen verletzungsbedingt aus, der zuletzt starke Martel sogar noch mindestens drei Wochen. Und so ist derzeit Denis Huseinbasic neben dem gesetzten Dejan Ljubicic die einzige Alternative auf der Sechser-Position im defensiven Mittelfeld des Bundesligisten 1. FC Köln.

„Ich denke, dass ich jetzt auf dieser Position gefragt bin. Ich kenne sie noch aus der Zeit bei Kickers Offenbach, wo ich den offensiven Part der Doppelsechs gespielt habe. Ich bin mir nicht zu schade, in die Zweikämpfe zu gehen“, sagt Huseinbasic, der von Haus mehr ein zentraler Mittelfeldspieler ist.

Am vergangenen Samstag war der frühere deutsche U21-Nationalspieler zu seinem Startelf-Debüt in der noch jungen Saison gekommen. Zuvor hatte er an den ersten drei Spieltagen insgesamt lediglich 13 Minuten auf dem Platz gestanden. Doch beim 1:3 gegen die TSG Hoffenheim konnte Huseinbasic seine Chance nicht wirklich nutzen, er schien oftmals überfordert. Nach 66 Minuten kam für ihn Luca Waldschmidt in die Partie.

An seiner Laufleistung von 7,8 Kilometern und der 95-prozentigen Passquote – Huseinbasic hatte allerdings auch nur 28 Ballkontakten – gab es nichts auszusetzen. Doch der Deutsch-Bosnier gewann nur einen seiner fünf Zweikämpfe, keine seiner drei Flanken kam bei eigenem Mitspieler an, er wagte sich in kein Dribbling und gab keinen Torschuss ab.

Beste Szene: Seine Ablage auf 1:3-Torschütze Davie Selke. Schlechteste Szene: Er spielte den fatalen und für FC-Innenverteidiger Timo Hübers schier unerreichbaren Rückpass vor dem sagenhaften 55-Meter-Tor durch Hoffenheims Florian Grillitsch zum 0:2.

Dessen Entstehung kommentierte Huseinbasic mit einem bisschen Abstand doch sehr ehrlich: „Es ging alles sehr schnell. Es war Slapstick. Nach dem Pass habe ich gedacht: ‚Bitte Jeff, rette den Ball.‘ Es hat leider nicht geklappt.“ Aber Abwehrspieler Jeff Chabot konnte selbst den Fehler auch nicht mehr ausbügeln.

1. FC Köln: Huseinbasic spürt weiter das Vertrauen von Trainer Baumgart

Denis Huseinbasic kann es besser. Das hatte der Senkrechtstarter, der für nur 50.000 Euro von Viertligist Offenbach gekommen war, in seiner Kölner Debüt-Saison 2022/23 gleich mehrfach bewiesen. Er habe im Anschluss an das Hoffenheim-Spiel mit Trainer Steffen Baumgart über den Patzer gesprochen.

„Er hat mir gesagt, dass Fehler passieren und ich weitermachen soll. Das pusht einen als jungen Spieler, wenn man das Vertrauen des Trainers spürt“, sagt Huseinbasic, der sich in der Vorbereitung auf diese Saison im Interview mit dieser Zeitung ambitioniert und selbstkritisch gezeigt hatte.

Es sei auch in seiner Bundesliga-Premierensaison längst noch nicht alles toll und perfekt gewesen, er habe noch einige Schwächen, insbesondere im körperlichen Bereich, an denen er arbeiten müsse. Er sei ein selbstkritischer Typ, der ein „klares Ziel“ vor Augen habe: „Ich will Stammspieler in der Bundesliga werden – und das natürlich am liebsten beim FC.“ Schließlich steht er in Köln bis 2025 unter Vertrag.

Huseinbasic: 1. FC Köln hat „in fast jedem Spiel gute Leistungen gezeigt“

Ob Huseinbasic beim kommenden und schon wegweisenden Spiel, dem Keller-Duell bei Werder Bremen (Samstag, 18.30 Uhr, Sky), erneut der Startelf angehört, das wird Baumgart noch entscheiden müssen. Die Alternativen sind rar gesät, einiges spricht aber dafür, dass Waldschmidt wieder beginnen könnte.

Ob mit oder ohne Huseinbasic in der Startelf: Auch wenn seine Mannschaft bisher erst einen Punkt aus vier Spielen geholt hat, rechnet der gebürtige Hesse damit, dass beim 1. FC Köln schon bald der viel zitierte Knoten platzen könnte. Das Spiel bei Werder, einem Gegner auf Augenhöhe, sei genau solch ein Spiel, in dem dies passieren könne.

Denn: „Von der Punktezahl könnte es besser sein, aber ich finde, dass wir in fast jedem Spiel gute Leistungen gezeigt haben. Wir geben nicht auf und glauben an uns. Wenn wir so weiter machen, kommen die Punkte von alleine“, zeigt sich Huseinbasic überzeugt. Das dazu passende Tattoo hat er schon mal auf seiner Wade. „The Sky is the Limit“ steht da, nur der Himmel stößt bekanntlich an Grenzen.