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1. FC KölnHoffnung auf positive Signale am Donnerstag

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Der 1. FC Köln (hier Mark Uth während des Geisterspiels in Gladbach) hofft darauf, am 9. Mai gegen Mainz die Saison fortzusetzen. Auch dann würden die Ränge leerbleiben.

  1. Am Donnerstag schalten sich Vertreter aller 36 Profiklubs und die DFL-Führung zur Videokonferenz zusammen.
  2. DFL-Chef Christian Seifert wird dann die Szenarien vorstellen, wie es in den Eliteligen weitergehen soll und wann die Klubs mit dem TV-Geld rechnen können.
  3. Die Vereine hoffen, ab dem 27. April das Mannschaftstraining wieder aufzunehmen. Im Idealfall soll ab dem 8. Mai wieder um Punkte gespielt werden.

Köln – Der 23. April ist wieder ein Tag, der bei den deutschen Profiklubs nicht nur im Terminkalender dick angestrichen, sondern auch mit Hoffnungen verbunden ist. Am kommenden Donnerstag steht die nächste Vollversammlung der Deutschen Fußball-Liga (DFL) an. In Zeiten der Corona-Pandemie wieder als Videokonferenz. Ab 11 Uhr werden Vertreter aller 36 Fußballklubs der 1. und 2. Bundesliga zugeschaltet sein und gespannt den Ausführungen von DFL-Präsident Christian Seifert und der zuständigen Direktoren Ansgar Schwenken, Jörg Degenhart und Holger Blask lauschen. Vom 1. FC Köln werden erneut die Geschäftsführer Horst Heldt und Alexander Wehrle teilnehmen.

Bis zum 30. April ruht der Spielbetrieb. In der Eindämmung des Virus gibt es zumindest in Deutschland erste Erfolge, Lichtblicke. Und die stimmen auch die deutschen Profiklubs zuversichtlich, dass bald wieder um Punkte gespielt werden kann. Freilich ohne Zuschauer. Die Liga hofft darauf, dass vom 8. Mai an die ersten Geisterspiele ausgetragen werden. Sollte der Termin nicht einzuhalten sein, soll eine Woche später begonnen werden.

Neun Spieltage stehen noch aus, bis zum 30. Juni soll die Saison beendet werden. Die Vereine rechnen damit, dass die Saison mit dem 26. Spieltag fortgesetzt wird und nicht mit den letzten zwei terminierten Spieltagen und den ausgefallenen Partien im Anschluss. Für den 1. FC Köln bedeutet das, dass die Mannschaft von Markus Gisdol voraussichtlich am 9. Mai gegen den von Ex-FC-Coach Achim Beierlorzer trainierten FSV Mainz 05 im leeren Rhein-Energie-Stadion startet. In der Woche darauf würde es erneut in Köln zum Derby gegen Fortuna Düsseldorf kommen.

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Viele Corona-Maßnahmen und auch die Kontaktbeschränkungen gelten noch mindestens bis zum 3. Mai, doch die Vereine hoffen darauf, dass sie ab dem 27. April unter Beachtung der Hygiene- und Schutzmaßnahmen wieder das Mannschaftstraining aufnehmen können. In dem Fall hätten die Klubs noch mindestens elf Tage Zeit, sich auf das erste Pflichtspiel nach rund zwei Monaten Pause vorzubereiten. Bis dahin wird das Training in Kleingruppen mit Abstandsregelungen beibehalten.

Trainingscamps soll es in der Bundesliga nicht geben, diese Gedankenspiele sind offenbar vom Tisch. In Italien könnte so der Spielbetrieb der Serie A wieder aufgenommen werden. Nach dem Plan sollen die Fußballer ab dem 4. Mai zunächst isoliert werden, das heißt unter anderem auf das Coronavirus getestet und in Camps streng kontrolliert werden. Nach drei Wochen könnten möglicherweise Partien – ohne Fans – gespielt werden. In Deutschland sollen die 36 Profiklubs Spieler, Trainer und Betreuer alle drei bis vier Tage einem Corona-Test unterziehen. Nur wer positiv getestet wird, müsste idealerweise in Quarantäne, so der Plan. Rund 20.000 Tests seien notwendig, hieß es. Das hatten Virologen moniert. Für die nötigen Corona-Tests gebe es keine Ressourcen. Auch andere Profisportler kritisierten die vermeintlichen Sonderrechte für den Fußball.

Ausreichend Test-Kapazitäten

Doch zum Wohlgefallen und Aufatmen aller Bundesligisten wurden die Bedenkenträger vom Berufsverband „Akkreditierte Labore in der Medizin“ in Deutschland mit mehr als 200 Laboren und 900 Fachärzten widerlegt. „Selbst wenn die 36 Vereine ihr Personal alle zwei Tage durchtesten würden mit jeweils 40, 50 Personen, liegen wir unter einem halben Prozent der Testkapazitäten. Das ist in absoluten Zahlen so gering, dass das regional vor Ort einfach so mitgemacht würde. Das sehen wir als vollkommen unproblematisch an“, sagte Vorstand Evangelos Kotsopoulos der „Welt“ und fügte an, dass die verfügbaren Testkapazitäten den Versorgungsbedarf aktuell deutlich überstiegen.

Bei Bedarf könnten die Profis sogar im Firmenlabor von Clemens Tönnies getestet werden. Denn der Fleischfabrikant und Aufsichtsratsvorsitzende von Schalke 04 hat seine Unterstützung sowohl der DFL als auch medizinischen Fachlaboren angeboten. In seinem Labor seien bis 200.000 Tests pro Monat umsetzbar, sagt Tönnies. In jedem Fall seien dort Corona-Tests an Menschen möglich, auch wenn in seinem Labor sonst Schweineblut untersucht wird.

Einigung mit Sky bis Donnerstag in Sicht

Vor der Wiederaufnahme des Spielbetriebs ist für Klubs allerdings essenziell, wann sie mit den TV-Geldern rechnen können. Entgegen erster Meldungen hat die DFL nach eigenen Angaben hat noch keine verbindliche Einigung mit TV-Partner Sky über die Zahlung der vierten und letzten Rate erzielt. Es geht dabei um insgesamt 304 Millionen Euro, die bisher noch nicht überwiesen sind, aber auf die die 36 Vereine händeringend warten. Als neuer Zahltag war zuletzt der 2. Mai im Gespräch, fix ist das aber noch nicht. Doch auch diese Frage soll bis zur DFL-Vollversammlung am Donnerstag geklärt sein. Und Christian Seifert möchte die Klubs endlich wieder mit positiven Nachrichten auf die Endphase der Saison einstimmen.

600.000 Euro für die Kölner Tafel gesammelt

Der FC und seine Stiftung unterstützen während der Corona-Krise die Kölner Tafeln – und dies mit Erfolg. 30 Tafel-Standorte konnten dank des FC und dessen Partner Rewe wiedereröffnet werden. So stellte der Bundesligist auch Mitarbeiter ab, um den Wegfall von ehrenamtlichen Helfern zu kompensieren. Die FC-Stiftung stellte der Kölner Tafel 100.000 Euro zur Verfügung. Nach Informationen dieser Zeitung sammelte der Klub 500.000 Euro an weiteren Spenden ein. Eine Einzelperson spendete 200.000 Euro. Im Rahmen des Playstation-Turniers „FC-Charity-Cup“, an dem zehn FC-Profis teilnahmen, kamen noch einmal 60.000 Euro für die Tafel Köln, die Autonomen Kölner Frauenhäuser, den Kalker Kindermittagstisch und der Nachbarschaftsinitiative Kölsch Hätz zusammen. (LW)