AboAbonnieren

Ära endet vorzeitigGeschäftsführer Wehrle verlässt den 1. FC Köln schon Mitte März

Lesezeit 3 Minuten
Neuer Inhalt

Emotional: Geschäftsführer Alexander Wehrle beim Frankfurt-Heimspiel. Es könnte sein vorletztes in FC-Funktion gewesen sein.

Köln – Es ist ein offenes Geheimnis, dass Geschäftsführer Alexander Wehrle den 1. FC Köln nicht erst Mitte April, sondern vorzeitig verlässt. Eine neunjährige, überwiegende erfolgreiche Ära endet dann, bekanntlich kehrt der Schwabe als Vorstandsvorsitzender zu seinem früheren Klub VfB Stuttgart zurück.

Doch es bleibt ein Problem des FC, Abschiede von Führungskräften adäquat zu kommunizieren. Denn nach Informationen dieser Zeitung war eigentlich geplant, dass der Verein den Vorgang, dass Wehrle bereits nach dem DFB-Bundestag am 11. März geht, erst Mitte kommender Woche in Form einer Pressemitteilung öffentlich machen wollte. Doch der vorzeitige Abschied des 47-Jährigen sickerte durch Indiskretionen bereits vorher durch.

Wie dem auch sei: Wehrle verlässt den FC früher als für manch Außenstehenden vermutet. Er wird den 1. FC Köln auf dem DFB-Bundestag in Bonn am 11. März noch vertreten, dies wird sein letzter Arbeitstag für den Bundesligisten sein. In den Tagen zuvor wird er sich noch die DFL-Mitgliederversammlung besuchen und sich von den Mitarbeitern am Geißbockheim verabschieden, mit denen er teilweise über viele Jahre zusammengearbeitet hatte. Bereits am Rosenmontag wird Wehrle mit dem FC beim Karnevalszoch durch das Rhein-Energie-Stadion dabei sein. Wehrle darf man ruhig als jeck bezeichnen, schließlich ist er seit Jahren Korpsmitglied bei der Bürgergarde blau-gold und vor der Pandemie gern gesehener Gast auf Sitzungen – auch als Schwabe geht das also prächtig…

Wehrle-Abschied beim Hoffenheim-Heimspiel?

Die Partie am vergangenen Samstag gegen Eintracht Frankfurt (1:0) könnte allerdings sein letztes FC-Heimspiel in offizieller Funktion gewesen sein, muss es allerdings nicht. Vielleicht sitzt Wehrle auch am 6. März gegen die TSG Hoffenheim auf der Kölner Tribüne, das ist noch offen. Dann hätte Wehrles Abschied auch einen würdigeren Rahmen, 25.000 Zuschauer sind beim nächsten Heimspiel zugelassen. Und der Vorstand hätte dann auch die Möglichkeit, Wehrle in einem größeren Rahmen gebührend zu verabschieden.

Am Rande des FC-Siegs gegen Frankfurt hatte der Geschäftsführer bereits erklärt, dass er sich „vielleicht ein bisschen früher“ verabschiedet. „Ich versuche, jetzt ein bisschen emotionale Distanz aufzubauen. Das muss ich auch irgendwo, klar. Du kannst jetzt nicht samstags im einen Klub-Anzug, dann am nächsten Samstag im anderen Klub-Anzug dastehen. Das passt nicht. Ich brauche für mich da ein Stück weit auch in den nächsten Wochen den Abstand“, sagte Wehrle bei „Sky“. Deshalb wird er sich auch noch ein paar Tage in den Urlaub verabschieden, zeitnah wird der Manager dann seine Arbeit beim VfB aufnehmen.

Mit Wehrle verabschiedet sich vom FC nicht nur der langjährige Geschäftsführer, das DFL-Präsidiumsmitglied und ein Netzwerker, sondern auch ein Gesicht des Klubs der vergangenen Jahre.

Der neue Kölner Finanz-Geschäfsführer Philipp Türoff hat bereits Anfang Januardie Arbeit am Geißbockheim aufgenommen, Wehrle hat ihn noch eingearbeitet. Der ebenfalls neue Sport-Geschäftsführer Christian Keller steigt am 1. April beim Bundesligisten ein und beendet dann eine zehnmonatige Vakanz auf diesem Posten.