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Kommentar zu Leistner und ÖzcanDer FC trifft die richtigen Entscheidungen

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Abwehrspieler Toni Leistner verlässt den 1. FC Köln nach fünf Monaten wieder.

  1. Der zuletzt ausgeliehene Abwehrspieler Toni Leistner wird vom 1. FC Köln nicht unter Vertrag genommen.
  2. Der zuletzt verliehene Mittelfeldspieler Salih Özcan dagegen kommt zu seinem Heimatklub ans Geißbockheim zurück.
  3. Für beide Personalien gibt es stichhaltige Gründe, meint unser Autor.

Köln – In den vergangenen Tagen hatte Toni Leistner versucht, auf den 1. FC Köln öffentlich Druck auszuüben. Er könne nicht ewig auf den FC warten, sagte der Verteidiger. Aus der Sicht eines Profis ist es legitim, dass er seine Zukunft geklärt haben will – noch dazu in so unsicheren Zeiten wie diesen. Doch aus der Sicht des FC ist es auch verständlich, dass er sich nicht unter Druck setzen ließ. Am Ende traf er die richtige Entscheidung, Leistner nicht zu verpflichten.

Das fünfmonatige Leihgeschäft, es hatte sich für beide Seiten durchaus gelohnt. Der Dresdner ersetzte den verletzten Czichos, Leistner wiederum konnte sich nach dem Gastspiel in der zweiten englischen Liga wieder auf dem deutschen Markt in Erinnerung rufen. Er dürfte deshalb auch Anfragen erhalten.

Der FC hat ohne Leistner sieben Innenverteidiger

Doch der FC hat auch ohne ihn bereits sieben Innenverteidiger unter Vertrag, zudem kann Rückkehrer Jannes Horn auf der Position spielen. Leistner, ein einwandfreier Charakter, hat vor allem zu Beginn ordentliche Leistungen gebracht, aber eben auch nicht mehr. Was den Einsatz und die Einstellung angeht, wusste er zu überzeugen, in puncto Spielaufbau und Schnelligkeit zeigten sich insbesondere nach dem Restart seine Defizite. Leistner, der in wenigen Tagen 30 wird, hätte den FC auf Dauer nicht wesentlich verstärkt.

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Das erhoffen sich die Verantwortlichen wieder von Salih Özcan. Der 22-Jährige scheint in Kiel den nächsten Schritt gemacht zu haben und gereift zu sein, nun muss er dies auch eine Liga höher unter Beweis stellen. Das dürfte nicht einfach werden. Doch es ist ebenfalls richtig, dass der FC dem Eigengewächs eine neue Chance gibt und die Anfragen abblockte. Sicher hätte es für den Mittelfeldspieler einen großen Reiz gehabt, unter einer Legende wie Steven Gerrard bei den Glasgow Rangers zu spielen. Doch die Bundesliga ist eine andere Hausnummer als die erste schottische oder zweite englische Liga.

Gisdol muss Özcan fördern, fordern und vertrauen

Özcan, gebürtiger Kölner, in Ehrenfeld aufgewachsen, bringt viele Anlagen mit, um den Durchbruch beim FC zu schaffen. Nicht umsonst erhielt das FC-Talent 2017 die Fritz-Walter-Medaille in Gold für den besten Nachwuchsspieler. Es liegt an ihm zu beweisen, dass er sich weiterentwickelt hat. Und an Trainer Markus Gisdol, ihn zu fördern, zu fordern und zu vertrauen. Özcans Konkurrenz im Mittelfeld ist jedenfalls nicht gerade furchteinflößend.