Köln – Erich Rutemöller (76) und Friedhelm Funkel kennen und schätzen sich seit Jahrzehnten. Zwischen 2016 und 2019 hatten beide bei Fortuna Düsseldorf zusammengearbeitet, Funkel als Trainer, Rutemöller als Sportvorstand und Berater. Jetzt kreuzen sich beim 1. FC Köln wieder ihre Wege, denn Rutemöller berät den Kölner Vorstand in sportlichen Fragen. Und als solcher ist er nahe dran an den Entscheidungen des Vereins.
„Ich überzeugt, dass Friedhelm in unserer jetzigen Situation die richtige Lösung ist“, sagt Rutemöller im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger". Er habe sich bei Fortuna stets oft und gut mit dem Coach ausgetauscht, habe zahlreiche Trainingseinheiten verfolgt. „Ich weiß, wie er arbeitet. Das ist das Gegenteil von antiquiert, Friedhelm ist up-to-date. Aber es geht in erster Linie jetzt auch um etwas anderes: Wir müssen endlich Spiele gewinnen, den Abstieg vermeiden. Und da geht es um die richtige fachliche Einschätzung der Situation, um Mannschafts-Führung, um Einstellung und Motivation der Spieler und auch um psychologische Komponenten. Friedhelm weiß, wie er die Spieler jetzt anpacken und wo er sie aufstellen muss, damit jeder sein bestmögliches Potenzial für die Mannschaft einbringt. Er hat ungemein viel Erfahrung. Wir haben noch sechs Spiele Zeit, den Abstieg zu vermeiden. Ich traue ihm zu, dass er das mit der Mannschaft schafft.“
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Anfang 2020 hatte das die Fortuna im Kampf um den Klassenerhalt anders beurteilt und sich überraschend von der Bundesliga-Legende getrennt. Am Saisonende stieg Düsseldorf ab. Für Rutemöller war die Entlassung von Funkel ein „Fehler", wie er heute noch rückblickend sagt.
Funkel trifft Samstag auf seinen Ex-Co-Trainer Hermann
Der neue Kölner Interimstrainer startet seine Rettungs-Mission am Samstag (18.30 Uhr) mit dem Derby bei Bayer 04 Leverkusen. Wie es der Zufall will, stehen sich dort drei Herren im etwas reiferen Alter gegenüber, die vor kurzem bei Fortuna Düsseldorf noch in einem Team zusammenarbeiteten: Funkel und Rutemöller auf Kölner Seite treffen auf Bayer-Urgestein Peter Hermann (69), der jüngst zur Werkself zurückgekehrt ist und bei Fortuna noch Funkels Assistent war. „Damit war vor kurzem auch noch nicht zu rechnen. Wer sich das wieder ausgedacht hat“, sagt Rutemöller mit einem Schmunzeln. Hätte Funkel früher am Geißbockheim losgelegt, wäre wohl Hermann erneut sein Co-Trainer geworden. Doch der nahm dann das Angebot seines langjährigen Klubs an, an der Seite von Hannes Wolf zu arbeiten.
