FC-Führungsspieler Florian Kainz, der zuletzt als Zehner agierte, spricht von einer „schwierigen Phase“ für Klub und Mannschaft.
„Dürfen uns nicht verunsichern lassen“FC-Spieler Kainz spricht über den Einfluss des Fifa-Urteils
Zumindest die personelle Situation beim 1. FC Köln hat sich entschärft, davon konnten sich auch die vielen FC-Fans beim Training überzeugen, die am Mittwochvormittag im prallen Sonnenschein die Einheit verfolgten.
Trainer Steffen Baumgart hat vor dem so wichtigen Auswärtsspiel am Samstag (15.30 Uhr) beim FC Augsburg wieder personelle Entscheidungen zu treffen. Und die dürften dem Coach nicht ganz so leicht fallen, denn die Mannschaft stellt sich personell nicht mehr quasi von selbst auf.
Entwarnung bei Dejan Ljubicic
So ist Dejan Ljubicic am Mittwoch wieder ins Training zurückgekehrt. Der Mittelfeldspieler war einen Tag zuvor nach einem Schlag auf das Knie vorzeitig aus der Einheit ausgestiegen, doch die Entwarnung folgte schnell. Der Österreicher sollte im Kellerduell einsatzbereit sein. Luca Kilian, Jan Thielmann und Dimitris Limnios hatten bereits im Derby gegen Gladbach (0:0) wieder dem Kader angehört, aus dem Sargis Adamyan kurzfristig gestrichen worden war.
Kristian Pedersen macht weitere Fortschritte, und selbst Stürmer Sebastian Andersson konnte weite Teile der Einheit mit dem Team absolvieren. „Es ging bei Seb flotter als erwartet. Ich habe mit dem Prozess so nicht gerechnet. Wir integrieren ihn immer weiter“, hatte Baumgart bereits erklärt. Nur Mark Uth (Reha nach Schambein-Verletzung) und Florian Dietz (Reha nach Kreuzband-Riss) werden dem Coach in dieser Saison definitiv nicht mehr zur Verfügung stehen.
Kainz spricht von „schwieriger Phase“
Einer der Spieler, auf den es im Saisonfinale ankommt, ist der erfahrene Florian Kainz, der in dieser Saison in Abwesenheit von Kapitän Jonas Hector und dem eigentlichen Vize-Kapitän Timo Horn (Reservist) seine Mannschaft auch schon mit der Binde auf den Platz geführt hatte. Gegen Gladbach hatte Baumgart den Österreicher auf der eher für ihn ungewohnten Zehner-Position aufgeboten.
Das war auch ein Eingeständnis, denn auf der Spielmacher-Position hatte der FC bis dato große Probleme gehabt. Kainz, der eigentlich auf den Außenbahnen zu Hause ist, bot eine ordentliche Leistung und hätte in der ersten Halbzeit fast mit einem Freistoß die Führung erzielt. „Er hat das gut gemacht, das wird nicht nur ein Experiment bleiben“, befand Baumgart.
„Ich habe mich gut auf der Position gefühlt, es war in meiner Karriere nicht das erste Mal, dass ich dort aufgelaufen bin. Ich denke, dass ich auf der Zehn gerade das gute Kombinationsspiel und Steckpässe besser umsetzen, aber auch gegen den Ball gut arbeiten kann. Ich versuche, ruhig am Ball zu sein und meine Erfahrung einzubringen, um der Mannschaft zu helfen. Allerdings ist das ja nicht in Stein gemeißelt, ob ich auf dieser Position auf Dauer spielen werde“, sagte der 30-jährige Nationalspieler am Mittwoch, der von einer „schwierigen Phase“ des FC sprach. „Unser Punktepolster nach unten ist geschmolzen. Wir hatten auch Spiele dabei, in denen die Leistung nicht gut war. Doch auf das Spiel gegen Gladbach können wir aufbauen“, befand Kainz.
Dass das Fifa-Urteil gegen den FC mit all seinen Auswirkungen und Unsicherheiten nicht spurlos an den Kölner Profis vorbeigegangen war, ließ Kainz allerdings ebenfalls durchblicken. „Die vergangene Woche war, was das ganze Drumherum angeht, sehr schwierig.“
Doch der Offensivspieler stellte auch klar: „Wir dürfen uns nicht von äußeren Eindrücken verunsichern lassen, sondern müssen bei uns bleiben. Wir haben es gut gemacht, indem wir den Fokus schnell wieder auf das Derby gelegt haben. Wir als Mannschaft müssen unsere Leistung auf den Platz bringen. Wir werden uns jetzt gut auf Augsburg vorbereiten und mit voller Energie in die Begegnung gehen.“
Viele Trainings-Zuschauer wunderten sich am Mittwoch sicher über eine große Apparatur, die auf dem Dach des Verwaltungsgebäudes angebracht wurde. Es handelte sich um eine Zeitmessungsanlage, im Training der Kölner wird sie bei unterschiedlichen Trainingsintervallen integriert. Da sie in Österreich entwickelt und bei Skirennen eingesetzt wurde, staunte Kainz eher weniger.