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„Als Kölner schäme ich mich“Eklat vor Gästeblock des 1. FC Köln in Mainz löst Empörung aus

Lesezeit 3 Minuten
Mainz-Profi Nadiem Amiri wird bei seinem zweiten Versuch, eine Ecke auszuführen mit Schirmen geschützt.

Mainz-Profi Nadiem Amiri wird bei seinem zweiten Versuch, eine Ecke auszuführen mit Schirmen geschützt.

Beim Gastspiel des 1. FC Köln in Mainz kam es zu hässlichen Szenen, als Ex-Leverkusen-Profi Amiri einen Eckball ausführen wollte.

Es war eine hitzig geführte Partie in Mainz (Sonntag, 28. April, 2024), die in der 23. Spielminute beim Stand von 0:0 eine negative Gefühlsexplosion unter der mitgereisten Anhängerschaft des 1. FC Köln erlebte. Nadiem Amiri, Mittelfeldspieler der Nullfünfer, trat zu einem Eckball an, als der 27-Jährige am Arm von einem Feuerzeug getroffen wurde. Geflogen kam es aus dem Kölner Gästeblock. Es folgten Pöbeleien, auch weitere Gegenstände und Becher flogen auf den Rasen.

Eine Durchsage richtete sich schnell an die Kölner Gästefans. Doch es dauerte einige Minuten, ehe die Partie wieder aufgenommen werden konnte. Schiedsrichter Benjamin Brand tauschte sich mit dem glücklicherweise unverletzten Mainzer Spieler aus. Schließlich schützten Ordner den im Sommer aus Leverkusen verpflichteten Fußballer mit Schirmen vor weiteren geworfenen Gegenständen, während dieser seinen zweiten Versuch unternahm, einen Eckball auszuführen.

Nadiem Amiri und Schiedsrichter Benjamin Brand sprechen vor der Kölner Kurve nachdem der Spieler er bei einer Ecke mit Gegenständen beworfen wurde.

Nadiem Amiri und Schiedsrichter Benjamin Brand sprechen vor der Kölner Kurve nachdem der Spieler er bei einer Ecke mit Gegenständen beworfen wurde.

Amiri selbstkritisch – Kritik an Fehlverhalten einiger Kölner Fans

Der Eklat vor der Kölner Gästekurve hatte sportlich keine Folgen. Der Spieler selbst thematisierte die Aggressionen einiger Gästefans im Nachgang erst gar nicht. Vielmehr gestand Amiri am DAZN-Mikrofon ein, dass der FC einen besseren Auftritt hingelegt hatte als seine Mainzer: „Wir hatten Glück – Köln wollte es heute mehr. Wir können nicht zufrieden sein.“

Unter einem geposteten Video des 1. FC Köln auf Instagram aber entlädt sich Kritik gegen die unbekannten Werfer. Das Video zeigt die vor dem Spiel prächtige Stimmung, als sich die Kölner Profis zum Aufwärmen vor der Kurve der Kölner einfinden. „Guckt euch einfach den Gästeblock an! Das wollen wir auf dem Platz sehen“, steht dazu geschrieben.

Szenen, die nach dem Spiel von einigen Fußball-Fans mit anderen Augen gesehen werden. „Als Kölner schäme ich für diese sog. ‚Fans‘, die das Spiel zerstören, indem sie Gegenstände auf Mainzer Spieler werfen“, heißt es in den Kommentaren. „Im schlimmsten Fall wird das Spiel abgebrochen und für Mainz gewertet“. Zahlreiche User unterstützen die Einschätzung. Aus dem Mainzer Lager schlägt der Wurf-Aktion Wut entgegen: „Alleine für das Werden von Gegenständen auf Amiri vor dem Eckstoß habt ihr den Abstieg verdient“.

FC-Fans brennen massenhaft Pyrotechnik ab – Lob für Mark Uth

Knapp zehn Minuten später traf der FSV Mainz zum 1:0. In der Kölner Kurve bleibt es zunächst ruhig. Zu Beginn des zweiten Durchgangs brannten die Kölner Fans dann aber massenhaft Pyrotechnik ab. Rauchschwaden legten sich über den Rasen, als FC-Stürmer Faride Alidou im Strafraum zu Fall kam. Den fälligen Elfmeter verschoss Luca Waldschmidt schließlich im Mainzer Nebel.

Kölner Fans zünden Pyrotechnik im Gästeblock.

Kölner Fans zünden Pyrotechnik im Gästeblock.

Für den Fehlschuss muss sich der aus Wolfsburg geliehene FC-Profi im Netz nun ebenfalls einiges an Kritik gefallen lassen. Ebenso der Schiedsrichter, der den Kölnern zwar insgesamt zwei Elfmeter zusprach, ein Barreiro-Handspiel im Mainzer Strafraum in der Nachspielzeit aber nicht mehr geahndet hatte.

Lob hingegen gibt es dagegen für Routinier Mark Uth, wenngleich zu Ungunsten seiner Kölner Mitspieler: „Ein 34 jähriger, langzeitverletzter Mark Uth, kommt rein und spielt besser als 90% der Mannschaft“ – diese Einschätzung erhält den größten Zuspruch unter einem Instagram-Post des 1. FC Köln nach der Partie.

Und so bleibt es letztltich eine Glaubensfrage, ob der FC in den letzten drei Spielen der Saison, bei einem 5-Punkte-Rückstand auf Mainz, doch noch die Klasse halten kann: „Alle, die hier nicht dran glauben und hier irgendwas labern von 2. Liga, sind keine richtigen FC-Fans“, will ein User geradezu drastisch erkannt haben. Die Antwort darauf fällt eher betrübt aus: „Also von allen Abstiegen ist das der Klarste.. sorry.. da ist ja nicht ein Hauch von Torgefahr..“ (oke)