Der 1. FC Köln schlug den überforderten Kreisligisten Rheingold Poll vor rund 2500 Fans deutlich.
Erster Test der Kölner VorbereitungStruber sieht 18:0 bei FC-Premiere – Applaus für Potocnik
Als Gerhard Struber am Samstagnachmittag in den Innenraum des Südstadions lief und anschließend auf der Trainerbank Platz nahm, wurde er von 2500 Fans sehr freundlich empfangen. Auch seine Mannschaft, die vor knapp sechs Wochen wieder mal aus der Bundesliga abgestiegen war, bekam Applaus.
Die Anhänger des 1. FC Köln freuen sich offenbar trotz allem auf die neue Saison in der 2. Bundesliga mit zahlreichen anderen Traditionsklub, die womöglich die attraktivste aller Zeiten ist.
Für Struber, den neuen Chefcoach, war die Partie die FC-Premiere. Und es war von Anfang an klar, dass sie keine Aussagekraft haben würde. Gegen den Kreisligisten VfL Rheingold Poll wurde sie dann bei schwülwarmen Temperaturen auch zu einer besseren Laufeinheit mit permanenten Ballbesitz.
Alles zum Thema Poller Wiesen
- Herbstzeit ist Drachenzeit Wo man in Köln gut Drachen steigen lassen kann
- Extra Personal So will die Stadt Köln sich auf die Folgen des Klimawandels vorbereiten
- Kölle is e Jeföhl 86 Kölner Veedel – sieben Liebeserklärungen von Leserinnen und Lesern
- Viele Vorteile Warum auf den Poller Wiesen und anderen Kölner Flächen immer wieder Schafe weiden
- Fußball-EM in Köln Neuer Plan der Stadt für Public Viewing könnte den Verkehr lahmlegen
- Electro Festival „Techno ist in meinem Herzen“ – Poller Wiesen Opening bringt Köln zum Tanzen
- Preise steigen Welche Campingplätze in und um Köln besonders teuer werden
„Wir können das Spiel schon richtig einordnen. Wir hatten gestern gesagt, dass wir auf Torejagd gehen wollten. Und das haben die Jungs heute mit viel Freude und Überzeugung umgesetzt. Sie hatten die richtige Gier“, sagte Struber, der im zweiten Durchgang auch Flügelspieler Linton Maina einwechselte. Der wird trotz Ausstiegsklausel ebenfalls beim FC bleiben: „Davon gehe ich fix aus.“
Mit Stürmer Davie Selke, dessen Vertrag nach dem Abstieg keine Gültigkeit mehr hat, stand Gruber nach einem Telefonat zuvor laut eigener Aussage in den vergangenen Tagen nicht mehr in Kontakt. Es brauche ein „Commitment“ des 29-Jährigen. „Und solange es das nicht gibt, macht es auch keinen Sinn.“
FC-Coach Gerhard Struber setzt in beiden Halbzeiten auf ein 4:2:2:2
Am Ende stand ein 18:0-Schützenfest. Die heillos überforderten Rechtsrheinischen wehrten sich zwar nach Kräften, doch für sie war es schon ein kleiner Triumph, überhaupt in die Hälfte des Gegners zu gelangen. In der ersten Halbzeit schafften sie das immerhin ein Mal. Doch nach der Weiterleitung nach einem Einwurf war die Freude schnell vorbei – Abseits.
Vor allem in punkto Handlungsschnelligkeit und Fitness hat ein Kreisligist natürlich überhaupt keine Chance gegen ein Profi-Team. Bei einer derartigen Dominanz verschwimmen natürlich die Systeme, doch FC-Coach Struber setzte in beiden Halbzeiten auf eine 4:2:2:2-Grundordnung – das soll auch seine bevorzugte sein.
Zur Pause stand es bereits 7:0 für den FC, von ihren mitgereisten Fans erhielten die wackeren Poller zum Halbzeitpfiff dennoch Applaus. Die Tore hatten sich Luca Waldschmidt und Eric Martel mehr oder weniger aufgeteilt, beide trafen jeweils dreimal. In Führung gebracht hatte den FC nach knapp drei Minuten Sargis Adamyan.
Sonderapplaus für Stürmer Jaka Cuber Potocnik
Kölns Torhüter Marvin Schwäbe, der in den kommenden Wochen noch wechseln könnte, machte sich zwar mehrfach lautstark bemerkbar, doch er hätte sich wegen akuter Beschäftigungslosigkeit zwischendurch auch auf die Poller Wiesen legen oder ein Eis holen können. Die neue Nummer eins, das zurückgekehrte große Torwart-Talent Jonas Urbig, fehlte – wie berichtet – aus privaten Gründen beim Aufgalopp. Der FC gab bekannt, dass der 20-Jährige am Montag wieder ins Training zurückkehren wird.
Zum zweiten Durchgang wechselte Struber komplett durch. Und die neue Elf machte mit dem munteren Toreschießen weiter, Damion Downs und Steffen Tigges trafen zum 8:0 und 9:0. Auch danach fielen die Tore wie reife Äpfel: Mathias Olesen, Meiko Wäschenbach und erneut Downs machten bis zur 64. Minute das Dutzend voll.
Einen Sonderapplaus erhielt für seinen Treffer der junge Stürmer Jaka Cuber Potocnik, der unmittelbar nach seiner Einwechslung zum 15:0 traf. Den Schlusspunkt zum 18:0 setzte erneut Downs, der großen Torhunger hatte und vier Treffer erzielte. Nach dem Abpfiff kamen die erschöpften, wackeren Poller Spieler zur Haupttribüne und machten mit den Fans die Welle.
1. FC Köln (erste Halbzeit): Schwäbe – Carstensen, Hübers, Heintz, Finkgräfe – Martel, Ljubicic – Maina, Adamyan – Waldschmidt, Schmid.
Zweite Halbzeit: Pentke – Thielmann, Bakatukanda, Pauli (76. Soldo), Wäschenbach – Christensen (76. Harchaoui), Olesen – Huseinbasic, Downs – Tigges (76. Dietz), Lemperle (76. Potocnik)
Tore: 1:0 Adamyan (3.), 2:0 Waldschmidt (6.), 3:0 Waldschmidt (13.), 4:0 Martel (20.) 5:0 Martel (25.), 6:0 Waldschmidt (37.), 7:0 Martel (45.), 8:0 Downs (49.), 9:0 Tigges (51.), 10:0 Olesen (55.), 11:0 Wäschenbach (61.), 12:0 Downs (64.), 13:0 Tigges (67.), 14:0 Huseinbasic (75.), 15:0 Potocnik (77.), 16:0 Downs (78.), 17:0 Dietz (86.), 18:0 Downs (89.).