Köln – Der Vorstand des 1. FC Köln hat die mit Spannung erwartete Mitgliederversammlung terminiert: Sie soll nun am 17. Juni in der Lanxess-Arena stattfinden – ob als hybride Veranstaltung oder rein virtuell, das wird von der Entwicklung der Pandemie abhängen. In dem Newsletter „Post vom Vorstand“ kündigte dieser an, auf der Versammlung ein Zukunftskonzept vorzustellen. Zudem sprach das FC-Präsidium Sporchef Horst Heldt das Vertrauen aus.
„In vielen Vereinen stellt sich aktuell die Frage, auf welche Grundlage sie ihre Zukunftsplanung stellen. Wir als Vorstand glauben, dass der Verkauf von Anteilen an Investoren keine gute Antwort auf diese Frage ist. Unsere zentrale Mission, an der wir gemeinsam mit allen Gremien des Vereins in den vergangenen Monaten gearbeitet haben und noch arbeiten, ist eine Strategie, mit der der FC auch in Zukunft ein eigenständiger, mitgliedergeführter Verein sein soll. Ein Verein, der sich langfristig in der Bundesliga etablieren kann, ohne seine Seele zu verlieren“, erklärten Präsident Werner Wolf und seine Stellvertreter Eckhard Sauren und Carsten Wettich einen Tag nach der Sitzung des Gemeinsamen Ausschusses. Als einen Teil des Zukunftspakets will der Vorstand den Mitgliedern eine Satzungsänderung vorschlagen, die die Mitsprache der Mitglieder in Sachen Anteilsverkäufe stärken soll.
Vize Wettich steht zur Wahl
Die wichtigste Personalie während der Mitgliederversammlung: Der Mitgliederrat schlägt Wettich zur Wahl vor. Dieser hatte das Amt nach dem Rückzug von Jürgen Sieger interimsmäßig übernommen. Die Wahl des 41-jährigen früheren Vorsitzenden des Mitgliederrats dürfte kein Selbstläufer werden. Seine Mitstreiter Wolf und Sauren werben um Wettichs Wahl: „Ein Amt, das er ganz kurzfristig interimsweise übernommen und – so finden wir anderen beiden – in den vergangenen 15 Monaten mit viel Energie, aber auch mit sehr umsichtiger und ruhiger Arbeit hinter den Kulissen im Sinne des Klubs ausgefüllt hat.“ Eine weitere Entscheidung ist die Wahl der Wahlkommission, für die der Vorstand mit dem Mitgliederrat erstmals ein Team aus drei Frauen vorschlagen. Hinzu kommt ein vierter Kandidat, der Unterstützungserklärungen gesammelt hat.
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Den Vorstand beschäftigt natürlich auch die sportliche Situation der Bundesliga-Mannschaft, die zuletzt in immer größere Abstiegsgefahr geraten ist. „Nur ein Punkt aus den letzten fünf Spielen, das geschmolzene Polster auf die Abstiegsplätze – darüber machen wir uns natürlich Gedanken. Aber auch wenn man es sich noch so sehr wünscht: Es gibt keine Patentlösung, um den Klassenerhalt zu schaffen. Jeder Schritt muss gut überlegt sein.“ Dem Sportchef spricht der Vorstand das Vertrauen aus: „Horst Heldt hat zur aktuellen Lage ausführlich Stellung genommen – und wir stehen hinter ihm und seinen Einschätzungen. Gemeinsam mit ihm beobachten wir die Situation genau und tauschen uns regelmäßig mit der Geschäftsführung sowie Jörg Jakobs und Erich Rutemöller von unserem Sportkompetenzteam aus.“
Weiterhin nicht veröffentlicht sind die Geschäftszahlen des 1. FC Köln für 2019/20. Insbesondere aufgrund der Corona-Krise dürfte der FC einen Umsatzverlust von rund 45 Millionen Euro machen.